Seite 4: Gut geklaut ist halb gewonnen - Die wichtigsten GTA-Klone

Retro City Rampage (2013 / PC, Xbox 360, PS3, Vita, Wii)

Dr. Who trifft Doc Brown trifft Link trifft Mario trifft … Retro City Rampage nimmt dutzende Anspielungen auf die Film- und Videospielgeschichte und setzt sie auf das ohnehin schon recht abgedrehte Grundgerüst von GTA und GTA 2. Abseits der Story- und Nebenmissionen erkundet »Der Spieler« die Welt, bekämpft Ordnungshüter und mischt den Straßenverkehr ordentlich auf. Schade, dass Theftopolis zu klein für lange Entdeckungstouren ist und deshalb bald in Routine versumpft. Retro-Charme und Parodien sind die beiden Standbeine von Retro City Rampage.

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Optische Filter versetzen Videospieler der ersten Stunde in ihre geliebten Spielwelten zurück, während ausrüstbare Gadgets und versteckte Gebiete Klassiker aller Genres auf die Schippe nehmen. »Der Spieler« fängt mit dem Maschinenarm aus Bionic Commando an, zersäbelt mit Links Schwert Büsche und flüchtet mit dem Van des A-Teams vor dem Joker. Mehr Popkultur auf einem Haufen ist derzeit schwer zu finden.

Wheelman (2009 / PC, Xbox 360, PS3)

Vin Diesel als rennfahrender Verbrecher - es gibt originellere Szenarien. Wheelman verzichtet jedoch auf Experimente, setzt stattdessen auf den Starbonus des Pixel-Diesel und die Überzeugungskraft schneller Autos. In einem detailliert nachgebauten Barcelona unterwandert Milo Burik (Vin Diesel) eine Verbrecherbande, die ihren größten Coup plant. Das Programm ist so einfallsreich wie die Hintergrundgeschichte: Vertrauen erarbeiten, die eigene Position ausbauen und zuschlagen.

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In den weit über 100 Story- und Nebenmissionen stehen nicht nur Verfolgungsjagden und Rennen auf dem Plan, sondern auch Schießereien in der Third-Person-Perspektive. Die zerstörbaren Umgebungen geben dabei immer wieder Abkürzungen frei. Mangelnde Abwechslung und die wenig überzeugenden Shooter-Missionen verwehren Wheelman jedoch höhere Wertungen - vom geplanten parallelen Kinofilm mit Vin Diesel ist seitdem nichts mehr zu hören.

Saints Row: The Third und Saints Row 4 (2011, 2013 / PS3, Xbox 360, PC)

Auch wenn es in der offenen Welt von Saints Row: The Third längst nicht so viele unterhaltsame Nebenbeschäftigungen wie in GTA gibt, die künstliche Intelligenz nur so weit denken kann wie zwei Meter Feldweg und die Technik mit nervenden Pop-ups zu kämpfen hat, setzt The Third dem Open-World-Genre in Sachen Humor und abgefahrenem Missionsdesign die Krone auf. In einem Evel Knievel-Kostüm schwingt ihr euch zum Beispiel hinter das Lenkrad des Man-a-Pult-Wagens, ein Gefährt, mit dem ihr wehrlose NPCs einsaugt und anschließend quer durch die Luft feuert oder verschießt mit der Oktopuskanone… nun ja… Oktopusse.

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Abgefahrener als der dritte Teil ist lediglich Teil vier der Reihe. Hier lässt der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika mit dem »Inflator« die Köpfe unschuldiger Passanten platzen, verwandelt mit einer Dubstep-Knarre die Straßen in eine Tanzfläche, plättet mit einem Monstertruck zahllose Streifenwagen der Polizei oder richtet mit einem Mech ein heilloses Chaos in den Straßen von Steelport an. Ach ja, als mächtigster Mann der Welt kann es natürlich auch nicht schaden, zusätzlich noch ein paar Superkräfte auf Lager zu haben. Vor allem, wenn die Erde gerade von einer fiesen Alien-Invasion bedroht wird…

The Getaway (2002, 2004 / PS2)

Triaden, Kubaner, Ballas - echte englisch-irische Gangster pfeifen auf die internationale Konkurrenz und ziehen in den Vororten von London ihre eigenen Geschäfte durch - die Polizei immer im Nacken. Die Rivalitäten zwischen den Gangs und die Schwierigkeiten der Polizei, deren Netz zu durchdringen, lernen auch die Protagonisten der Getaway-Reihe kennen. Die Handlungen von Gangstern und Cops überschneiden sich sogar, wenn beide Seite sich langsam aber sicher dem Finale nähern.

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Auf dem Weg dahin stehen Verfolgungsjagden und wüste Schießereien an - so weit, so altbekannt. Kein Genre-Standard sind die düstere Story und die verschiedenen Endsequenzen (im zweiten Teil), bei denen sich der Spieler nicht zwischen »gut« und »böse«, sondern nur zwischen verschiedenen Abstufungen von Grau entscheiden kann - Happy Endings sind im Sumpf des Verbrechens eben selten.

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