Volle Breitseite auf Unity

Was liegt bei einem Spiel mit dem Wort Assassin im Namen näher, als einen Assassinen zu steuern? Nichts.  und doch kommt Assassin's Creed: Rogue mit...

von Jcfr am: 22.04.2015

Was liegt bei einem Spiel mit dem Wort "Assassin" im Namen näher, als einen Assassinen zu steuern? Nichts. 

und doch kommt Assassin's Creed: Rogue mit einem neuen Twist daher. 

Nichts ist wahr, alles ist erlaubt - auch Seitenwechsel:

Nach Altaiir, Ezio, Conner, Edward und Arno ist nun Shay Patrick Cormac dran, sich die Kapuze des Assassinen überzustülpen und auf Meucheltour zu gehen.
Chronologisch spielt Rogue dabei zwischen den AC-Teilen Black Flag und AC3.

Im Amerkia der Kolonialzeit herrscht der siebenjährige Krieg zwischen Briten und Franzosen um die Vorherrschaft auf dem Kontinent. Als Assassine greift man dabei zunächst den Franzosen unter die Arme und bekämpft die, von den Templern unterstützten, Briten... bis ein großes Ereignis Shay aus der Bahn  wirft und zum Verrat an der Bruderschaft treibt.
So landet er letzten Endes auf der Seite der Templer und jagt für sie jene, die er einst als Freunde kannte.

Der Seitenwechsel von Shay wird dabei gut vermittelt und ist durchaus nachvollziehbar. Man kann also nicht kritisieren, dass die Entwickler und Autoren diesen Storytwist müde aufgesetzt hätten. Auch wirkt Shay glaubhaft, wie er damit kämpft Vergangenheit und Gegenwart in einklang zu bringen.

Schade ist nur, dass dieser Twist der einzige bleibt und die Geschichte ansonsten recht vorhersehbar im Sande verläuft.

Früher war alles besser... oder nicht?

Ac: Rogue richtete sich in Design und Steuerung nach den alten Teilen und übernimmt nicht die Neuerungen aus Unity. Dies hat Vor- wie auch Nachteile.

Zu den Nachteilen zählt so das Fehlen des praktischen Abwärtsklettern. Ob einem die Schleichmechanik fehlt ist Geschmackssache - ich zumindest habe sie nicht vermisst. Ebenso wenig, wie das überarbeitete Freeflow-Kampfsystem aus Unity.

Zu Shays Arsenal gehört ein Mehrzweck-Gewehr, welches im Prinzip wie eine Kreuzung aus dem Blasrohr von Black Flag und einem Granatwerfer funktioniert. Gerade letztere Funktion wirkt manchmal etwas übermächtig, wenn man ganze Gegnergruppen auf einmal ausschalten kann.

Auch das Jagdsystem aus AC3 und Black Flag kehrt wieder zurück, zusammen mit den selbst herstellbaren Upgrades, wie man sie auch aus Far Cry 3+4 kennt. Nett und sinnvoll, wenn auch manchmal etwas nervig wenn man händeringend nach der einen, bestimmten Wildtierart sucht, die man dringend noch für ein Upgrade braucht...  zumindest am Anfang.                                                                             Hat man erst Mal Zugriff auf das Flottenmissions-Minispiel, welches man auch aus black Flag kennt, und widmet man darüber hinaus ein wenig Zeit dem Kapern und Beutefahren, so schwimmt man schnell in Geld, mit dem man sich die nötigen Zutaten an allen Handelsstationen einfach kaufen kann.  Schade, führt dies das Jagdsystem etwas ad absurdum.

Überhaupt gibt es nur wenig, für dass man sein Geld ausgeben kann.  Neben Upgrades für sein Schiff gibt es nur wenige Gegenstände, für die zu zahlen sich lohnt, da Dinge wie Monturen ausschließlich kosmetischer Natur sind und  selbst die mächtigsten Waffen im Spiel nicht viel mächtiger sind, als das Starterset.

Die Seegefechte, die erneut mit von der Partie sind, machen allerdings wieder genauso viel Spaß wie in Black Flag und der Nordatlantik mit seinen Eisbergen  ist eine willkommene Abwechslung zur Karibik.

Mit den Nebenmissionen glänzt Rogue hingegen genauso wenig, wie seine Vorgänger. Meist macht man immer daselbe und so kann es schnell kommen, dass man die Attentatsaufträge links liegen lässt... vor allem, da man das Geld als einzige Vergütung für das Beenden der Aufträge, sowieso nicht braucht.

Negativ wäre zudem noch ein weiteres Feature zu erwähnen: Als Templer steht Cormac nämlich auf der Abschussliste der Assassinen und so muss er sich immer wieder mit lauernden Hinterhalten seiner ehemaligen Kameraden befassen.  Diese funktionieren in etwa so, wie die Massenereignisse in Unity und werden schnell genauso nervig.
Manchmal scheint alle paar Schritte das Flüstern einzusetzten, welches das Lauern verborgener angreifer anzeigt. Repetativ ist da kein Ausdruck.

Innen Hui, außen Pfui:

AC:Rogue macht keinen Hehl daraus, dass es ein LastGen-AC ist. Wer eine Grafikpracht im Stil von Unity erwartet, der wird herb enttäuscht. Während Charaktermodelle und Schiffe sich noch einigermaßen halten, offenbaren die Umgebungstexturen einen deutlichen Qualitätsmangel.  Viele Strukturen wirken kantig und schlecht aufgelöst und man begegnet Clon-Npcs en Masse.  Auf technische Probleme bin ich bei Rogue allerdings nicht gestoßen und es lief von Anfang bis Ende flüssig (was ich von Unity nicht sagen kann).

Soundtechnisch gibt sich Rogue allerdings keine Blöße.  Wenn das Meer rauscht, die Planken knarren und die Mannschaft dazu ein Shanty anstimmt kommt echtes Seemannsfeeling auf.

Fazit:

Man könnte AC: Rogue so zusammenfassen: Wer Black Flag mochte, der wird hier mehr vom selben bekommen. In allen Stärken und Schwächen gleichen sich die beiden Titel sehr. Nichtsdestotrotz hat mir Rogue mehr Spaß gemacht als Unity, welches mir insgesamt sehr unausgegoren und arm an Features erschien. 

Wer also die Seegefechte mochte und das alte Kampfsystem dem neuen aus Unity vorzieht... und für wen Grafikpracht kein Muss ist, der wird in Rogue einen guten Vertreter der AC-Serie finden (mit alten Stärken und alten Schwächen).


Wertung
Pro und Kontra
  • Seegefechte
  • Story mit nettem Twist
  • sämtliche Stärken der Vorgänger...
  • ...aber auch sämtliche Schwächen
  • repetative Nebenmissionen
  • veraltete Grafik

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(1)
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