Waldfreies Ballern
Auch wenn das bekannte Spielprinzip bleibt und die schönen, detaillierten Landschaften mit ihren raschelnden Ecken und Winkeln immer noch Gänsehaut-Potenzial haben, stellen wir doch eine bedeutende Veränderung fest: Wo es in Alan Wake um die toll erzählte Geschichte ging, liegt der Fokus in American Nightmare mehr auf der Action.
Die Story ist zwar sehr verschachtelt, aber doch zugänglicher als die von Alan Wake. Sie erinnert mehr an Sci-Fi- oder Pulp-Klassiker als an hochkarätigen Horror à la Stephen King. Dadurch gibt es auch weniger endlose Waldwanderungen, in denen uns die eigene Paranoia den Schweiß in den Nacken treibt, sondern mehr Action und direkte Konfrontationen.
Stellenweise macht das den Spielverlauf arg vorhersehbar. Wenn wir zum Beispiel in die Einöde laufen, um eine Batterie zu finden, wissen wir mit Sicherheit, dass wir von Monsterhorden angefallen werden, sobald wir das Ding haben.
Bis zum Morgengrauen
Wenn uns die Geschichte noch nicht actionlastig genug ist, können wir uns am zusätzlichen Spielmodus »Arcade-Action« versuchen. Hier erledigen wir in einsamen Umgebungen wie einem Friedhof mehrere Minuten lang eine Monsterwelle nach der anderen, bis der Morgen graut. Also der übliche Horde-Modus, nur eben ohne Koop.
Neben einer Menge Punkte für unsere Online-Ranglistenwertung hagelt es hier auch noch freischaltbare Spielinhalte und Manuskriptseiten. Wer das originale Alan Wake gespielt hat, dem bringen die Notizen und Radiosendungen viele interessante Hintergrundinformationen. Für Nichtkenner tragen sie dank der grandiosen englischen Vertonung einen Teil zur spannenden Atmosphäre bei.
Die wird aber nicht nur von der Sprachausgabe, sondern auch von den passenden Soundeffekten und der tollen Optik getragen. Probleme gibt es hingegen immer mal wieder mit der Physik. Wenn uns ein Poltergeist ein Auto vor den Latz knallen will, das sich dann aber um einen Laternenmast wickelt, gruselt man sich zwar, jedoch nicht vor Spannung. Gelegentlich macht uns auch die Kamera einen Strich durch die Rechnung. Außerdem fallen Alans Animationen, die mehr an Rentenempfänger als tapferer Held erinnern, negativ ins Auge.
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