Lang ist's her...

... dass ich so viel Spaß mit einem Assassins Creed hatte. Wie die Überschrift bereits andeutet, liegt auch der Release-Termin von ASSASSINS...

von KrixxusJG am: 11.04.2016

... dass ich so viel Spaß mit einem Assassins Creed hatte. Wie die Überschrift bereits andeutet, liegt auch der Release-Termin von ASSASSINS CREED:UNITY nun schon anderthalb Jahre hinter uns.Gespielt hab ich Unity erst allerdings vor einem Monat und nun habe ich die HauptStory sowie die Hälfte der Koop-Missionen und Nebenmissionen abgeschlossen. Wieso ich das Spiel nicht zu Release-Termin spielte? Weil ich damals keine Lust auf dieses Spiel hatte.

Generell achte ich vor einem Kauf irgendeines Produktes auf Meinungen anderer oder Tests aus dem Internet, um mir ein genaueres Gefühl zu verschaffen was mich dort erwartet. Gibt es nur Kritik an einem Spiel sinkt dann natürlich die Vorfreude und man entscheidet sich, wie in meinem Falle, dann doch für einen Nichtkauf...
...Und genauso war es damals, es existierte einfach kaum ein positiver Eindruck von Unity... Spiel wurde also nicht gekauft.

Knapp anderthalb Jahre später, bin ich auf YouTube dann zufällig auf den Unity-Trailer gestoßen, dieser war so genial, dass ich dann im Steam-Sale zuschlagen musste, da ich dieses Spiel für den Preis doch einmal prüfen musste.
Und am Ende war da nur das Gefühl, dass ich das beste Assassinen Abenteuer seit Teil 2 gespielt habe. Ich wollte es erst nicht wahrhaben, aufgrund meiner bösen Erinnerungen, aber das Spiel hat mich fast so geflasht wie damals Teil 1, als er erschien und mir ein ganz neues Spielkonzept vorlag. Denn obwohl Unity es besser machte als AC:3 und AC:4 und wieder an alte Gewohnheiten anknüpfte, hatte ich doch das Gefühl etwas Neues gespielt zu haben.
Fakt ist: Die vielen technischen Fehler die Unity hatte (mittlerweile alles behoben, top spielbar) wurden überdramatisiert!

Story:

Als ich das erste Mal von Unity Wind bekam, schoss ich mich auf eine richtige Revolutionshandlung ein, in der man Teil der Geschichte wird und man für die Bürger gegen die Reichen kämpft, als Anführer!
So ist es dann doch nicht im Spiel verlaufen... die wohl beste Story-Idee für ein AC hatte Ubisoft einfach in den Müll geworfen. Stattdessen haben wir eine Geschichte zwischen Assassine Arno und Templerin Elise, zweier Liebender, die nach Rache für ihre ermordeten Väter aus sind. Den tollen Anführer einer aufständigen Bauernmacht kann man also nicht spielen.
Legt man diese Erwartungen doch mal beiseite und vergleicht diese nicht mit der wahren Story, sieht die Geschichte ganz und garnicht schlecht aus. Sie gehört sogar zu den besten Handlungen der AC-Reihe (kommt jedoch nicht an die der Ezio-Saga ran).
Die Geschichte von Arno Victor Dorian führt uns durchs revolutionäre Paris, beginnt jedoch in Versailles mit den Morden an Arnos Vater und am Mord an dem Großmeister der Templer, Elises Vater, der einen nach zuerst genanntem Mord bei sich aufnimmt und man mittlerweile ,nicht wie bei Zeitpunkt des Mordes am eigenen Vater, kein Kind mehr ist. Als man dem guten Mann helfen will, wird man als der Mörder gesehen und in die Bastille nach Paris verschleppt. Dort entdeckt einer der Gefängnis-Insassen, deine Fähigkeiten als Assassine und führt dich zur Bruderschaft, der du nach einer beeindruckenden Halluzinations Sequenz, schließlich auch beitrittst. Man erfährt, dass Templer hinter der Ermordung von Elise' Vater stecken. Ihnen gefiel es nicht, dass der Großmeister, ein friedliches Ende des Konflikts zwischen Assassinen und Templern suchte. So entwickelt sich eine Geschichte, in der sich Asssassine Arno und Templerin Elise als Freunde gegenüberstehen.
Die Handlung wird jedoch in toll inszenierten Sequenzen und durch mehr oder weniger vorhersehbare Wendungen oder Zwischenfälle immer wieder angetrieben. So entwickelt sich eine vielfältige fesselnde Grundstory. Die Vielfältigkeit bleibt auch abseits der Sequenzen, in den Missionen wird man nämlich durch die verschiedensten Schauplätze Paris getrieben. Außerdem schleicht sich dann doch immer wieder auch die Revolutionshandlung, aus ihrem Posten als Kulisse, in die Hauptgeschichte ein. Zwar spielen historische Charaktere nur Nebenrollen und man ist zwar bei vielen historischen Ereignissen dabei, hat aber selten Einfluss darauf, trotzdem gefällt die Geschichte, da sie an an Altes anknüpft und den Konflikt zwischen Templern und Assassinen zurück in den Mittelpunkt stellt. Dieser gehörte schon immer zu den Grundprinzipien eines Assassins Creed, auch wenn man sich in diesem Falle eine historisch-mitwirkendere Handlung vorgestellt hat. Mit Elise und Arno klappt es außerhalb dieser Erwartungen jedoch gut. Schnell freundet man sich mit ihnen an und Arno erinnert, mit seiner stürmischen aber gutherzigen Art, sogar an Ezio Auditore. Man verfolgt die Geschichte zweier guten Charaktere.
Es gibt auch wieder eine Parallel-Story, diese reißt uns aber oft plötzlich aus der Atmosphäre und aus der eigentlichen Geschichte. Sie führt uns zwar durch schöne Epochen und Orte wie z.B den Eiffelturm im von den Nazis besetzten Paris, wo wir auch Bomber abschießen dürfen oder über Luftschiffe klettern dürfen. Diese schön inszenierten Sequenzen bilden eine guter Abwechslung zur Hauptstory, aufgrund des obengenannten Aspekts bleiben sie bei mir aber doch nicht nur in toller Erinnerung.

