Seite 3: X-Wing Miniaturen Spiel - Bessere Star-Wars-Raumkämpfe als in Battlefront

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Tabletop für den kleinen Geldbeutel

Tabletop-Spiele wie Warhammer 40.000 sind wahre Geldvernichtungs-Maschinen, denn für hunderte von Miniaturen gehen locker 1.000 Euro oder mehr über die Ladentheke. Und dann muss man die ganzen Figürchen auch noch mühselige in Kleinarbeit anmalen oder noch mehr Geld für professionelle Bemaler ausgeben.

Nicht so im X-Wing-Tabletop, denn hier kostet ein kleines Schiff selten mehr als 15 Euro. Große Schiffe können bis zu 50 Euro (meistens aber eher 20-30) kosten, aber davon braucht man - wenn überhaupt - für gewöhnlich nicht allzu viele und epische Großkampfschiffe (die bis zu 80 Euro kosten) sind eher Sammlerstücke oder nur für bestimmte Spielvarianten nötig.

Neue Schiffe werden übrigens alle paar Monate im Rahmen von in Erweiterungen, den so genannten »Wellen« veröffentlicht. Dadurch wird das Spiel nie langweilig und neue Schiffe ermöglichen stets neue Taktiken und Upgrades für alte Fleiger.

Die Ghost (rechts), ein Gozanti-Eskort-Kreuzer (links) und ein Rebellen-Transporter (oben) im Größenvergleich. Danke an Steffen für die Foto-Gelegenheit. Die Ghost (rechts), ein Gozanti-Eskort-Kreuzer (links) und ein Rebellen-Transporter (oben) im Größenvergleich. Danke an Steffen für die Foto-Gelegenheit.

Normalerweise spielt man X-Wing mit einem Limit von 100 Punkten und das billigste Schiff, ein TIE-Fighter mit einem Piloten frisch von der Akademie, kostet bereits 12 Punkte. Bessere Piloten und Schiffe sind ungleich teurer, daher enthalten die meisten Staffeln zwischen zwei und fünf Schiffe, was alles für unter 100 Euro zu haben ist. Das Grundspiel-Set mit den nötigen Schablonen und Würfeln enthält auch zwei TIE-Fighter sowie einen X-Wing und kostet um die 30 Euro.

Die Schiffe sind übrigens auch schon ordentlich bemalt und sehr detailliert gestaltet, können aber auch auf Wunsch neu bemalt werden. Wer also schon immer mal ein Tabletop haben wollte, aber die hohen Ausgaben und den Aufwand gescheut hat, dürfte hier definitiv auf seine Kosten kommen.

Typische Pilotenkarten im X-Wing Miniaturen Spiel. Typische Pilotenkarten im X-Wing Miniaturen Spiel.

Piloten und Upgrades

Jedes Schiff hat auch einen Piloten, wobei die einzigartigen Fliegerasse wie Han Solo oder Darth Vader immer auch spezielle Fähigkeiten haben. Zusätzlich dazu können aber alle Schiffe diverse Upgrades einbauen und so beispielsweise mächtige Plasma-Torpedos abfeuern oder spezielle Manöver ausführen, die das Schiff eigentlich gar nicht machen dürfte. Durch die Piloten und Upgrades wird das Spiel taktisch komplexer und erlaubt vielfältige Anpassungen.

Die Profi-Liga

X-Wing wird - wie alle Tabletops - bevorzugt zuhause oder im Spiele-Fachladen gespielt, aber auch hier gibt es eine florierende Turnierszene, die auf zahlreichen Meisterschaften ihre Geschick mit andere Spielern misst. Sogar eine Weltmeisterschaft in Amerika findet einmal pro Jahr statt.

Dabei ist die Turnierszene in X-Wing nicht nur ein Spielplatz für abgebrühte Vollprofis. Letztendlich darf jeder mitmachen, der eine regelkonforme Staffel und die zugehörigen Spielmaterialien vorweist. Zum Abschluss haben wir daher hier noch den bekannten deutschen Turnierspieler Till »Farlander« Simon vom Team »Deadly Flying Pink Unicorns of Death, Doom and Destruction« für ein Interview gewinnen können.

