Seite 2: Battlefield 1 - Die Schlachtfeld-Analyse

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Der Rush-Modus

Das grundsätzliche System von Rush lässt Dice unangetastet. Ein Angreiferteam muss mit Sprengsätzen zwei Telegraphenmasten in die Luft jagen, bevor es zum nächsten Zielpärchen vorrücken kann. Die Verteidiger versuchen, die Angreifer zu stoppen und deren Respawn-Tickets, die es in Rush nach wie vor gibt, auf null fallen zu lassen.

Statt C4 mit Zeitzünder pappen wir niedliche Bömbchen mit brennender Lunte an die Telegraphen. Die klingeln lustig, bevor sie explodieren. Statt C4 mit Zeitzünder pappen wir niedliche Bömbchen mit brennender Lunte an die Telegraphen. Die klingeln lustig, bevor sie explodieren.

Während der Beta wurde schnell klar, dass vor allem der Einsatz der Panzerabwehr für eine erfolgreiche Verteidigung unverzichtbar ist. Anders sind die mächtigen Tanks der Angreifer kaum zu stoppen. Wenn sich sechs Mann hinter die Kanonen eines A7V-Panzers klemmen, kann das Biest in alle Richtungen gleichzeitig feuern. Und fieserweise auch die stationären Panzerabwehrgeschütze der Verteidiger zersemmeln. Einmal zerstört, bleiben die Dinger nutzlos. Es gilt also, die Panzerfahrzeuge der Gegner möglichst schnell aus der Runde zu entfernen.

Experten-Meinung: Panzergegenmaßnahmen
Infanteristen hatten in der Beta wenig Chancen gegen die vom Fahrer reparierbaren Panzer. Insbesondere der nur von einem Spieler nutzbare Renault FT-Panzer war enorm gut gewappnet gegen die Waffen des Assault-Soldaten, die in der Beta zur Verfügung standen. Dynamit lässt sich etwa nicht wie das C4 in Battlefield 4 an die Panzer kleben, sondern muss in den Weg des Panzers gelegt und dann gesprengt werden. Und die AT Rocket Gun des Sturmsoldaten kann man nicht aus dem Laufen heraus nutzen, sie muss erst aufgestellt werden; gute Tanker lassen es aber erst gar nicht so weit kommen. Johannes und Robert hoffen darauf, dass Dice uns im fertigen Spiel noch ein paar weitere Gadgets an die Hand gibt, um die Stahlkolosse zu kontern.

UPDATE: Erst kürzlich informierte Dice, dass es im fertigen Spiel deutlich mehr Mittel gegen die Panzer geben werde - auch und insbesondere für den Supporter. Außerdem soll der leichte Tank im Vergleich zur Beta abgeschwächt werden.

Die Karte Sinai Desert machte im Rush-Modus einen grundsätzlich guten und abwechslungsreichen Eindruck. Wie in diesem Modus üblich ist die Map als länglicher Korridor angelegt, was für eine klare Frontlinie sorgt. An einigen Stellen verengt sich Sinai Desert aber allzu sehr. Insbesondere der dritte Kartenabschnitt kann für die Angreifer schnell zur frustrierenden Todesfalle werden: Beide Telegraphenmasten stehen in einem engen Tal nahe beieinander, das auch von Felsvorsprüngen von oben gut einsehbar war. Wer die Verteidiger hier nicht von Beginn an unter Druck setzt oder in einem koordinierten Massenangriff vorstößt, bleibt an der Stelle stecken und verliert.

Durch die enge Schlucht auf Sinai Desert kommen wir fast nur mit Panzerunterstützung. Durch die enge Schlucht auf Sinai Desert kommen wir fast nur mit Panzerunterstützung.

Hinzu kommt eine weitere Hürde für die Angreifer:Über die Telegraphenmasten kann das verteidigende Team Artilleriesalven anfordern, indem es die Masten über die Taste E benutzt. Allerdings verlangt das auch von den Verteidigern, dass sich zumindest ein Teil des Teams bei den Sprengzielen aufhält. Wer die Artillerieschläge nutzten will, muss sich also unmittelbar in Gefahr begeben. Das System soll für beidseitige Dynamik in den Rush-Gefechten sorgen, während der Beta haben wir aber nur selten Artillerieschläge seitens der Verteidiger erlebt. Viel lieber positionierte man sich in einiger Distanz zu den Zielen und ließ die Angreifer kommen.