Als Schluss kann man eine der ,wenn auch nicht längsten (Spielzeit der Hauptstory = ca. 30h, wenn man sich fast nur auf sie fokussiert) , aber spannendsten und vielfältigsten Stories der Reihe festhalten. Eine Story muss nicht unbedingt flashen, sie muss einfach unterhalten. Und genau dies schafft Unity in vollem Maße, es kann klassisch gut unterhalten.


Technik


Als ich Unity das erste mal in Gameplay-Videos zu Gesicht bekam, sah ich ein wunderschön atmosphärisches Spiel, das dazu einfach brilliant aussieht. Allerdings hatte das Spiel mit vielen Lags (Framerate unter 30 Fps) und Bugs zu kämpfen. Es befand sich in einem unfertigen Zustand... Mittlerweile wurden die wirklich schlimmen Fehler und Lags durch zahlreiche Patches (insgesamt 25Gb groß) ausgemerzt. Mit meiner Amd R9 390 konnte ich erstaunlich konstant 60 Fps halten, nie sank sie darunter. Selbst bei einer Hauptmission, bei der 10.000 Bürger sich auf einen Platz drängten, fing das Spiel an zu ruckeln. Respekt! Bei einer solchen Grafik-Wucht hätte man dem Spiel nämlich ein paar Ruckler verziehen.
Bis heute ist die Grafik von Unity für mich unschlagbar. Besonders die tollen Lichteffekte lassen das Spiel so grandios aussehen. Es wird wirklich viel mit Licht gespielt und am besten tritt das in Innenräumen auf, wenn die Sonne durch ein Fenster fällt. Klasse! Desweiteren verwendet Unity sehr nah an der Realität gelegene Texturen (photorealistische Texturen), die unglaublich grandios aussehen und bis heute Spitze sind. Lediglich Wiesen und Räsen, von denen es im urbanenen Paris jedoch nicht viele gibt, besitzen eher flache Texturen und sehen nicht ganz so gut aus. Die Grafik ist aber trotzdem unschlagbar.
Beim Schlendern oder Klettern durch Paris begibt man sich dazu durch eine unheimlich atmosphärische Stadt. Innenräume (Beinahe jdes 2. Haus hat eine offene Tür oder ein offenes Fenster. Toll!), die unterirrdischen Katakomben und die Häuserfassaden sind mit so viel Liebe gestaltet, dass man glauben könnte, dass das Team von Ubisoft sich eine Zeitmaschine gebastelt hat, Fotos von ganz Paris während der Revolution gemacht hat und das dann 1:1 in diesem Spiel nachgebaut hat. Hinzu kommt dann auch noch die Lebendigkeit der Stadt. Teilweise hunderte Bürger drängen sich durch die Straßen und jeder von ihnen scheint eine eigene Aktivität zu besitzen: Der eine hämmert ein Gewehr für die Revolution zusammen, der andere verkauft hinter einem Markstand seine Waren, ein nächster baut einen Karren zusammen und befüllt diesen anschließend mit Revolutionswaffen, wo wiederum ein anderer neben sitzt und anderen Leuten die Haare schneidet und die Schuhe putzt, und in Cafes sitzen sie, schenken sich Kaffee ein und singen zusammen die Revolutionslieder! Die Stadt ist unheimlich lebendig und jeder tut einfach etwas anderes, man hat das Gefühl man befindet sich wirklich in der Revolution. Öffentliche Hinrichtungen und Aufstände vor Palästen, bei denen unter anderem brennende Puppen und aufgespießte Köpfe zum Einsatz kommen, unterstreichen diese tolle Atmosphäre! Hinzu kommt, dass jeder der 7 Bezirke einen eigenen Flair besitzt. Vom armen Bettler Viertel, in denen sich die Prostitution treibt und die Menschen hungernd vorm Lagerfeuer sitzen, geht es über künstlerische und eher religiöse Vierteln und Bauern Vierteln, bis zu den Vierteln der Reichen, in denen sich Anwesen an Anwesen reiht. Man könnte meinen, jedes Viertel sei eine eigene Stadt und hat ihr eigenes Treiben. Toll!(einzig schade ist, das die Hauptstory einen nicht durch alle dieser schönen Viertel führt)... Dieser super Gesamteindruck wird dann noch mit guten Soundtracks und einer guten deutschen Synchro versehen. Negativ fallen einem nur immer wieder geklonte Bürger auf, im Vergleich zu anderen Open-World-Spielen gibt es zwar doch sehr verschiedene Charaktermodelle, aber schnell findet man keinen Bürger den man in seinem Aussehen nicht schon einmal gesehen hat. Bei den Wachen ist das noch extremer, da es dort nur dickere Wachen gibt, die immer eine Axt tragen, Schützen, die immer gleich aussehen und der Rest sich auch nicht unterscheidet.
Als Fazit bleibt die beste Grafik eines Assassin's Creed (Ja Unity sieht besser aus als Syndicate, denn da wurde aus Performance Gründen die Grafik ein wenig zurückgeschraubt). Bis heute gibt es kein Spiel, welches so atmosphärisch und lebendig ist wie Unity, es ist einfach für mich das bis dato schönste ComputerSpiel. Am liebsten würde ich noch auf meine Gesamtwertung von 87 ein paar Bonuspunkte klatschen, weil ich mich so oft ertappt habe wie ich mir einfach nur Paris angesehen habe. Die Technik ist die klare Stärke dieses Spiels!

