Seite 2: Battlefield Hardline - Stehenbleiben, Polizei!

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Mehr als ein Addon?

Unser einziges Spielfeld während des Termins: die Stadtkarte »High Tension«. Hochhäuser, Glasfassaden, Beton. Wir fühlen uns an die Battlefield 4-Map Siege of Shanghai erinnert, nur sind die Abmessungen in Hardline ein bisschen kleiner. Und außerdem kracht kein Hochhaus in sich zusammen, sondern nur ein Baukran. Der eröffnet uns dann flotte, aber auch sehr exponierte Abkürzungen über die Karte.

Aber die Action lässt sich durchaus mit der im großen Conquest-Modus vergleichen: Granaten fliegen, Helikopter kreisen, gepanzerte Fahrzeuge heizen über den Asphalt, ein Motorrad überrollt uns zärtlich von hinten. Wir haben schlicht das Gefühl, einen DLC für Battlefield 4 zu spielen. Wenn auch einen sehr pfiffigen DLC - dem man gar nicht hoch genug anrechnen kann, dass man darin nicht mehr (erfolglos) um Munition betteln muss. Man geht einfach zum Enforcer, also zum Hardline-Pendant des Supporters aus Battlefield und drückt die E-Taste.

Gasmasken In Battlefield gab's schon mal Gasmasken: in der 1942-Mod Battlefield 1918 und Battlefield 2: Special Forces.

Verhaften In Hardline gibt's auf Polizistenseite keinen Messerkill, sondern eine stilechte Verhaftung.

Verfolgungsjagden Schick: In Hardline können sich Beifahrer lässig aus dem Fenster lehnen und auf Flüchtende schießen.

Am DLC-Geschmack ändern auch die leicht anders benannten vier Klassen nichts. Und auch die neuen Waffen und Gadgets können den Eindruck nicht abschwächen. Immerhin ist der Prozess, um in den Besitz von Knarren und Gasmasken und Wiederbelebungsspritzen (auch für sich selbst) zu kommen, ein anderer als in Battlefield. Wir verdienen im Laufe des Spiels Dollar. Durch geglückte Teamaktionen (Heilung mit Medipack etwa) oder durch einen erfolgreichen Gelddiebstahl. Mit der Kohle können wir dann in der laufenden Partie ins Kaufmenü hüpfen und uns mit neuen Items eindecken. Unserer Erfahrung nach dauerhaft und nicht nur auf die Runde beschränkt wie etwa in Counter-Strike.

Richtig gut haben uns dabei die Enterhaken gefallen, die es uns erlauben, an bestimmten Stellen Seile anzubringen. An denen klettern wir dann auf Dächer, die sonst nur per Heli oder Fallschirmabsprung erreichbar wären. Aber Kaufmenü? Hat hier jemand laut Mikrotransaktionen gedacht? Haben wir auch, immerhin sind Visceral die Entwickler, die uns damit in Dead Space 3 gehörig auf die Nerven gegangen sind. Auf unsere Frage nach möglichen Mikrotransaktionen in Hardline antwortet uns Multiplayer-Lead-Designer Thaddeus Sasser: »Kein Kommentar.« Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Hardline in (Fernseh)Serie

Natürlich ist es reichlich ungerecht, Hardline nach gerade mal knapp zwei Stunden Spielzeit als DLC für Battlefield 4 zu bezeichnen, aber natürlich ist es auch grober, fast schon fahrlässig Unfug von Visceral, uns zuerst genau die beiden Modi vorzusetzen, die bekannten Battlefield-Varianten am ähnlichsten sind. Oder eben nur diese und sonst nix. Wir hoffen, dass uns Visceral bei den kommenden, schon geplanten Anspiel-Events mehr und vor allem anderes zeigt.

Insbesondere der Singleplayer-Part interessiert uns ja schon sehr, trotz oder vor allem wegen des verkorksten Soloabenteuers von Battlefield 4. Visceral muss sich schon enorm anstrengen, um Dice diesbezüglich zu unterbieten. Die Zeichen weisen allerdings in eine andere Richtung. In einem die USA überspannenden Racheabenteuer spielen wir den jungen Cop Nick Mendoza, der laut Visceral in einen persönlichen Kampf zwischen Gut und Böse, richtig und falsch gerät.

Wilde Verfolgungsjagden im Dunkeln. Sehen vielversprechend aus, nur: Wie spielen sie sich? Wilde Verfolgungsjagden im Dunkeln. Sehen vielversprechend aus, nur: Wie spielen sie sich?

Das mitunter Spannendste daran: die Erzählstruktur. Die soll sich an modernen Krimiserien orientieren, jede Mission soll wie eine Episode aufgebaut sein, sogar mit Cliffhangern am Ende. Sowas kennen wir schon aus Alan Wake und dem letzten Alone in the Dark. Neu ist die Idee also nicht, aber allemal vielversprechend. Passend zum Serienformat und gemäß der aktuellen Mode tauchen dann auch echte Schauspieler in den Hauptrollen auf, etwa Adam Harrington, der auch schon an L.A. Noire mitwirkte, oder Eugene Byrd, den einige als Clark Edison aus Bones kennen.

Abschließend noch schnell die Antwort auf die Frage, warum eigentlich Visceral Hardline entwickelt und nicht etwa Dice selbst. Executive Producer Steve Papoutsis erzählt uns auf dem Event, dass er Dice-Chef Karl-Magnus Troedsson schon vor Jahren ein Polizisten-Verbrecher-Battlefield vorgeschlagen habe und dass man sich schließlich nach einem klassischen Pitch (umfangreiche Vorstellung der Spiels vor der Entwicklung) dazu entschieden hätte, Visceral das Go dafür zu geben. So zumindest die Legende. Aber ob nun Auftragsarbeit oder echtes Herzensprojekt - wir sind gespannt, welche neuen Impulse Hardline der Reihe geben kann. Hoffentlich mehr als wir auf dem Anspieltermin erlebt haben.

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