Experten-Meinung: Das Wiederbeleben
Ob nun in Rush oder Conquest oder in jedem anderen noch folgenden Modus: Johannes und Robert monieren, dass man in der Beta als Medic nur unzureichende Hilfestellungen hatte, um Teammitglieder wieder auf die Beine zu stellen. Medics sahen Tote erst, wenn die Spieler die entsprechende Ruftaste betätigten, außerdem fehlte die Zeitanzeige, die einem Medic in Battlefield 4 oder auch in Hardline signalisiert, wie lange man noch hat, um einen Mitspieler wiederzubeleben. Durch diese Beschneidung machten sich nur wenige Sanitäter die Mühe, das entsprechende Gadget (Spritze) zu zücken.

UPDATE: Laut Dice sollen Medics im fertigen Battlefield 1 die Toten in der Nähe sofort sehen, inklusive des Zeitfensters, das noch zur Wiederbelebung bleibt.

Die Artillerie

Tagelanges Trommelfeuer und verheerte Schlachtfelder. Kaum eine andere Waffengattung prägte den Ersten Weltkrieg so stark wie die Artillerie. Der indirekte Beschuss mit Mörsern, Minenwerfern und Haubitzen trieb die Soldaten in die Schützengräben und führte zum erbitterten Stellungskrieg. In Battlefield 1 ist davon bislang allerdings wenig zu sehen. Auf der Alpha-Karte St. QuentinScar finden wir etwa statt Geschützbatterien nur einzelne Kanonen auf den Schlachtfeldern.

Die stationären Geschütze sind perfekt zur Panzerabwehr. Allerdings muss der Schütze jeden Schuss einzeln nachladen. Die stationären Geschütze sind perfekt zur Panzerabwehr. Allerdings muss der Schütze jeden Schuss einzeln nachladen.

Aber es gibt noch Hoffnung für Freunde des großkalibrigen Fernkampfes: Auf der Beta-Karte Sinai Desert nimmt die Artillerie eine weitaus wichtigere Rolle ein - wenn auch nicht auf den ersten Blick. Die fetten Geschütze verstecken sich wie schon erwähnt im Panzerzug und im Rush-Modus. In einem Exklusivinterview auf der Gamescom hat der Senior Concept Artist Robert Sammelin uns gegenüber außerdem angedeutet, dass es im fertigen Spiel noch weitere Artillerie-Mechaniken geben werde.

Experten-Meinung: Das Spotten
Im Gegensatz zu Battlefield 3 und 4 fehlte in der Beta von Battlefield 1 das passive Spotten (Gegner werden auf der Minimap sichtbar, sobald sie schießen). Die Mannschaft waren sehr auf aktives Spotten (Taste Q) angewiesen. Obendrein waren die Spotzeiten (wie lange eine Sichtung aktiv angezeigt wird) kürzer als in allen anderen Battlefields zuvor und Höhenstufen wurden bei der Anzeige nicht mehr berücksichtigt wie in Battlefield: Hardline oder in Battlefield 4 (später reingepatcht). Das, so Johannes und Robert, bevorzugte Camper und tat dem Spiel generell nicht gut.

Die einfachste Form der Artillerie in Battlefield 1 finden wir direkt auf dem Schlachtfeld. Einzelne, großkalibrige Geschütze stehen herum und können von uns bemannt werden. Die Kanonen sind vor allem super, um Panzer oder befestigte Infanteriestellungen zu knacken. Indirektes Feuer über große Distanzen ist mit ihnen aber nicht möglich. Ebenso verhält es sich mit dem Artillerie-Truck. Dieser gepanzerte LKW transportiert eine fette Kanone auf der Ladefläche, kann aber ebenfalls nur Gegner im direkten Sichtbereich angreifen.

LKW mit Panzerplatten und fetter Kanone auf der Ladefläche. Fertig ist der Artillerie-Truck. LKW mit Panzerplatten und fetter Kanone auf der Ladefläche. Fertig ist der Artillerie-Truck.

Im Interview haben wir Robert Sammelin nach weiteren Möglichkeiten des Artillerie-Einsatzes ausgequetscht. Auf unsere Frage, ob man bei Dice drüber nachgedacht habe, einen aktiven Skill einzubauen, mit dem etwa der Scout Artillerie anfordern könne, antwortete Sammelin ausweichend, aber dennoch vielsagend: »Es ist noch zu früh, um über solche Details zu sprechen. Wir werden dazu später mehr sagen.« Ein deutliches Dementieren klingt jedenfalls anders.

Experten-Tipp: Artillerie effektiv nutzen
Um einen besonders effektiven Artillerieschlag über die Telegraphenmasten im Rush-Modus auszuführen, benötigt man Scharfschützen mit Signalpistolen. Die Signalpistole blenden nicht nur Spieler, sie markieren auch gleich mal alle Gegner und Gadgets (Minen etc.) in einem bestimmten Bereich. So sieht der Spieler am Telegraphenmast schnell, wo sich ein Artillerieschlag am meisten lohnt.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (2)

Kommentare(2)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.