Gameplay

In Hinsicht zu den Vorgängern wurde vieles verbessert und einige Neuerungen kamen hinzu, jedoch ging man in manchen Aspekten auch wieder zurück zu den Wurzeln der Serie. So entfällt der Schifffahrts-Aspekt aus Blackflag und dem 3. Teil komplett. Gleiches gilt auch für Syndicate. Endlich kraxelt man wieder über die Dächer einer riesigen Stadt, das ergibt das altbekannte Assassinen-Feeling.
Unity geht aber auch eine komplett neue Richtung und setzt besonders auf den Stealth-Aspekt. Man kann das erste Mal in der Reihe wirklich aktiv per Tastendruck schleichen und sich in Deckung begeben, aus der man den Feinden dann hinterrücks seine versteckte Klinge in den Hals rammen kann. Das Deckungs- und Schleichsystem funktioniert sehr gut, manchmal bleibt Arno zwar noch einfach stur an einer Deckung kleben, aber insgesamt macht das Schleichen sehr viel Spaß, denn man kann nun wirklich still und heimlich seine Gegner erledigen oder einfach durch den Raum an ihnen vorbeischleichen, denn im Schleich-Modus sind wir komplett lautlos und können nur schwer gesehen werden! Insgesamt also eine sehr sinnvolle und gute Neuerung!
Natürlich aber ist man nicht nur aufs Schleichen angewiesen, ihr könnt euch einfach durchprügeln, was man auch dann muss, wenn man mit dem Schleichen versagt und entdeckt wird. So leicht wie in den vorherigen Teilen fällt einem das aber nicht mehr. Während Mann gegen Mann-Kämpfe noch immer simples Hämmern des Attackieren-Knopfes beinhalten (außer bei stärkeren Gegnern), sind Gruppenkämpfe nun taktischer. Das Kontern ist nicht mehr so stark wie sonst und es ist auch schwieriger einen Schlag zu parieren. Hinzu kommt das Rammen, um den Gegner aus der Balance zu bringen und der schwere Schlag, den man nicht parieren kann (Beide Fähigkeiten muss man aber erst mit Talentpunkten erwerben, dazu später). Schön ist, dass deine Gegner genau diese aber auch selbst verwenden. Generell ist es auch so, dass dich viel mehr Feinde auf einmal attackieren und die sie nicht mehr so oft Hollywood-mäßig alle nach der Reihe ausschalten kannst. Dazu kommt der sinnvoll eingeführte Aspekt der Schusswaffen, die mit gezielten Schüssen zwar sehr stark sind, dafür aber sehr wenig Munition besitzen und im Kampf bei schnellen Reflexschüssen nicht allzu übermächtig sind. Die Stärke der Schusswaffen ist also genau richtig. Statt der Wurfmesser aus den Vorgängern gibt es nun die Phantomklingen, die man im Verlauf des Spiels erhält. Diese stecken in einer kleinen ausfahrbaren Armbrust am Arm und sie fügen sich toll ein und machen richtig Spaß und sind eine Alternative zur lauten Pistole. Eine schön umgesetzte Idee! Allerdings gibt es auch ein paar Macken am Kampfsytem: Noch immer, besonders im späteren Spielverlauf, fällt einem der Kampf, außer gegen die stärksten Gegner, eher leicht. Am Anfang ist es zwar noch sehr taktisch und spannend, hat man aber erstmal eine stärkere Waffe und seine Talentpunkte in die Gesundheit von Arno investiert, ist es doch recht einfach. Außerdem gibt es extrem mächtige Scharfschützen, die sehr viel Schaden anrichten, was auch sehr realistisch ist, im Nahkampf sind sie jedoch total unfähig. Schade ist auch, dass die Kamera es leider nicht immer (dennoch sehr oft!) schafft, alle Beteiligten des Kampfes richtig zu erfassen, so siehst du nicht welche Attacke du kontern kannst und wirst plötzlich von der Seite angegriffen ohne reagieren zu können. Desweiteren gibt es noch einen simplen Trick einfach große Gruppen aus Feinden zu erledigen: Die Rauchbomben! Die Lösung für alles. Wirft man sie, sehen die Gegner nichts mehr, sie sind also optimal um Gruppen schnell zu töten oder zu entkommen. Schade ist auch, dass das Pfeifen nicht mehr vorhanden ist. Stattdessen wurde es durch Kirschbombenköder ersetzt, die ein kleines Funkenfeuerwerk erzeugen und die Gegner sich wundern, wer das denn geworfen hat. Sie sind aber lang nicht so effektiv wie das Pfeifen.
Alles in allem besitzt Unity dennoch ein gutes Kampfsystem, das sehr viel Spaß machen kann und am Anfang auch viel Taktik erfordert. Einfach in Gebäude rennen und sein Opfer eliminieren ist nicht mehr, denn man wird in dem Falle Opfer der vielen Wachen, die in einer so großen Gruppe zu stark sind. Das ist ein Vorteil gegenüber den Vorgängern. Abgerundet wird das Kampfsystem durch schöne Kill-Animationen!
