Schnell, Schneller, Burnout!

Mein Maserati fährt 210, schwupps die Polizei hat’s nicht gesehen. Das macht Spaß, ich geb Gas ich geb Gas. 2 von diesen Behauptungen sind komplett falsch....

von nummer47 am: 09.03.2009

Mein Maserati fährt 210, schwupps die Polizei hat’s nicht gesehen. Das macht Spaß, ich geb Gas ich geb Gas. 2 von diesen Behauptungen sind komplett falsch. Welche das sind erfahrt ihr weiter unten im Test...

Willkommen im Paradies

Burnout Paradise fängt nicht allzu spektakulär an. Eine Frau, die sich einen kurzen Moment später als DJ Atomica vorstellt, erklärt uns die Stadt. Von ihr erhalten wir auch ein Auto. Menschen bekommen wir dabei allerdings nicht zu Gesicht. Die Stadt Paradise City ist auch das ganze Spiel über menschenleer. Das stört allerdings überhaupt nicht, schließlich sind wir hier nicht in Liberty City. Die Stadt ist von Anfang an frei befahrbar und vor uns liegen endlose Verkehrswege. Wie DJ Atomica am Anfang so schön sagt: 'Was als nächstes passiert ist deine eigene Entscheidung.'

Mit dem ersten Wagen geht es erst einmal zur Autowerkstatt, denn den Wagen erhalten wir, wie auch alle anderen im Spiel, auf einem der 5 Schrottplätze. Der Wagen sieht ziemlich lädiert aus, aber er fährt und nach der Reparatur sieht er aus wie neu. Nach der Reparatur bekommen wir ein Burning Route-Rennen angezeigt. In Burning Route-Rennen bekommt man bei einem Sieg eine verbesserte Version seines Wagens und so wandert ein neues Auto in meinen Besitz. In Burnout Paradise gibt es 4 weitere Rennmodi zur Auswahl und welches wir als nächstes fahren bleibt uns überlassen. Die anderen Modi sind normales Rennen, Stunt-Rennen in denen es Punkte für Sprünge und andere verrückte Aktionen gibt, Road Rages in denen man andere Autos schrotten muss und dann gibt es noch Market Man. Hier muss man einfach nur im Ziel ankommen und andere Fahrer versuchen dies zu verhindern. Jede Kreuzung im Spiel bietet eines dieser Rennen. Einfach anhalten und Gas und Bremse gleichzeitig betätigen, schon geht's los. Bei den schnellen Rennen braucht ihr im übrigen keine Angst vor der Polizei zu haben. Die haben den Weg nach Paradise City scheinbar nicht gefunden und würden hier eh nur stören. Sobald das Rennen startet ist es euch überlassen, wie ihr ins Ziel kommt. Das Spiel zwingt einem keine Route auf, es gibt keine unsichtbaren Abgrenzungen. So geht es auch immer von einem Punkt A zu einem Punkt B. Eine leichte Hilfestellung bei der Fahrroute gibt das Spiel, in dem am oberen Bildschirmrand Straßenschilder vor Kreuzungen blinken und auch in dem der Blinker des Fahrzeugs angeht. Sofern noch intakt versteht sich.

Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte

Insgesamt gibt es 36 Autos in Burnout Paradise. Da es von jedem eine verbesserte Version gibt, kommt man so auf 72 Autos. Hinzu kommen noch 3 Bonuswagen, dazu später mehr. Neue Autos bekommen wir immer, wenn wir eine neue Fahrerlizenz bekommen, oder in dem wir einen neuen Wagen der gerade durch Paradise City kurvt ausschalten. Da das Spiel ein sehr gutes, aber leider nur optisches, Schadensmodell besitzt, ist es fast logisch, dass keiner der Wagen lizensiert ist. Allerdings lassen sich die Vorbilder meist deutlich erahnen und so stört es kaum, dass man statt einen Lamborghini Countach einen Jansen P12 fährt. Die Fahrzeuge haben alle unterschiedliche Fahreigenschaften. So variieren Geschwindigkeit, Beschleunigung und die allgemeine Straßenlage. Doch nicht nur durch diese 3 Faktoren unterscheiden sich die Fahrzeuge voneinander. So sind alle Autos in 3 Kategorien eingeteilt. Speedautos sind besonders für Rennen geeignet, können aber nicht viel einstecken. Mit Stuntautos lassen sich die besten Stunts machen und Crashautos können nicht nur gut einstecken, sondern auch gut austeilen und sind so hervorragend für Road Rages geeignet.
Die frei konfigurierbare Steuerung der Autos geht leicht von der Hand und es ist vollkommen egal, ob man mit Tastatur, Gamepad oder Lenkrad an den Start geht. Die Fahrzeuge lassen sich jederzeit tadellos steuern und driften hat noch nie so viel Spaß gemacht wie hier.
In der Stadt gibt es nicht nur viele Rennen zu finden, sondern auch viel zu entdecken. So sind 50 Sprünge, so genannte Super Jumps in der Stadt verteilt. Dazu gesellen sich 120 Werbetafeln die es zu zerstören und 400 Bauzäune die es umzufahren gilt. Durch diese Aktionen lassen sich die 3, bereits angesprochenen, Bonuswagen freischalten.

