Der Wahnsinn geht in Runde 2

Man nehme ein wenig Mad Max, ein Bündel Textzeilen diverser Arnold Schwarzenegger und Silvester Stallone Filme,  packe  eine Prise Machotum...

von Dalarus am: 19.07.2013

Man nehme ein wenig Mad Max, ein Bündel Textzeilen diverser Arnold Schwarzenegger und Silvester Stallone Filme,  packe  eine Prise Machotum hinzu, garniere das Ganze mit Unmengen an Waffen und herrlichen Explosionen, mixe es alles mit einer Ode an Stan Lee und der Jugend in diversen Comicbüchern und heraus kommt ein "Borderlands". 

 

Da man ein gutes Rezept nicht einfach von Grund auf neu macht sondern nur "verfeinert", brauchte es bei Borderlands 2 auch keine nennenswert andere Zutaten um ein gutes, unterhaltsames Spiel zu liefern.

 

Vorweg, es ist nicht zwingend notwendig den ersten Teil gespielt zu haben, Geschichtliches wird auch Neulingen in allerlei Gesprächen nebenbei erklärt und wie in diversen Actionfilmen lebte Borderlands nicht zwingend durch eine verzwickte, komplizierte und Wendungsreiche Story.

Die Kammer ist offen, Pandora dreht sich noch immer und die Helden aus dem ersten Teil sind über den Planeten verstreut und ergeben sich ihrem Schicksal. Wäre da nicht dieser Wahnsinnige Namens Handsome Jack, es könnte so friedlich sein. Selbiger stellt sich gleich zu Beginn Eurer Reise als Oberbösewicht mit absoluter Gewissenlosigkeit vor, Zivile Opfer kennt er nicht, es wird einfach alles vernichtet, was sich seinen Plänen in den Weg stellt. Er will die Kontrolle über die in der Kammer schlummernde Macht erhalten, Planet und Bevölkerung sind ihm herzlich egal. Es gibt natürlich Widerstand, zu dem ihr mehr oder weniger freiwillig zählt, welcher sich der Aufgabe verschrieben hat, Handsome  Jack zu stoppen und den Planeten Pandora zu retten. Die durchgehende Taktik: Bekämpfe Feuer mit Feuer.

 

Nach dem man sich einen  von mittlerweile 6 Charakteren (Gunzerker, Commando, Assasinenbot und Sirene  sind die  Standardklassen, Mechomancer und Phsycho sind DLCs), erstellt hat, erwacht man in einer eisigen Einöde, nachdem  Jack einen ganzen Zug für unser Ableben gesprengt hat. Herrlich. Die 6 Protagonisten verfügen alle über jeweils eine Hauptfertigkeit, welche den Schwerpunkt ihrer Spielweise spiegeln soll, sowie über drei Fertigkeitsbäume. Freudig mit jeder existierenden Waffe drauf los feuern dürfen sie aber alle, hierbei gibt es keinerlei Einschränkungen.

Der aus dem ersten Teil geliebte/gehasste ClapTrap hilft dem Spieler kurz  durch ein Tutorial, Steuerung, Waffenverhalten und Aufgaben gehen allerdings derart leicht  von der Hand, dass man dieses getrost als Vorwort zur eigenen Blut und Blei triefenden Geschichte sehen kann.

 

Es wird geballert, geflirtet, Sprüche geklopft, geballert, gesammelt, Blut vergossen, geballert, überfahren, gelacht, geballert und gesprengt, das es eine wahre Freude ist. Borderlands 2 nimmt die Stärken des ersten Teils gekonnt mit und erweitert den ungezwungen Spaß nur um  ein paar kleine aber praktische Neuerungen.

So könnt ihr zBsp durch sogenannte Tokens kleine Boni für Euren Charakter erspielen, pro Token gibt es eine Auswahl an vier Boni, welche sich immer wieder ändert sofern eines eingelöst wurde. Token erspielt man sich durch das Erledigen von sogenannten BadAss Gegnern oder erfüllten nebenbei Aufgaben wie: Töte 20 Gegner mit einer Schrotflinte, erledige 50 Zwerge, sprenge 100 Fässer etc. Der Clou: diese Boni schaltet ihr für alle Charaktere frei die ihr jemals spielt und sie sind kumulativ, dadurch  machen mehrere Durchgänge Sinn und Laune.

 

Der Comic Look ist der freundlich übertriebenen Gewalt durchaus angemessen und versteht es Atmosphäre aufzubauen. Alleine der Anblick der unterschiedlichen und abgefahrenen  Waffen in Borderlands 2 wäre mit dem Gesicht eines Crysis oder Skyrim nicht im Ansatz so erfrischend um zu setzen.

 

Das Spiel ist im Alleingang unterhaltend und fesselnd, eine seiner größten Stärken entfaltet es allerdings im KooP. Herbei ballert man mit drei weiteren Freunden die  Kampagne lachend und johlend durch, mehrere Stunden Spaß sind garantiert.

Dennoch sollte man sich gewahr sein, dass sich der Schwierigkeitsgrad des Spieles der Menge an menschlichen Mitstreitern anpasst und die Gegner dann eine verdammt harte Linke haben. Die Beute ist allerdings ebenfalls nicht zu verachten und so stehen sich Frust und Sammellust freundlich winkend gegenüber.

 

Kleine Schwächen hat das Spiel allerdings in der Menüführung und der Questverfolgung, hier merkt man Stellenweise die Programmierung der Portierungsbrüder Kon und Sole. Ebenso hackt es ab und an bei der Erstellung einer KooP Partie, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Fazit

Erwachsener, derber Humor,  jede Menge Waffen, abgefahrene Optik und der Spaß mit Freunden machen Borderlands 2 zu einem sehr gelungen Nachfolger. Wer zudem  Steam nicht als Boykottierer begegnet, kann sich über häufige Sparangebote freuen, die auch mal zum Zuschlagen bei der mittlerweile recht großen Anzahl an DLCs einladen.

 

Kaufempfehlung: JA

 


Wertung
Pro und Kontra
  • abgedrehte Waffen
  • erwachsener Humor
  • das Gefühl die Welt endlich einmal ohne Wischiwaschi retten zu können
  • atmosphärische Optik
  • liebevoll wahnsinnige Charaktere
  • ein herrlicher Oberbösewicht
  • Waffen
  • UNENDLICH viele übertrieben bunte und herrliche Waffen
  • Menüführung ein wenig sperrig (PC)
  • Mehrspieler Partie erstellen hackt ab und an

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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