Das Klettersystem wurde ebenfalls verbessert und es ist für mich nun viel angenehmer Häuser oder hohe Türme hochzuklettern und auch wieder runterzukommen! Denn in letzteren besteht die Stärke des Klettersystems in Unity. Hoch- und runterklettern sind von einander seperat den Knöpfen zugewiesen. Wir können also per einfachem Tastendruck entscheiden, ob wir hoch oder runter wollen. Halten wir die Tasten gedrückt klettert Arno wie von selbst nach ganz oben, oder wieder auf den Boden zurück. Dies vereinfacht vieles und wir brauchen nun keine Heuhaufen mehr um sich von den Dächern zu kommen! Auch das Einsteigen in Innenräume, von denen es massig in Paris gibt, ist durch einen Tastendruck zu bewältigen! Halten wir einen Knopf gedrückt können wir nun auch Hinderniss für Hinderniss überspringen und es kommt ein richtiges Parcour-Feeling auf! Toll!
Das freie Klettern ist ganz klar das Flaggschiff der Ac-Reihe, funktionierte aber immer etwas hakelig, was in Unity zumindest verbessert wurde. Arno bleibt aber immer noch manchmal irgendwo hängen oder klettert irgendwo hin wo man es nicht will, das passiert zum Glück selten und ist nicht wirklich schlimm, denn wirklich irgendwo feststecken tut man nicht mehr! Nervig ist es wenn man während des Schleichen auf eine Deckung hochklettert statt sich dahinter zu verstecken oder man mitten im Kampf auf einem Stuhl kleben bleibt. Dennoch macht das Klettern in Unity unheimlich viel Spaß und wurde deutlich verbessert!
Neu im Spiel ist auch das Aufrüstungssystem von Arno. Mit Talentpunkten die wir in Missionen erhalten, können wir uns neue Fähigkeiten kaufen! Davon gibt es einige wirklich sinnvolle wie der schwere Schlag, das Rammen oder das Verkleiden, allerdings sind wir nie direkt der übermächtige Assassine, und können manche Sachen nur mit diesen Fähigkeiten erledigen (zB. Schwere Schlösser knacken). Haben wir diese nicht erlernt fällt eine Möglichkeit also weg und wir müssen erst die nächsten Missionen spielen um die Fähigkeiten zu erwerben. Dem einen mag das doof vorkommen, doch mir gefällt es. Unser Rang als Assassine ist demnach nicht nur mit dem Fortschritt des Ranges selbst, sondern dem Fortschritt des Charakters verbunden. Man hat also eine zusätzliche Motivation voranzukommen, schöner wäre es deshalb noch, wenn auch alle Nebenmissionen solche Punkte als Belohnung bringen würden. Aber nicht nur mit Talenten können wir Arno aufrüsten. Mit Geld kaufen wir uns neue Klamotten, die auch immer stärkere Attribute wie Gesundheit und Schleichen besitzen, oder wir kaufen uns stärkere Waffen, von denen es 5 an der Zahl gibt: Einhand Waffen, Lange Waffen und Schwere Waffen sowie Pistolen und Gewehre. Jede dieser 5 Kategorien bietet viele verschiedene Waffen, zwischen denen wir uns entscheiden können. Starke Waffen und Monturen kosten allerdings auch sehr viel. Spielt man nur die Missionen wird man nie reich und kann sie sich leisten, investiert man aber in ramponierte Gesellschaftsklubs oder das eigene Cafe, erhält man immer mehr Geld. Ist alles ausgebaut hat man fast nie Geldnöte. Auch dieses Prinzip kennt man aus den Vorgängern. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht Arno aufzurüsten, zu verschönern und die Farbe der Klamotten zu wechseln. Das macht einfach Laune!
Kommen wir auch endlich zum Missionsdesign. Und hier ändert sich so einiges in Unity. Abgesehen davon, dass die Missionen an den verschiedensten toll inszenierten Orten stattfinden, hat man auch in den Missionen selbst viel Vielfalt. In Unity bekommt man nämlich zu Start einer Mission nur vorgegeben wen man eliminieren soll, wie viele Wachen es gibt und wie viele Zugänge es gibt. In reinster Hitman-Manier können wir also alleine entscheiden wie wir vorgehen. Ob wir uns durchschleichen, in welches Fenster wir steigen oder ob wir oben oder unten vorgehen, das alles bleibt uns selbst überlassen. Klasse! Zusätzlich kann man noch für Gelegenheiten sorgen. Als wir jemanden eliminieren sollen der gerade an einer Guillotine Hinrichtungen durchführt, stehlen wir den Schlüssel für den Käfig, in dem die Todgeweihten sitzen, und geben uns als einer von ihnen aus. Die Wachen führen uns dann zur Guillotine und wir töten unser Ziel. Das war nur einer der Möglichkeiten wie man diese Mission erledigen kann, es bleibt einem also selbst überlassen.
Diese Freiheit bringt viel Frische in die Missionen und ist die vielleicht beste Neuerung in Unity. Davon abgesehen unterscheiden sich die Missionen aber nicht sehr. Oft müssen wir einfach nur unser Ziel töten, da kommt eine Abwechslung wie eine Verfolgungsjagd in einem Heißluftballon, der gerade erfunden wurde, doch sehr recht. Die Missionen von Unity sind sich oft also im Ziel alle recht ähnlich, machen aber unheimlich Laune aufgrund der spielerischen Freiheit und Knobelei.

