AC:Unity: Enttäuschend

Ich habe mir die Lesertests zu AC:U hier auf gamestar.de durchgelesen und kann ihnen kaum Neues hinzufügen, auch wenn ich mit dem Urteil der jeweiligen...

von Moldmaker am: 01.03.2015

Ich habe mir die Lesertests zu AC:U hier auf gamestar.de durchgelesen und kann ihnen kaum Neues hinzufügen, auch wenn ich mit dem Urteil der jeweiligen Autoren nicht immer übereinstimme. Deshalb hier vorab nur folgendes in Kürze:

Mit AC:U erhält die Reihe mit dem Paris während der französischen Revolution einen neuen, grafisch sehr sehenswert gemachten Schauplatz. Spielprinzip und Spielmechanik sind im wesentlichen gleich geblieben, das Kampfsystem wurde etwas geändert (und verbessert, wie ich finde), die Steuerung etwas entschlackt. Obwohl es mittlerweile ein rudimentäres Deckungssystem gibt, wird die Spielfigur (wie in allen vorherigen AC auch) zu oft und zu schnell entdeckt und in offene Kämpfe verwickelt. Das Spiel ist sehr hardwarehungrig und neigt auf schwächeren System zu Rucklern und Aussetzern.

So weit, so gut. Jetzt zu meiner eigentlichen Kritik. ACHTUNG: Sie enthält sehr viele Spoiler. Wer nicht alles verraten haben möchte, sollte jetzt aufhören zu lesen.

Was mich an AC:U ganz massiv stört, ist die Geschichte, die erzählt wird. Die Art, wie Arno in den Assassinenorden aufgenommen wird, ist zwar holprig und unlogisch, aber man kann sich damit arrangieren. Daß seine Jugendfreundin Elise bei den Templern ist (und der tumbe Arno das nie herausgefunden hat), ist zwar irritierend, eröffnet aber schöne spielerische Möglichkeiten. Also entwickelt sich im Zuge der viel zu wenigen Hauptmissionen eine hübsche Romanze zwischen den beiden, und es gibt einige wirklich gute Missionen. Am besten hat mir die Mission mit dem Heißluftballon gefallen; sie war rasant und anspruchsvoll.

Jetzt zum ersten Hauptkritikpunkt: Arno wird allen Ernstes aus dem Orden ausgestoßen, weil er nach Meinung des Rates eigenmächtig handelte. So etwas sollte in einem AC nicht vorkommen, denn damit müßte das Spiel ja mehr oder weniger zu Ende sein. Aber für Arno ändert sich gar nichts: Er behält sein schönes Hauptquartier genau über dem Sitz des Rates und auch seine komplette Ausrüstung und meuchelt sich weiter durch Paris. Und wenn man noch nicht alle Nebenmissionen gespielt hat, meuchelt er auch im Auftrag des Rates. Das ist ein derartiger Stimmungstöter, daß er mir den Spaß am Spiel gründlich verdorben hat. Aber man hat noch einen draufgesetzt.

Der zweite Hauptkritkpunkt: Im Endkampf läßt man Elise tatsächlich sterben. Das war ganz uns gar unnötig und überflüssig und hat mir das Spiel dann endgültig verdorben. Eine ähnliche Dummheit hat man sich schon am Ende von AC:Brotherhood geleistet, als Desmond völlig unerwartet (und auch unmotiviert) Lucy umbrachte.

Ich habe dann noch die schier endlosen Sammelaufgaben absolviert, um auf die 100% zu kommen, um bei 98% festzustellen, daß ich den Rest nur mithilfe der „Companion App“ in langwierigen Zusatzaufgaben erspielen kann. Dazu hatte ich dann schon keine Lust mehr. Der „Dead Kings“-DLC ist zwar gut gemacht, aber ich habe keine weitere Motivation, mit einem Nicht-Assassinen herumzulaufen und Leute zu töten.

Das eigentliche Assassin's Creed besteht aus dem originalen ersten Teil und den drei Ezio-Teilen. Mit dem Ende von AC:Revelations war die Geschichte zu Ende erzählt. Mittlerweile wird das Spielkonzept in beliebige (phantastisch gemachte) Umgebungen versetzt und dort abgespult. Weder die Nordamerika-Episode noch der Karibik-Teil oder die Paris-Geschichte passen jedoch in die ganze Sache rein und wirken angestückelt. Das heißt nicht, daß es sich um schlechte Spiele handelt. Nur mit Assassin's Creed hat das ganze nichts zu tun.

Mm.


Wertung
Pro und Kontra
  • Phantastisch dargestelltes Paris als Schauplatz
  • Sehr hardwarehungrig
  • Spielfigur wird zu oft und zu schnell entdeckt
  • Die Wendungen der Geschichte haben mir den Spielspaß genommen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Häufiger, unregelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(2)
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