Seite 2: Battlefield 4 - Test-Tagebuch zum Multiplayer

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Tag 2: Freitag, 1. November 2013

Ich bin ja eigentlich ein friedfertiger Mensch. Okay, ich hab mal eine Tastatur nach einem ... aber das ist eine andere Geschichte und außerdem Jahre her. Also noch mal: Ich bin ja eigentlich ein friedfertiger Mensch, aber mit welchen Flüchen ich Battlefield 4 seit gestern Nacht in stetiger Regelmäßigkeit belege, gehört in die Kategorie »danach den Mund mit Seife auswaschen«. Denn inzwischen hat er mich auch heimgesucht, der Absturz-Terror. Besonders beliebt, wenn man kurz davor ist, eine lange, lange Runde mit richtig vielen, vielen Punkten zu beenden. Wie's inzwischen schon mehrfach der Fall war. Gestern Nacht, als es begann, war's allerdings mit Abstand am schlimmsten.

Obliteration auf Paracel Storm. Beide Teams hatten schon zwei Ziele gesprengt, nur das eine, entscheidende dritte wollte nicht in die Luft fliegen. Und das lag schlicht und ergreifend daran, dass die gegnerische Mannschaft sich komplett aufs Mauern verlegt hatte.

Voraus: das Eiland des Grauens. Über 45 Minuten hat mein Team versucht, dort die Bombe zu zünden. Über 45 Minuten, von denen ich weiß. Voraus: das Eiland des Grauens. Über 45 Minuten hat mein Team versucht, dort die Bombe zu zünden. Über 45 Minuten, von denen ich weiß.

Keinerlei Angriffsanstrengungen, fast die gesamte Gegnerblase saß auf der kleine Insel mit dem letzten von uns zu zerlegenden Bombenpunkt (vor dem Kriegsschiff) und wartete ab, wie wir wieder und wieder und wieder anrückten. Aber nichts zu machen, jedenfalls nicht mit unseren Team. Die Runde lief in diesem Zustand der bewegten Bewegungslosigkeit sicherlich schon 45 Minuten (eher länger) bis plötzlich ... tja. Und da bin ich dann das erste Mal so richtig wütend auf Battlefield 4 geworden. Und quasi brodelnd ins Bett gegangen.

Heute ging's nahtlos so weiter. Nur in steter Regelmäßigkeit und mit dem Abstand von oft lediglich ein paar Minuten zwischen den Abstürzen. Ich habe heute hauptsächlich Obliteration gespielt. Bei meinen wenigen Partien Rush war alles fein. Ob's am Spielmodus, an den Servern liegt? Wo und wann schmiert bei Ihnen Battlefield 4 ab? Und wie geht's Ihrer Peripherie? Noch alles heil?

Battlefield 4 - Angespielt: Multiplayer-Schlachten in Rush + Conquest Video starten 29:34 Battlefield 4 - Angespielt: Multiplayer-Schlachten in Rush & Conquest

Aber nun zum neuen Spielmodus Obliteration selbst, in dem die beiden Teams jeweils drei Ziele nacheinander sprengen müssen. Dafür steht aber immer nur eine Bombe gleichzeitig zur Verfügung, um die sich die Mannschaften zuvor balgen. Und hm, ich weiß ja nicht, ich weiß ja nicht. Irgendwie hat mir diese eine Runde gestern Abend doch sehr deutlich gezeigt, dass bei diesem Spielmodus noch irgendwas fehlt, dass da nicht alles zu Ende gedacht ist. Insbesondere und vor allem, was die mögliche Länge einer Partie anbelangt. Über 45 Minuten Gebolze um eine einzige lausige Sprengung? Aus lauter Verzweiflung (und auch aus Langweile) habe ich sogar hin und wieder das Scharfschützengewehr ausgepackt. Und wer weiß, wie lang sich das Spiel noch nach meiner ungewollten Verabschiedung hingezogen hat. Gab's in Beta nicht später ein Zeitlimit von 20 Minuten? Wo ist das hin?