Umfang und Nebenaktivitäten

Eine solch enorm große Spielwelt wie in Unity muss auch gut gefüllt werden. Das gelingt Unity bis auf einige Ausnahmen sehr gut. AC typisch gibt es wie immer die Synchronisationspunkte, die die Schnellreise erleichtern und wie immer auf hohen Türmen oder Wahrzeichen liegen. Besonders der Blick von dem Synchronisationspunkt auf der Notre Dame ist atemberaubend und die dazu gehörige Animation sehr stimmig.
Läuft man durch die Straßen von Paris fallen einem häufig die Massenereignisse auf. Mitten auf der Straße sieht man z.B wie jemand beklaut wird und schon kann man den Dieb stoppen. Diese Massenereignisse sind mir sehr positiv aufgefallen, denn ist man gerade auf einem langen Weg zu einem markierten Ziel, wie z.B einer Mission, ist es eine schöne Abwechslung zwischenzeitig den Bürgern zu helfen indem man irgendwelche Verbrecher tötet. Beendet man einen Satz dieser Ereignisse erhält man auch eine akzeptable Belohnung, Massenmotivation ist also vorhanden. Auf der Minimap fallen auch immer wieder Truhen auf. Diese müssen durch ein kleines Schlossknack-Minispiel gelöst werden, das je Stufe der Truhe und Stufe der eigenen Fähigkeit sehr schwierig sein kann. Schwere Truhen bringen dann aber auch immer viel Geld. Es lohnt sich also ,die meist von Wachen bewachten, Truhen aufzusuchen. In manchen goldenen, sogenannten Initiates-Truhen, findet man in manchen einer der seltenen Assassinen Monturen der früheren Assassins Creed Helden wie Ezio, Altair oder Edward Kenway. Diese konnte man zu Release nur im Besitz einer Companion App öffnen, dies wurde nun behoben.
Außerdem gibt es mal wieder einige Nebenaktivitäten wie das Sammeln von Kokarden die in der ganzen Stadt verteilt sind. Hat man alle in einem Bezirk verteilten Kokarden gefunden, erhält man aber nur neue Farbkombinationen für die Assassinen-Montur. Auch Artefakte gibt es zu sammeln. Diese Aktivitäten sind alle sehr belanglos und dienen nur als Füllstoff für die große Map. Wer gerne Ostereier sucht, kann ja auch hier auf Klettertour gehen und alles einsammeln. Für mich ist das eher nichts.
Abseits solcher kleinen Aktivitäten gibt es aber auch viele Nebenmissionen, wie die Pariser Geschichten, die Begleitermissionen, die Mordermittlungen und die erstmals in einem Ac vorhandenen Koop-Missionen. Besonders aber die Begleitermissionen sind eher langweilig und handeln nur vom Töten oder Bestehlen einer nahen Wache. Diese sind nur eine kleine Nebenbeschäftigung. Wer lieber eine richtige Mission spielen will, sollte sich mit den Pariser Geschichten beschäftigen. Diese sind kleinere, aber schön inszenierte Missionen, die sich mit den Geschehnissen in der Stadt beschäftigen. Zum Beispiel begleiten wir den unwissenden Napoleon bei einem Spaziergang um ihn vor Angreifern zu beschützen, die es auf ihn abgesehen haben, oder wir befreien den angeblichen Sohn des ehemaligen Königs. Neu in Unity sind die Mordermittlungen, bei denen man den Mörder einer Person, wie z.B den ermordeten historisch-wichtigen Revolutions-Helden Marat, ermitteln muss. Hier steht uns frei welche Hinweise wir untersuchen und wen wir dann auch des Mordes beschuldigen. Die Missionen sind ebenfalls mit einer schönen Geschichte versehen, sind aber eher einfach zu lösen.
