Atlantica Online - Kann ein Rundenstrategie-MMORPG-Mix...

...funktionieren? Meine Antwort hierauf lautet: Ja!Auch wenn das Spiel 'nur' gratis und nicht zahlungspflichtig ist wie diverse andere Genre-Größen und ich...

von - Gast - am: 28.03.2009

...funktionieren? Meine Antwort hierauf lautet: Ja!

Auch wenn das Spiel 'nur' gratis und nicht zahlungspflichtig ist wie diverse andere Genre-Größen und ich nicht mit zu großen Erwartungen es mir runtergeladen habe, bin ich doch hellauf von dem Spiel begeistert.


Erste Schritte

Man sollte sich von dem Konzept nicht abschrecken lassen: Es ist tatsächlich so, dass der eigentliche Hauptteil des Spiels, der Kampf, rundenbasiert von Statten geht. Die eigentliche Bewegung erfolgt jedoch in Echtzeit: Zwischen den Kämpfen bewegen sie sich gemäß MMORPG-typischer Manier, wie beispielsweise in 'World of Warcraft', durch die Weltgeschichte- ja, wörtlich zu nehmen.
Das Spielprinzip ist recht simpel: Der Spieler selbst hat zum einen seinen Hauptcharakter, welchen er direkt am Anfang erstellt. Für diesen sucht er sich eine der folgenden Waffengattungen aus: Axt(/Axe), Bogen(/Bow), Gewehr(/Gun), Kanone(/Cannon, sieht sehr...eigenwillig aus), Stab(/Staff), Schwert(/Sword). Seit einem neueren Patch sind auch noch dazu gekommen die Gitarre und die Kettensäge- letztere steht jedoch erst dann zur Verfügung, wenn ein eigener Charakter bereits Stufe 100 erreicht hat.
Neben dem eigenen Charakter kann man sich auch sogenannte 'Mercenaries' anheuern- was man auch tun sollte, denn sonst ist der eigene Hauptcharakter aufgeschmissen. Die Maximalanzahl der eigenen Truppe kann dabei, je nach Stufe des eigenen Charakters, bis zu 9 betragen. Dieses Limit beginnt bei 4 auf Stufe 1 und wird darauf hin pro 10 Stufen erhöht. Ab Stufe 50 hat der Spieler die Maximale 'Platzanzahl' erreicht.

Anfangs hat man lediglich die Wahl zwischen archetypischen Klassen: Speerkämpfer(/Spearman), Schwertkämpfer(/Swordsman), Bogenschütze(/Archer), Gewehrschütze(/Gunner) und, ab Stufe 10, Schamane(/Shaman). Die verschiedenen 'Klassen' haben entsprechend verschiedene Funktionen, Stärken und Schwächen: Ein 'Swordsman' ist die Wahl schlechthin, wenn ein solider 'Tank' gebraucht wird, ein Bogenschütze fühlt sich in Reihe 2 wie zu Hause, ein Schamane/Stab-Charakter sieht seine Stärke im Heilen und der Magie allgemein, und so weiter.
Später gesellen sich auch an reale Geschichte angelehnte Klassen hinzu: Der Wikinger(/Viking), welchen man am Ende des sehr ausgiebigen Tutorials erhält und dessen 'Frostaxt'-Zauber fast Pflicht ist, der Mönch(/Monk), welcher an buddhistische Mönche angelehnt ist und die eigene Truppe vor Magie und Betäubung bewahrt, sowie wesentlich später durchaus bekannte 'Soldatentypi' wie der Spartaner oder der Janitschar. Steampunk- sowie Anime-Elemente finden jedoch ebenso Einzug bei den Söldnern, wie die Beispiele 'Archer', 'Gunner', 'Shaman' und nicht zuletzt der im späteren Spielverlauf zur Verfügung stehende 'Inventor'(=Erfinder) zeigen. Für die archetypischen Klassen gilt, dass diese direkt und immer gegen Entgelt angeheuert werden können. Für alle anderen Klassen sind, in der Regel, sehr zeitaufwändige und unter Umständen nur in einer 'Party' machbare Quests zu erledigen. Diese sind auch leicht zu finden, da das Spiel eine eigene 'Enzyklopädie' aufweist: Sie suchen einen NPC? Geben sie seinen Namen in der 'NPCs'-Rubrik ein! Sie interessiert ein Söldner-Typ? Schauen sie unter 'Mercenaries' nach!


Kurze Geschichte der Welt...

