Seite 2: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Part 1 im Test - Die Dümmlichtümer des Todes

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Verkorkstes Erleben

An sich ist es ja eine schöne Idee, wenn Entwickler die Anzeigen auf dem Monitor weitestgehend reduzieren, denn dadurch bleibt mehr Platz zum Erleben übrig.

Nur wer das Spiel pausiert, sieht, welchen Level der Zauberlehrling mittlerweile erreicht hat. Nur wer das Spiel pausiert, sieht, welchen Level der Zauberlehrling mittlerweile erreicht hat.

Wenn ein Spiel indes mit einem Levelsystem arbeitet (Harry wird stärker, lernt weitere Zauber), aber nur im Menü verrät, welches Level der Held hat und wie lange er noch bis zur nächsten Stufe braucht, ist das weniger schlau. In letzter Instanz allerdings wirkt das Levelsystem arg aufgesetzt, denn was Harry lernt, lässt sich ohnehin nicht beeinflussen, einen wirklichen Anreiz, in höhere Stufen vorzudringen, gibt es nicht.

Wenn der Held nicht gerade wieder eine Wirrwarr-Zauberei gegen Todesser oder Dementoren veranstaltet, dann muss er sich beispielsweise unter dem Unsichtbarkeitsumhang getarnt durch feindverseuchtes Gebiet wie das Ministerium für Zauberei schleichen und in Büros rumlaufen. Die sehen alle gleich aus, gleich langweilig. Und erst, wenn sechs Tippstuben abgeklappert sind, verrät das Spiel, dass die nächste Station für Harry der Gerichtssaal ist -- ohne dass man in den zuvor besuchten Räumen auch nur einen Hinweis darauf gefunden hätte. Wer Logik in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes sucht, sucht vergebens.

Verkorkstes Schleichen

Sollte man bei den Schleicheinlagen fahrlässig sein und Harry in irgendeine Gestalt hineinlatschen lassen, ist die Tarnung hinüber, und die Mission im Regelfall auch. Doch es liegt nicht nur am vielleicht schludrigen Spieler, dass Harry bei den Heimlichtouren immer wieder entdeckt wird.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil Video starten 4:02 Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil

In neun von zehn Fällen ist das Spiel Schuld. Wenn Harry den Mantel überwirft, schaltet das Programm in die Ego-Perspektive und schrumpft so den Sichtradius auf ein klaustrophobisches Minimum zusammen. Der Überblick geht komplett flöten. Außerdem teleportieren die anderen Zauberer ständig hin und her, oft direkt vor Harrys Nase. Ein Ausweichen ist dann einfach nicht mehr möglich.

Verkorkste Missionen

Wer gesteigerten Wert auf eine stringente und nachvollziehbare Story legt, war bei den Potter-Spielen schon immer an der falschen Adresse.

An der Kiste und den zwei Zauberern führt kein Weg vorbei, Harry muss sie weiträumig umlaufen, um seine Tarnung nicht zu gefährden. An der Kiste und den zwei Zauberern führt kein Weg vorbei, Harry muss sie weiträumig umlaufen, um seine Tarnung nicht zu gefährden.

Aber selten hat ein Titel der Reihe so sinnlos Missionen aneinandergereiht wie Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1. Harry muss ständig so blöde wie langweilige Aufgaben (Flucht aus Drachenhöhle oder Muggelbefreiung) absolvieren, die nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben. Statt diese nervigen Fleißeinsätze einzubauen, hätte der Entwickler Bright Light lieber mehr Energie in die Hauptaufgaben investieren sollen. Oder in die Grafik. Die schaut dank klobiger Objekte und hakeliger Animationen nämlich aus, als sei sie fünf bis zehn Jahre alt. Immerhin sind die Zwischensequenzen ganz gut gelungen. Und immerhin hört man sogar ein paar der Originalsprecher aus den Kinofilmen. Aber alles in allem ist der erste Teil von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes nicht mal für beinharte Fans des Zauberlehrlings zu empfehlen. Und das haben wir bisher noch über kein Spiel der Reihe sagen müssen.

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