Parkour anno dazumal...

Attentäter Altaïr, der im Zeitalter der Kreuzzüge neun Kriegstreiber ausschalten muss, trifft genau meinen Nerv! Hier wird das Beste aus 'Hitman' und 'Prince of...

von - Gast - am: 22.02.2009

Attentäter Altaïr, der im Zeitalter der Kreuzzüge neun Kriegstreiber ausschalten muss, trifft genau meinen Nerv! Hier wird das Beste aus 'Hitman' und 'Prince of Persia' kombiniert und alles aussen vor gelassen, was mir bei den beiden Games die Lust am Weiterspielen vermiest hat.
Der Assassine ist'ne coole Sau! Und ein Grund, warum ich ausnahmsweise mal nicht die Lust verspürte, das Spiel doch lieber aus der 'First Person'-Perspektive zu spielen. Es macht einen Heidenspaß mit der Figur zu agieren, auch wenn die Methoden um an sein Opfer gelangen recht monoton ausgefallen sind. Man erkundet von einem Aussichtspunkt informative Orte, belauscht Personen, ab und an ein Taschendiebstahl oder eine Gefälligkeit für Informanten - das war's. Daran scheiden sich die Geister. Es gibt nicht wenige, die die begrenzten Möglichkeiten einfach langweilen und da hat ein 'Hitman' tatsächlich mehr Freiraum seinen Job zu gestalten. Was mich wiederum gelangweilt hat, denn für das ausschweifende Observieren und Planen mit '#47' war ich oft zu ungeduldig.

Bei 'Assassin's Creed' geht es nicht um Taktik, sondern um seine dynamische Inszenierung, die mich nach der Eingewöhnung der unüblichen Steuerung sofort in ihren Bann gezogen hat. Durch wundervoll gestaltete altertümliche Städte wie Jerusalem oder Damaskus klettert Altaïr mit einer Geschmeidigkeit über und zwischen den Dächern, dass ich mich nicht satt sehen konnte. Anders als beim persischen Prinz ist man nicht zu nervigen pixel- und punktgenauen Absprüngen oder Moves gezwungen. Egal welche Aktion zur Planung durchgeführt wird, alles wirkt wie aus einem Guss, der Spielfluss gerät nie ins Stocken und entwickelt manchmal sogar einen regelrecht meditativen Charakter.

'Assassin's Creed' ist ein eher ruhiges Spiel, auch wenn die Schwertkämpfe cineastische Wucht besitzen und die Attentate z.B. mit der 'Hidden Blade' schön dramatisch ausgeführt werden können. Man ist hier unübersehbar bemüht ein erwachsenes Publikum anzusprechen. Es gibt viel Areal, viele betont ruhige Passagen und eine mutige visuelle Gestaltung mit seinem Historie/Sci-Fi-Crossover. Der leider nicht einstellbare Schwierigkeitsgrad wird geübten Spielern zu einfach erscheinen, der Gelegenheitszocker kann aber schnell Erfolge feiern. Die komplexe Story vermengt theologische, historische sowie philosophische Aspekte und wird recht sperrig in nicht skipbaren, aber sehr gesprächigen Filmsequenzen erzählt. Elemente, die sich nicht unbedingt an die Kids richten.

Schöngeister allerdings werden großartig unterhalten, dafür sorgt die umwerfende Grafik, seine intuitive Spielweise und der tolle Score von Jesper Kyd.

Allerdings gibt es ein paar eklatante Macken, die den Titel an einer Topwertung vorbeischrammen lassen.

Da wären eben zum einen der eben etwas zu einfache Schwierigkeitsgrad. Das Abenteuer ist in wenigen Stunden zu beenden. Man kann seine Planungen zwar nach Bedarf auch ausführlicher gestalten und es gibt Nebenquests wie etwa 100 Flaggen sammeln, aber so'n Eckenkrämer bin ich nicht.
Auch die Synchro ist nicht so ganz mein Ding. Leider wurde da ein Moderator des lokalen Radiosenders 1LIVE als Sprecher eingesetzt und jedesmal wenn ich den höre, habe ich die nächste Staumeldung im Hinterkopf. Er ist auch kein sonderlich guter Sprecher, aber der Rest ist schon in Ordnung. Dazu die nicht überspringbaren Sequenzen. Ein unerklärliches Manko, das ein zweites Durchspielen fast zur Zumutung macht...

Das uninspirierte Finale kratzt hingegen am meisten am Gesamteindruck. Hier kippt man eigentlich nur das gesamte Personal nochmal in die Arena, was dem Spiel nicht gerecht wird. Da ist wohl eher der Weg das Ziel. Ich hab' einiges mehr erwartet und mir einen wesentlich besseren Schluß ausgemalt, der auch die eigentlich clever positionierten Gegenwart-Szenen einbezogen hätte, die in dieser Form aber nur Staffage für Fortsetzung sind. Natürlich nervt dann der Cliffhanger nur noch mehr. Extrem Schade, weil da sehr, sehr viel Potential aufgebaut wird, das dann zum Ende einfach verpufft.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

zu leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(1)
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