Das Spiel basiert lose auf der realen Geschichte 'unserer' Welt, auch geographisch. Das heißt jedoch nicht, dass die Laufstrecken zu lang sind, im Gegenteil.
Ebenso wenig ist eine faktisch und historisch 'korrekte' Geschichtsdarstellung zu erwarten. Diese sollte man besser wo anders suchen. Grundsätzlich lässt sich die Handlung auf folgenden Satz reduzieren: Atlantis, welches, laut Zeitrechnung im Spiel, eineinhalb Jahrtausende zuvor, warum auch immer, untergegangen ist, erwacht wieder in seinen eigenen Ruinen zum Leben. Mit fatalen Nebenwirkungen, wie man gleich von Anfang an feststellen kann.

Erstspieler, und auch Veteranen, sollten prinzipiell immer den sogenannten 'Hauptquests' folgen. Durch diese erhält man nicht nur leichtgemachte Erfahrung, sondern ebenso nicht wenig Geld. Auf Grund dessen sollte man sich auch nicht von dem Fakt abschrecken lassen, dass es nur einen von Spielern gelenkten Markt gibt: Der sogenannte 'Loot' ist so gestreut, dass immer Geld dabei herumkommt, und ich habe die allgemeine Atmosphäre der Mitspielerschaft mit meinem Stufe-64-Hauptcharakter immer als sehr angenehm empfunden. Flames und dergleichen gibt es zwar, aber seien wir mal ehrlich: In welchem Onlinespiel gibt es diese nicht? Was die Marktpreise angeht, so sind diese ebenso sehr human- Geld ist leicht zu finden, entweder durch Wetten oder durch klassisches 'Farmen', und die Community ist gesund genug, dass der Markt auch für Einsteiger gut funktioniert


Spielergemeinschaft vorhanden? Ja!

Die 'Community' ist allgemein international, das heißt dass man mit Englischkenntnissen gut beraten wäre. Es gibt dennoch durchaus deutschsprachige Gilden- man muss lediglich suchen. Wer jedoch eine homogen deutsche Spielergemeinde vorzieht, sollte sich wo anders umschauen.


Die audiovisuelle Komponente

Die Grafik mag 'veraltet' sein- sie hat dennoch ihren Charme: Die Kontrahenten, die man umbringt, sehen durch die Bank weg schaurig aus- was nicht heißen soll, dass man nicht auch mal böse, gemeine Rehe und Füchse schießen darf! -und das Artwork allgemein ist zeitlos schön. Da braucht es kein Antialiasing oder ähnliches, damit dem so ist. Entsprechend gering sind die Systemanforderungen, welche auch auf der Hauptseite des Spiels zu finden sind.
Von der Soundkulisse her wird das Spiel von einem zur teils unfreiwillig komisch wirkenden Atmosphäre gut passenden Soundtrack untermalt, der je nach Region verschieden und spezifisch passend ist. In der Startregion, Nordostasien(/Northeast Asia), erschallt fernöstliche Musik, während in der südeuropäischen Region(/Southern Europe) mediterrane, vielleicht etwas zu heitere Musik zu hören ist. Die Kämpfe selber widerum haben ebenso eigene Themen, welche das vermitteln sollen, was im Kampf herrscht: Hektik. Passend.


Das Kampf-, Gilden- und RvR-system

Wem das alles jedoch ohnehin nicht zusagt, sollte zumindest das Kampfsystem erproben. Entweder gegen die KI-Kollegen, welche innerhalb des rundenbasierten Rahmens durchaus geschickt agieren können, oder im Spieler-gegen-Spieler-Rahmen. Letzteren habe ich persönlich nicht ausgetestet, jedoch scheint dieser sehr ausgeprägt zu sein- von Wettfunktion über Arena bis hin zu 'Nationenkriegen' ist alles dabei. Wer PvP also mag, darf und kann es ruhig haben. Sogenannte 'Gank-Feste' sind jedoch ausgeschlossen, es sei denn man befindet sich in einer Gilde die Bestandteil einer 'Nation' ist, welche sich im Krieg mit einer jeweils anderen Nation befindet. Da Gildenzugehörigkeit jedoch nicht Pflicht ist und ich persönlich bisher auch ohne Gilde bis Stufe 64 von 120 sehr gut gefahren bin, kann man dies meiner Ansicht nach vernachlässigen.


Für mich als unbedarften, langjährigen PC-Spieler, der dem RvR-System, wie es in DAoC und WoW praktiziert wird, den Rücken gekehrt hat, war und ist Atlantica Online ein Meilenstein. Umso mehr, da es nicht Abonnement-pflichtig ist. Es gibt zwar einen Online-Shop, die 'Mall', diese ist jedoch nicht essentiell für das Spiel. Allgemein kann ich das Spiel vollstens empfehlen, sowohl für Einsteiger als auch für hartgesottene Profis.

Meine persönliche Bewertung für das Spiel wäre 5/5 Sternen. Davon ab...es ist gratis, also greifen sie zu, sofern sie 7 Gigabyte frei haben auf ihrer Festplatte!


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(6)
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