Nicht so einfach sind dagegen die Nostradamus Rätsel. Diese sind Rätsel die sich besonders mit Paris und seinen Wahrzeichen beschäftigen. Aus ein paar sehr verwirrenden, poetischen Zeilen sollen wir den gemeinten Ort finden. Wer sich wenig über Paris auskennt oder sich nicht in der Datenbank des Spiels umschaut, der hat keine Chance die Rätsel zu lösen. Haben wir aber im Story-Verlauf aufgepasst und sehen uns ein wenig auf der Karte im nahegeliegenden Gebiet um, können wir erkennen wo wir hin müssen um zum nächsten Rätsel zu gelangen, der Weg dahin ist oft mit Kletterpartien verbunden, da die meisten Rätsel auf den Wahrzeichen der Stadt liegen. Haben wir meistens 4 dieser Rätsel gelöst haben wir das eine große Nostradamus-Rätsel gelöst. Lösen wir 3 weitere Nostradamus-Rätsel, die auch wieder aus meistens 4 kleinen Rätseln bestehen, öffnen wir in der Rüstkammer unter unserem Cafe eine Gittertür. 3 weitere Türen müssen geöffnet werden. Denn hinter den Gittern liegt die Montur eines berühmten Meisterassassinen aus Frankreich, die wir haben wollen.
Toll sind auch die Gesellschaftsklub-Missionen, diese finden sich in unserem Cafe oder in von uns renovierten Gesellschaftklubs. Sie befassen sich mit Aufträgen des AssassinenRats die uns hinterlassen wurden. Sie sind teilweise schwieriger, aber sie beschäftigen sich mit Teilgebieten der Revolution. Meine persönlichen Favoriten der bisher genannten Missionen.
Da wären nämlich noch die Koop-Missionen. Diese Missionen erzählen die unterschiedlichsten Geschichten, die sich zum Teil sehr mit der Revolution auseinandersetzen, wir müssen aber auch oft wieder Templer töten. Die Missionen werden aber wie eine Hauptmission mit einem Intro versehen, indem uns erstmal die Geschichte erzählt wird. Mit bis zu 4 Spielern kann man solche Missionen spielen. Hier ist es aber klüger die Missionen privat mit seinen Freunden zu spielen, da man sich dann besser absprechen kann und taktischer vorgehen kann. Der Koop spielt sich für mich einfach so wie man sich einen guten Koop vorstellt, dass dann auch noch die Möglichkeit besteht, mit seinem Freund durch ganz Paris zu laufen und dort statt eine Mission auch so einfach Unsinn zu machen oder irgendwelche Sperrgebiete auseinanderzunehmen, ist zusätzlich klasse. Zusammen macht das Spiel nochmal mehr Spaß! Die Koop-Missionen sind für mich das Highlight des Spiels, da sie genauso ablaufen wie die Hauptmissionen, aber zu zweit spielbar sind! Toll!
Interessante Nebenaktivitäten gibt es in Unity also reichlich und es lohnt sich die meisten von ihnen anzuschauen. Besonders die tollen Koop-Missionen sind ein Muss!


