Von trockenen Wüsten, zu fruchtbaren Oasen

Bevor ich anfange über Stärken und Schwächen des Spieles zu berichten, möchte ich einen kleinen Appell an die Leser dieser Rezension...

von Fl0wz am: 18.11.2017

Bevor ich anfange über Stärken und Schwächen des Spieles zu berichten, möchte ich einen kleinen Appell an die Leser dieser Rezension richten. Momentan scheint es Trend zu sein, gehypede Spiele als "overhyped" zu bezeichnen, obwohl das Spiel den Erwartungen gerecht wurde. Dieses Verhalten einiger User ist mir auch im Umfeld der Assassin's Creed Origins Veröffentlichung aufgefallen. Ich werde versuchen meine Entscheidung bezüglich der Punktzahl nachvollziehbar aufzuschreiben.


Assassin's Creed Origins ist ein OpenWorld-Spiel und der 9. Hauptteil der Serie. Der Haupthandlungsstrang ist im alten Ägypten angelegt, dass gerade seine Endphase erlebt. Wir spielen einen siwanischen Medjai, der es sich zur Aufgabe macht seinen Sohn zu rächen. Dabei kommt man gut rum. Es gibt mehrere Dörfer, kleinere und größere Städte, sowie unberührte Natur in der wir uns offen und frei bewegen können. Ohne eine einzige Ladezeit, können wir die 120 Quadratkilometer große Spielwelt erleben. Auf unseren Wegen laufen uns immer wieder hilfsbedürftige Bewohner des kontrastreichen Landes über den Weg, die uns um Hilfe ersuchen. Dass der Hauptcharakter Bayek von Siwa eine derart populäre Problemlösung darstellt, liegt zum größten Teil an seinem Medjaidasein. Die Medjai waren einst die Beschützer von Pharaonen, wurden dann durch verschiedene Änderungen, welche auf die individuellen Führungsqualitäten einzelner Pharaonen zurückzuführen sind, zu den Beschützern des Volkes. Bayek ist einer der letzen Medjai und die meisten Personen sind daher überrascht, das Medjai-Abzeichen zu erkennen. 

Die Spielwelt


Das alte Ägypten hat viel Freiraum für Designarbeit geliefert. Die Designer des Entwicklerteams haben diesen Freiraum erkannt und eine Spielwelt erschaffen, die meiner Meinung nach die Spielwelten anderer Spiele um Meilen übertrifft. Ich habe noch nie eine derart schöne, virtuelle Welt betreten dürfen. Von trockenen Wüsten, zu fruchtbaren Oasen über dicht bewohnte Städte. Eine gute Grafik, sowie gut durchdachtes Leveldesign sind das Eine, aber eine Spielwelt sollte nicht nur als Kulisse dienen. Das Ubisoft-Team sieht das offenbar auch so und hat mit dem Wildleben einiges richtig gemacht. Tiere greifen sich untereinander an. Soldaten greifen Tiere an, Tiere greifen Soldaten an. Wir greifen Tiere an, Tiere greifen uns und Bewohner an. Ein System, dass mit dem Tag,- und Nachtrhythmus wunderbar kooperiert und die Welt lebendig wirken lässt. Der Tag,- und Nachtrhythmus dient übrigens nicht nur der Immersion, sondern wirkt sich auch Gameplaytechnisch aus. Soldaten und Tiere schlafen Nachts nämlich. Nicht alle natürlich. Es ist trotzdem ein großer Unterschied, ob man am Tag, oder in der Nacht ein Lager überfallen will. Viele der NPCs haben zudem einen simulierten Tagesablauf. Fischer, Händler, Priester etc. gliedern sich realistisch in diesen Rhythmus ein.

Das neue Kampfsystem


Auf zahlreichen Events stand das neue Kampfsystem im Mittelpunkt. Es soll dynamischer sein und nicht nur aus Kontern bestehen, die den Gegner sofort niederringen. Ist das jedoch auch gelungen? Ja! Das neue Kampfsystem erreicht nicht ganz die Erwartungen, die immer wieder glorifiziert wurden. Ich persönlich habe das beim ersten Kampf bemerkt, der am Anfang der Geschichte stattfindet. Ich war aber nicht wirklich enttäuscht, da mir das Ausmaß und das Verhältnis von guten, zu schlechten Änderungen völlig gereicht hat. Im sogenannten "Skilltree" finden sich zudem viele aktive, sowie passive Fähigkeiten zum Kampfsystem.

Die Geschichte


Assassin's Creed Origins bedient sich beim Konzept der Story an klischeebehafteten Grundbausteinen. Die Art und Weise wie diese typische Rachegeschichte erzählt wird, ist aber das, was sie am Ende besonders macht. Ich möchte keinen einzigen Spoiler in dieser Rezension unterbewusst einbringen, deswegen komme ich bei diesem Thema schnell zum Schluss. Die Story ist definitiv keine der großen Stärken von Assassin's Creed Origins. Viel mehr sind es die Quests, die mich begeistert haben.

Sound

In jedem Assassin's Creed Ableger war der Sound, einer der größten Stärken. So auch bei Assassin's Creed Origins. Die Musik von Sarah Schachner ist großartig und professionell umgesetzt. Das Gesamtpaket passt gut zum Setting und die Musik stört zu keiner Zeit. Ich kann keine Meinung, unterstützt von professionellen Aussagen tätigen, da ich nicht in diesem Bereich tätig, bzw. aktiv bin. Aber die Musik ist sehr gut abgemischt und wirklich eine Bereicherung für das Spiel.

Klettermechanik & Stealth


Das Klettern hat im neuen Teil keine großen Änderungen bekommen. Es spielt sich genau wie in Assassin's Creed IV und ist dementsprechend angenehm. Hier und da bleibt man an Gegenständen hängen oder kommt nicht wirklich gut vom Absatz, aber Allem in Allen gut gelungen. Schleichen ist in Assassin's Creed Origins kein Zwang. Es gibt keine Missionen, die bei Entdeckung als "fehlgeschlagen" gelten. In Kombination mit dem Skilltree kann man hier seine eigene, präferierte Spielweise wählen und hat viel Spaß beim Durchkämpfen, sowie beim heimlichen Vorgehen. 

Aktivitäten

In AC:Origins gibt es reichlich Aktivitäten. Man kann beispielsweise Gräber plündern, Streitwagenrennen im Hippodrom fahren, oder sich in Kampfarenen beweisen. Bei vielen Aktivitäten gibt es Belohnungen. Bei den Rennen sind es Reittiere und bei den Kämpfen Waffen und Monturen. Das waren aber nicht die einzigen Dinge im Spiel. Ich will hier jedoch nicht zu viel vorweg nehmen und lasse den Rest offen. 

 

Ich hatte beim Durchspielen von Assassin's Creed Origins keine nennenswerten technischen Probleme oder Auffälligkeiten. Bugs sind so gut wie keine vorhanden. Ein Bug, der das Spielerlebnis beeinflusst kam bei mir überhaupt nicht vor. Ich kann das Spiel jedem weiter empfehlen, der Lust auf gute Grafik, sowie OpenWorld und RPG-Erfahrung hat.


Wertung
Pro und Kontra
  • gute Grafik
  • passender Sound
  • gute Klettermechanik
  • angenehmes Gameplay
  • große, offene Welt (120 Quadratkilometer)
  • viele Aktivitäten
  • mittelmäßige Story

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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