Spieler verbarikadieren sich in dunklen Räumen, aus denen angsterfüllte Schreie dringen. Sie dokumentieren in Online-Videos ihren Schrecken. Zur Belustigung der Netzgemeinde lassen sie sich schocken, bis selbst die Zuschauer beinah so etwas wie Mitleid empfinden. Horror ist ein unübersehbarer Trend in diesem Sommer.
Dafür sind aber nicht die typischen AAA-Serien wie Resident Evil oder Silent Hillverantwortlich. Den »großen« Titeln geht nämlich etwas die Puste aus. Nicht spieltechnisch, keine Frage, aber in punkto Horrorpotential brechen die jüngeren Sprößlinge der alten Angsthasen etwas ein. Es sind vielmehr kleine Indie-Titel, die den Zockern Alpträume bescheren, sie aus dem Sessel fahren und schreien lassen.
Bei allen Spielen und Programmier-Experimenten die jetzt folgen gilt: Licht aus, Raum verdunkeln, Kopfhörer aufsetzen und die Lautstärke hochdrehen.
Amnesia: The Dark Descent
Zugegeben, gleich der erste Eintrag in unserer Liste des Grauens ist eigentlich ein alter Hut aus dem Jahr 2010. Amnesia: The Dark Descentsteht jedoch für eine exemplarische Entwicklung im Genre, die klar von der Indie-Szene inspiriert ist: Horror ohne Hochglanz. Die Entwicklerteams und Hobbyprogrammierer konzentrieren sich nicht auf eine beeindruckende Technik, sondern stecken ihre Kreativität vermehrt in das Design, die Soundkulisse und das clevere Spiel mit menschlichen Urängsten.
Hilflosigkeit, Ungewissheit, Verfolgungswahn, die Angst vor der Dunkelheit und was dort lauern könnte – die schlimmste Furcht entsteht so im Kopf des Spielers. Hinzu kommt die Antizipation des Schocks: Irgendwann wird das gesichtslose Grauen aus den Schatten springen und spätestens dann kommen selbst gestandene Horrorfans an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Diese kann man schon bald erneut austesten. Anfang 2013 soll die Fortsetzung Amnesia: A Machine for Pigserscheinen.
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