Die Story: Panzer müssen auf dem Boden bleiben!
Während Modern Warfare 3hanebüchenen Weltkriegs-Unfug präsentiert, mit russischen Ubooten im Hafen von New York und ähnlich überzogenem Hollywood-Klamauk, scheint Battlefield 3 eine weitaus glaubwürdigere Geschichte mit den Schauplätzen Irak und Iran zu bieten.
Die Betonung liegt dabei auf »scheint«, denn wir haben bereits eine Multiplayer-Map angetestet, in der russische Truppen in Paris gegen Amerikaner kämpfen. Und auch New York ist als möglicher Schauplatz im Gespräch. Bitte nicht! Im Mehrspieler-Modus dürfen die Jungs von Dice gerne machen, was sie wollen, aber die Story soll doch bitte halbwegs realistisch sein!
Allerdings hat Dice es sich explizit zur Aufgabe gemacht, Call of Duty in die Schranken zu weisen. Und wenn sich Modern Warfare 2mit überzogenem Weltkriegs-Gedöns und Explosionen im Sekundentakt derart gut verkauft, könnte sich Dice genötigt fühlen, mitzuziehen. Wir hoffen, dass die Storyautoren und die Schlachten von Battlefield 3 brav auf dem Boden bleiben.
Bugs und Balancing: Wer überprüft das?
Der offene Beta-Test von Battlefield 3 soll erst im September starten, also gerade mal knapp zwei Monate vor der Veröffentlichung des Spiels. Zieht man die eigentliche Produktion ab (also Pressung, Verpackung und Anlieferung an die Läden), ab deren Beginn Dice keine Veränderungen mehr am Programmcode auf die DVDs bringen kann, bleibt nur wenig Zeit, um das Spiel von der Community antesten zu lassen. Reicht das, um den Großteil der Bugs zu finden und das Balancing ins Lot zu bringen?
Dice musste schon bei Bad Company 2 kurz nach der Veröffentlichung einige offensichtliche Balance-Probleme beheben: So konnten die Spieler zum Beispiel im Rush-Modus die M-Coms in Sekundenschnelle mit nur wenigen C4-Ladungen hochjagen.
Muss man so etwas nicht mit einer längeren Beta-Phase verhindern? »Wenn die Beta unser einziges Balancing-Werkzeug wäre, wäre die Zeit tatsächlich knapp«, gesteht Patrick Bach, »allerdings testen wir das Spiel schon jetzt ausgiebig.« Tatsächlich waren die Bugs und Balance-Probleme in Battlefield-Spielen bislang recht unauffällig, einen Freibrief möchten wir Dice deshalb aber noch nicht ausstellen. Denn bei den ersten Szenen der geleakten Alpha-Version treffen wir einen alten Bekannten wieder: Den Sound-Bug, bei dem das MG-Feuer nicht verstummen will. Den gab’s in Bad Company 2 auch schon.
Das Gameplay: Wie früher oder von gestern?
Die Kernfrage bei Battlefield 3 bleibt natürlich: Wie wird sich der Multiplayer-Modus denn spielen im Vergleich zu den Vorgängern? Unsere bisherige Erfahrung: Bei aller Beteuerung seitens Dice, Battlefield 3 sei »reine Battlefield-DNS« und kein Bad-Company-Ableger, ist die Nähe zu Bad Company 2 nicht von der Hand zu weisen. Dice pickt sich nicht das Beste, sondern das Massentauglichste aus Battlefield 2 und Bad Company 2 heraus – und das ist nicht zwangsläufig dasselbe.
Das offensichtlichste Beispiel dafür ist der Commander-Modus: In Battlefield 2 und Battlefield 2142fungierte jeweils ein Spieler des Teams als Vorgesetzter seiner Mannschaft und konnte als Einziger Nachschub, spezielle Fahrzeuge, Radaraufklärung oder Artillerie anfordern. Ein tolles Konzept, was in der Praxis jedoch gelegentlich daran scheiterte, dass viele Spieler keine Lust auf diese Verantwortung hatten. Auf einigen Servern war es Commandern sogar verboten, selbst am Gefecht teilzunehmen, damit sie ihre Aufgabe nicht vernachlässigten.
Bad Company 2 verlagerte diese Fähigkeiten weg vom Commander, hin zum einzelnen Spieler. Artillerie etwa befehligt hier der Sniper. Das macht das Ganze für Otto Normalspieler einfacher, allerdings geht damit auf der Team-Ebene einiges an Taktik verloren, weil die gemeinsame Führung fehlt. Trotzdem wird auch Battlefield 3 auf den Commander verzichten – zu kompliziert für das Massenpublikum, denkt Dice.
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