Fazit


Wie wurde über dieses Spiel nur geredet. Die vielen Bugs, Ruckler und die Mikrotransaktionen haben Unity schwer zugesetzt und die Stärken dieses Spiels sind in den Hintergrund geraten. Nun ist das alles behoben und wir haben, das für mich beste Assassins Creed seit Teil 2. Aufgrund dieser tollen stimmigen Grafik, dieser enormen Atmosphäre, der schlichten, aber sehr unterhaltsamen Story und den tollen Koop-Missionen kann ich jedem, der vielleicht auch anfangs von der negativen Kritik abgeschreckt wurde und sonst auch jedem, der das Spiel nicht besitzt, zu einem Kauf raten... denn lang ist's her, dass ich mit einem Assassins Creed so viel Spaß hatte!




Wertung
Pro und Kontra
  • atmosphärisches, lebendiges und riesiges Paris
  • grandiose Grafik
  • spielerische Freiheit in den Missionen
  • viele Gameplay-Verbesserungen
  • Back to the Roots
  • klassisch einfache, aber fesselnde Geschichte
  • gute Charaktere
  • Koop-Missionen
  • interessante Nebenmissionen
  • Revolutionsgeschehen bleibt im Hintergrund
  • Klettersystem teilweise immer noch hakelig
  • zu leichte Kämpfe im späteren Spielverlauf
  • hohe Hardwareanforderungen
  • viele Viertel von Paris sehen wir nicht in der Hauptstory

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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