Hört, hört ... nur ein Lackkratzer

Burnout Paradise kommt von der Konsole. Da wir uns aber im Next-Generation-Zeitalter befinden heißt das nicht, wie noch zu PS2-Zeiten, schlechte Grafik, sondern eher schlechte technische Umsetzung. Doch weit gefehlt. Burnout Paradise zeigt wie es geht. Hier wird kein High-End-Rechner benötigt um eine schicke Grafik auf unsere Monitore zu zaubern. Die Fahrzeuge wirken wie aus einem Guss und die Stadt lädt uns jederzeit zum cruisen ein, egal zu welcher Tageszeit. Die lässt sich im Spiel nämlich nach Belieben einstellen. Burnout ist an jeder Stelle detailreich und vor allem eines ... schnell. Die Geschwindigkeit lässt sich dabei nur erahnen, denn dem Spiel fehlt diese Anzeige. Allerdings fällt es einem erst recht spät auf, dass man nicht weiß wie schnell man eigentlich ist.
Man befindet sich in einem Geschwindigkeitsrausch und der macht nicht nur optisch Spaß, sondern auch vom Sound der Motoren her. So klingt ein Muscle-Car so wie es soll, nach bluberndem V-8-Sound nämlich. Ein Sportwagen lässt seinen V-10- oder gar V-12-Motor aufheulen und der Pickup-Truck, der sich nach geraumer Spielzeit bei uns auf dem Schrottplatz einfindet, klingt eben wie ein Pickup-Truck. Die Musiktitel sind EA-typisch zum Teil lizensiert. Wer mag kann sogar Mozart oder Johann-Sebastian Bach aus den Boxen schallen lassen.

Ultimate Box

Warum heißt das Spiel nun eigentlich Burnout Paradise: The Ultimate Box? Nun Burnout Paradise ist vor etwa einem Jahr für die Konsolen erschienen. In diesem einen Jahr hat der Hersteller Criterion Games immer wieder neue Inhalte für das Spiel erstellt und den Spielern zum Download angeboten. Diese Inhalte bekommen wir gleich mit dazu. Die wechselnden Tageszeiten fehlten zum Beispiel im Urspiel. Das interessanteste neue Feature kam aber als Criterion 4 Motorräder ins Spiel brachte. Die Euphorie darüber ist aber kaum der Rede wert. Man kann nämlich nicht mit Motorrädern gegen Autos antreten. Vielmehr sind die Motorräder eher ein kleines Spiel im Spiel. Der Spielfortschritt mit den Bikes hat mit dem der Autos nichts das geringste zu tun. Auch ist man auf einem der Feuerstühle immer allein unterwegs. Es stehen einem hier nur Zeitrennen zur Verfügung, die leider auch zu einfach geraten sind.


Burnout Paradise ist eine absolute Empfehlung für alle Rennspielfans, die es schnell und unkompliziert mögen. Bei jedem Spielstart weiß man, wovon Guns N' Roses singt: Bring mich nach Paradise City, wo das Gras grün ist und die Mädchen hübsch sind, bring mich nach Hause.
In diesem Sinne ... keep racing!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: stimmige, detailierte Welt, gute Effekte
  • Sound: brachiale Motorensounds, gute Musikauswahl
  • Balance: Spiel wirkt nie unfair
  • Atmosphäre: real wirkende Stadt, Tag-Nachtwechsel
  • Bedienung: mit allen Eingabegeräten gut spielbar
  • Umfang: 75 Autos, weit über 100 Rennen, viele Geheimnisse
  • Fahrverhalten: unterschiedliches Fahrverhalten aller Autos
  • KI: kämpt aggressiv, rempelt auch untereinander
  • Tuning: viele Lackspielereien möglich
  • Streckendesign: frei befahrbare, abwechslungsreiche Stadt
  • Grafik: das gewisse etwas fehlt
  • Sound: nervende DJ Atomica
  • Balance: nur ein Schwierigkeitsgrad, Anfangs zu leicht
  • Atmosphäre: keine Lizenzautos
  • Bedienung: nur 2 Kameraperspektiven
  • Umfang: nichts
  • Fahrverhalten: nur optisches Schadensmodell
  • KI: fährt fast nur im Pulk
  • Tuning: weder Optik- noch Leistungstuning
  • Streckendesign: wirkt auf Dauer eintönig

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(4)
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