Wenn die Bombe in Obliteration gelegt wurde, vergehen nur wenige Sekunden bis zur Sprengung. Kein Vergleich zum Zeitfenster in Rush. Wenn die Bombe in Obliteration gelegt wurde, vergehen nur wenige Sekunden bis zur Sprengung. Kein Vergleich zum Zeitfenster in Rush.

Genau das fehlt Obliteration, um es im schlimmsten Fall nicht komplett ausufern zu lassen: eine Grenze, damit nicht endlos angerannt wird, ein Zeitlimit oder Battlefield-typischer eben wieder ein Ticket-Limit. Maximal 20 Minute für jeweils eine Sprengung. Alternativ soundso viele Tickets pro Mannschaft. Oder hab ich einen Fehler in meinen Überlegungen hier? Andere Vorschläge oder Korrekturen meiner Gedanken gerne in die Kommentare.

Und dann finde ich ja die Spawn-Punkte der Bombe auch nur so mäßig gut ausgewählt. Zum einen halte ich es für relativ unglücklich, dass es höchstens zwei minimal voneinander abweichende Aufplopp-Punkte für das Ding auf den Maps gibt. Statt sich aktiv am Kampf um eine Sprengung zu beteiligen, gammeln zig Spieler lieber dauerhaft an den nahe beieinander liegenden Stellen drum, wo sie sich gegenseitig immer und immer und immer wieder auszuknipsen.

Das Rundenziel ist dabei völlig egal, Hauptsache, die Kill-Death-Ratio stimmt. Ich mach das den jeweiligen Spielern nicht zum Vorwurf, nicht falsch verstehen. Auch ich finde es klasse, wenn in den Statistiken hinter meinem Namen hübsche Zahlenpaare stehen. Ich mach's Battlefield 4 zum Vorwurf. Es werden sich doch wohl Map-Layouts für Obliteration mit weiter auseinander liegenden Bomben-Spawn-Punkten schaffen lassen, um sowas zu verhindern.

Bombe geschnappt Die Spawnpunkte der Bombe lernt man schnell und kann schon, bevor der Sprengkörper auftaucht, dort warten, um ihn einzusacken.

Bombe abtransportiert Um eine Runde schnell zu beenden, braucht man nur ein paar fähige Helikopterpiloten im Team.

Und am besten Spawnpunkte, die nicht gleich mit einem Heli angesteuert werden können. Das ist nämlich die Kehrseite der Medaille. Zwar kann sich eine Runde gefühlte Jahrhunderte hinziehen, sie kann aber auch schon in nur wenigen Minuten vorbei sein. Nämlich genau dann, wenn ein Team ein paar ausgezeichnete Piloten in den Reihen hat. Bombe erscheint, Heli fliegt an (oder ist schon da, weil man ja weiß, wo das Ding auftauchen wird), Bombe wird eingeladen, kurzer Flug zum Ziel, Bombe wird gelegt, ein paar Sekunden (viel zu wenige) später »Boom«. Das passiert in schneller Abfolge drei Mal hintereinander - und fertig ist das Match. Das ist nicht nur für die gegnerische Mannschaft frustrierend, sondern auch für die Menschen im Gewinner-Team, die kaum eine Chance hatten, sich am Rundensieg zu beteiligen.

Operation Locker: In fast jedem Spielmodus ein gnadenloses Gebolze. Operation Locker: In fast jedem Spielmodus ein gnadenloses Gebolze.

Wer sicher gehen will, dass die Bombe weder in Hubschraubern noch in anderen Vehikeln über die Karte saust, spielt Obliteration auf Operation Locker, aber das ist in etwa so schlimm wie ein Samstag bei Ikea ... ach, das hatte ich gestern schon, bleibt aber auch hier die Wahrheit. (Pssst, ich mochte ja schon Operation Metro nicht, Operation Locker ist ein würdiger Erbe dieser Abneigung.)

Kurz: Der neue Spielmodus Obliteration benötigt in meinen Augen noch einiges an Feintuning, um zu einem rundum gelungenen zu werden. Und Battlefield 4 dringend einen Patch, um diese Abstürze zu unterbinden. Sonst fürchte ich wirklich um meine Tastatur.

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