Die verschiedenen Schiffe, vom Jäger bis zum Großkampfschiff, im Größenvergleich. Die verschiedenen Schiffe, vom Jäger bis zum Großkampfschiff, im Größenvergleich.

Farlander ist schon seit langem in der deutschen Turnierszene aktiv und meist in den oberen Rängen der Wettkampf-Sieger anzutreffen. Außerdem hat er unter anderem die österreichischen Regionalmeisterschaften gewonnen, war 2015 zweiter Sieger in Polen und wurde bei der letzten Weltmeisterschaft in den USA immerhin 33er von 267 Spielern.

Außerdem schreibt er ausgiebig über Taktiken und neue Veröffentlichungen auf dem Blog der Unicorns sowie dem Mos Eisley Raumhafen (dem größten deutschen Forum zum Spiel), wirkt beim X-Wing-Podcast »Piratensender Tatooine« mit und veröffentlicht regemäßig Spieltipps für Neulinge auf dem YouTube-Kanal Unicorn Channel.

Interview mit Till »Farlander« Simon

Wie kamst du zum Spiel?
Ich habe die schöne Packung der alten Grundbox im Schaufenster meines lokalen Comicladen gesehen und da ich a) STAR WARS mag und b) früher auch die LUCAS ARTS-Spiele X-Wing, TIE-Fighter und X-Wing vs. TIE-Fighter gespielt habe, war da sofort Interesse da. Irgendwann habe ich meiner Frau gesagt, dass sie mir diese Box zum Geburtstag schenken soll. Gesagt, getan und sie bereut den Kauf noch heute.

Was fasziniert dich am Spiel?
Zunächst mal ist es STAR WARS! Aber von der Spielmechanik reizt mich die Ähnlichkeit zu Schach oder Poker. Beide Spiele haben Anleitungen, die auf wenige DIN A4-Seiten passen, aber dennoch ein große Tiefe besitzen. Man kann das Spiel in fünf Minuten lernen, braucht aber deutlich länger, um es zu meistern. Ansonsten ist aber die Community ein großer Faktor. Die Spieler aus der Turnierszene sind gut miteinander vernetzt und wir tauschen uns ständig aus, fachsimpeln über Listen oder quatschen einfach zu Themen rund ums Hobby.

Was ist dein Lieblings-Schiff?
Mein Lieblingsschiff ist und bleibt Han Solos Millennium Falke. In fast allen großen Turnieren war Han der Eckpfeiler meiner Listen. Im Spiel war er mal höchsteffizient und ist nur erst vor kurzem vom Meta (das ist der derzeit aktuelle Trend in der Turnier-Szene; Anm. der Red.) an den Rand gedrängt worden, aber als Raumschiff ist der Falke - für mich - auch das ikonischste Schiff des SW-Franchises. Das einzige Schiff, das ich lieber als den Falken fliegen würde, wäre ein Imperialer Supersternenzerstörer.

Wie begann deine Turnier-Karriere?
Meine Karriere als X-Wing-Fanatiker bekam einen gehörigen Schub, als ich als absoluter Anfänger gleich mein erstes Turnier gewann und dann zwei Monate später mit der Store Championship Nürnberg auch gleich einen offiziellen Titel nachlegen konnte. Das war die Initialzündung und ich wollte weiter oben mitspielen, wenn ich schon so gut angefangen hatte. Was dann hinzukam, waren dann meine Teammates. Wir haben uns gegenseitig gepusht und die Grenzen, was möglich und machbar ist, immer weiter verschoben.

Was würdest du zukünftigen Spielern empfehlen, wenn sie auf Turniere wollen?
Zunächst einfach, dass man wegen Turnierspiel kein großes Aufheben machen sollte. Ob man jetzt vier Spiele gegen seine Kumpels am heimischen Wohnzimmertisch oder viele Spiele in Folge gegen einem noch unbekannte Spieler macht, sollte eigentlich keinen Unterschied machen. Ich glaube, viele Leute machen sich da unnötig Stress, weil sie Turnier mit Leistungsdruck assoziieren und unbedingt gut abschneiden wollen. Für die ersten Turniere sollte aber auf alle Fälle gelten: Mitmachen ist alles.

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