Wer's tüftelig mag und viel Zeit mitbringt, ist hier genau richtig. In unserem Special geht's um Spiele, die so ziemlich das genaue Gegenteil eines kurzen Sudoku-Rätsels in der Mittagspause sind. All diese Titel haben gemeinsam, dass sie riesige Spielwelten, enormen Wiederspielwert dank einer Menge einstellbarer Parameter und spielbarer Fraktionen oder eine aufrüstbare Kernarmee zum Übernehmen in die nächsten Szenarien bieten. So sind Dutzende von Spielstunden garantiert.
Paradox: Grand Strategy ist Markenzeichen
Grand Strategy heißen die Paradox-Strategiespiele deswegen, weil sie einen gigantischen Umfang haben - sowohl geographisch als auch historisch. Für Strategen stellen sie die Königsdisziplin dar - im wahrsten Sinne des Wortes. Crusader Kings 2 von 2012 beispielsweise erlaubt es dem Spieler bereits in der Basisversion ohne die zahlreichen Erweiterungspacks, im Europa des Mittelalters an einem beliebigen Datum und als beinahe jeder x-beliebige Herrscher ins Spiel einzusteigen, vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches bis hinunter zu obskuren Häuptlingen in der hinteren Wallachei - und dann nach Lust und Laune den Herrscher heraushängen zu lassen.
Das Herzstück von Crusader Kings 2, das wie alle aktuellen Paradox-Grand-Strategy-Titel auf der Clausewitz-Engine basiert, ist die luxuriöse, riesige Karte des Spiels...
Crusader Kings 2 ist, wie alle Grand-Strategy-Spiele von Paradox mit etwas Einarbeitungszeit verbunden und nicht sonderlich befriedigend für Spieler, die gerne Städte aufbauen, schicke Armeen bewegen und die Karte in der Farbe ihres Volkes einfärben. Dafür ist das Spiel unschlagbar darin, Geschichten zu erzählen voller Inzucht, Mord, Verrat, Heimtücke und Heldentum - all das passiert in einem Sandbox-Europa und entsteht zufallsgesteuert aus den Interaktionen der Adligen untereinander: ein wahrer Dynastie-Simulator.
Wer das Mittelalter mit dem komplexen Lehenswesen nicht mag, sollte stattdessen zu Europa Universalis 4 (erschienen 2013) greifen. Hier stehen die Entdeckung (und Ausbeutung) der neuen Welt und der Reichtümer des Orients im Vordergrund. Entsprechend wichtiger sind Flotten und Seefahrt.
In Europa Universalis stehen Entdeckung (und Ausbeutung) der neuen Welt und des Orients im Vordergrund.
Die Hearts of Iron-Reihe behandelt ein zeitlich eingegrenztes, dafür ungleich destruktiveres Kapitel in der Menschheitsgeschichte: den Zweiten Weltkrieg. Deswegen ist die Anmutung auch deutlich düsterer als in anderen Paradox-Spielen. Wie üblich aber können wir hier zu jedem Datum des Krieges als beliebige Fraktion einsteigen und ab da versuchen, unsere eigenen Pläne durchzusetzen - samt Truppenbewegungen, Forschung und Diplomatie.
In Hearts of Iron geht es um den Zweiten Weltkrieg.
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