Armed Assault im Test - Realitätsnahe Kriegssimulation mit Schwächen

Mehr als fünf Jahre lang hat der realistischste Taktik-Shooter Operation Flashpoint auf einen Nachfolger warten müssen. Nun ist Armed Assault da - und hat gleichermaßen Lust wie Frust im Marschgepäck.

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Update: Mit den Patches auf die Version 1.02 und 1.14 werten wir das Spiel auf, mehr dazu lesen Sie weiter hinten im Test. Beachten Sie auch die Änderungen am Wertungskasten.

Sie kennen Operation Flashpoint von 2001? Gut, dann wissen Sie nämlich, auf was Sie sich mit dem inoffiziellen Nachfolger Armed Assault einlassen. Der Taktik-Shooter simuliert einen fiktiven Krieg so realitätsgetreu, dass Sie zu Beginn wahrscheinlich sehr viel öfter sterben werden, als Sie selbst Gegner erledigen. Erst wenn Sie das Geduldsspiel mitspielen und sich von üblichen Shooter-Tugenden verabschieden, wird sich vor Ihnen ein Schlachtfeld ausbreiten, das derzeit einmalig ist. Doch Vorsicht! Selbst dann werden Sie so manches Mal über Programmfehler, unfaire KI-Gegner und die teilweise unfassbare Steuerung stolpern.

Weltpolizei vor Ort

Das Inselchen Sahrani, irgendwo im Atlantik: Im Süden ein Königreich, im Norden eine Republik. Die beiden Mini-Staaten mögen sich nicht sonderlich. Und während Sie als US-Soldat zusammen mit Ihren Kameraden den Königstruppen am Strand Nachhilfe in Sachen Kriegsführung geben, fällt die Armee des Nordens ein. Man will das Königreich ausradieren und die Republik erweitern. Die US-Truppen, ganz in der Rolle der Weltpolizei, stehen den Süd-Sahranesen bei und mobilisieren eine schlagkräftige Armee, um die Störenfriede aus dem Land zu vertreiben. Und sind immer mitten im Geschehen.

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Zu Beginn werden die Einsätze durch Zwischensequenzen zusammengehalten, in denen eine TV-Nachrichtensprecherin vom Geschehen berichtet. Später im Spiel entwickelt sich eine eigene Dynamik, die Einsätze sind enger miteinander verknüpft, es gibt auch innerhalb der Missionen kleinere Einspieler, die im Ansatz eine Geschichte erzählen. Diese Minifilmchen in Spielgrafik sind mit Gitarrenmusik unterlegt und profitieren von guten Sprechern, die Sie auf Deutsch (News-Sprecher) oder auf Englisch (US-Soldaten) hören. Beides ist mit Untertiteln versehen. Im Spiel selber verhält es sich wie in Operation Flashpoint: Die Funknachrichten hören Sie in gutem Englisch und lesen sie in Deutsch.

Namenlose Soldaten

Armed Assault geht es anders als Operation Flashpoint an: Sie schlüpfen nicht in die Haut von Spezialisten mit Namen und Hintergrundgeschichte, sondern werden je nach Einsatz einfach in die Rollen von Infanterist, Helikopterpilot, Speznaz, Panzerkommandant oder Teamführer gesteckt.

Um die spätere Invasion der Republik Sahrani vorzubereiten, müssen wir mit einem Panzertross die militärischen Einrichtungen der Feinde zerstören. Um die spätere Invasion der Republik Sahrani vorzubereiten, müssen wir mit einem Panzertross die militärischen Einrichtungen der Feinde zerstören.

In einigen Missionen dürfen Sie aber immerhin entscheiden, ob Sie einen Trupp von neun Mann über die Insel scheuchen oder sich lieber hinter die Geschütze eines Panzers klemmen und Schießbefehlen folgen. Beides ist so reiz- wie anspruchsvoll. In den meisten Einsätzen als Infanterist tragen Sie ein M4-Sturmgewehr, Sie können Ihre Waffe aber zu jeder Zeit gegen die eines gefallenen Kameraden oder Feindes eintauschen. Auch kleinere Munitionsdepots überall auf der Insel dürfen Sie nutzen, um sich etwa ein Scharfschützengewehr oder einen Raketenwerfer zu schnappen. In Sachen Waffenarsenal orientiert sich Armed Assault an den derzeitigen militärischen Standards. Fiktive Überwaffen wie etwa in Battlefield 2142 fehlen.

Sonne, Strand, Panzer

Das Missionsdesign von Armed Assault ist durchwachsen. Da sind die Höhepunkte, in denen Sie etwa mit Ihrer Truppe und anderen kleinen Verbänden einen Flughafen zurückerobern müssen, um sich gleich im Anschluss in einen Stryker (ein bewaffneter Truppentransporter) zu klemmen, an die Küste zu sausen und dort weitere Invasoren zurückzudrängen.

Jederzeit ein- und mit Notizen versehbar: die Karten. Jederzeit ein- und mit Notizen versehbar: die Karten.

Wenn Sie langsam zum Wasser robben, die ersten Panzer erspähen, sich für einen Umweg entscheiden, sich den Kolossen von hinten nähern und dann den von Erfolg gekrönten Feuerbefehl geben - dann wollen Sie Armed Assault herzen, küssen und zum tollsten Taktik-Shooter der Welt erheben. Ein paar Minuten später erklären Sie das Spiel zum größten Mumpitz aller Zeiten. Da wäre die Mission, in der Sie sich mit anderen Soldaten durch ein kleines Nest schießen, nur wenige Minuten später ein paar Kameraden auf einem nahen Feld treffen und dann den Auftrag bekommen, exakt das gleiche Dorf abermals zu stürmen. Oder der Einsatz, in dem Sie nachts ein Munitionsdepot beschützen sollen. Das bedeutet, dass Sie stupide Patrouille laufen und gelegentlich mal einen feindlichen Speznaz erledigen müssen, der das Lager sprengen will. Das zieht sich ewig hin und ist tatsächlich so sterbenslangweilig, dass wir aus Unachtsamkeit mehrfach ins Gras gebissen haben.

Wir sollen zwei Black Hawks eskortieren. Mit der Heli-Steuerung ist das ein Kunststück. Wir sollen zwei Black Hawks eskortieren. Mit der Heli-Steuerung ist das ein Kunststück.

Anders als in Operation Flashpoint: Sie können die großen Einsätze, die oft über mehrere Stationen auf der Insel führen, einfacher gestalten, wenn Sie vorher kleinere Aufträge erledigen. In denen sollen Sie zum Beispiel mit dem Scharfschützengewehr einen Offizier ausschalten oder nachts im Alleingang feindliches Gerät zerstören. Tun Sie es nicht, sind die Gegner in der Hauptmission schlagkräftiger. Schlecht ausbalanciert: Teilweise gestalten sich die kleineren Einsätze schwieriger als die großen.

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