Ein sehr guter Shooter......

Während die beiden ersten Teile der Call of Duty-Serie auf dem Pc eher eintönig, gut inszeniert, aber auf die Dauer wenig dramatisch und linear waren versucht...

von Stexx am: 20.12.2008

Während die beiden ersten Teile der Call of Duty-Serie auf dem Pc eher eintönig, gut inszeniert, aber auf die Dauer wenig dramatisch und linear waren versucht sich der neueste Teil an einem Konzeptnovus.... das gelingt- aber nicht immer.

Zwei Fronten

Der Spieler schlüpft, wie auch in den bisherigen Teilen in mehrere Protagonisten und erlebt so die Geschichte, die diesmal auch miteinander verwoben ist aus den Augen der Amerikaner, die im nahen Osten kämpfen müssen und dem Briten Soap, der bei der SAS aufgenommen wird und fortan meist verdeckt und leise auf Terroristen Jagd geht. So pirschen sie auf britischer Seite durch das Dunkel, fliehen vor Suchscheinwerfern und lassen ihre Feinde unauffällig ins Graß beißen, während es bei den Amerikanern hoch her geht. Dutzende Feinde stürmen ihnen entgegen, es ist laut, man spürt die Hitze des Gefechts. Die Stimmung passt in beiden Fällen.

Die Einsätze

Während man auf Seiten der Amerikaner einem Terroristenführer in einem arabischen Staat hinterherjagt, der zu allem Überfluss auch noch einen Atomsprengkopf besitzten soll ist man auf Seiten der Briten zunächst einmal für Informationen da, später jedoch, nach einem dramatischen Wendepunkt ist man auf der Suche nach einer anderen, höher gestellten Zielperson, die einen Putsch plant und deshalb ein halbes Land auf den Kopf gestellt hat.
Die Kampange ist größtenteils abwechslungsreich. Schleich- und Schusssequenzen halten sich anfangs angenehm die Waage, die Schauplätze sind stimmig und atmosphärisch auch dank der tollen Effekte. Schon die erste Mission sorgt für offene Münder, als man bei Wind und Wetter in tiefster Nacht einen Frachter überfällt. Auch von Anfang an mit dabei: skrupellose Terroristen, die Gegner. Allesamt Standart-Shooterkost fallen sie vor allem durch ihre schiere Masse ins Gewicht. Dabei verhalten sie sich jedoch recht intelligent. Vor allem aber imponieren die wunderbaren Skriptsequenzen.

Viel Spaß....aba nicht immer

In Sachen Abwechslung macht Modern Warfare eine sehr gute Figur. Nette Ideen in den Missionen, wechselnde Ziele und plötzliche Ereignisse machen die Aufträge spannend. Es gibt viele Höhepunkte, den Schleicheinsatz in Tchernobyl oder die Flucht von der Absturzstelle des Hubschraubers der Soap doch sicher evakuieren sollte, zusammen mit seiner Mannschaft. Zwischensequenzen fehlen, alles passiert mitten im Spiel oder davor, wenn es lädt. Das ist gut gemacht. Und die Athmosphäre stimmt. Wenn es kracht, wenn Kugeln die Häuserwände durchlöchern, Panzer Autos zu Wracks zerrollen, Raketen durch die Luft zischen, Leuchtkörper am Himmel explodieren, Flaks die Nacht erhellen oder Hunde an Leichen nagen. Das ist toll.
Später, besonders wenn man mit seinem kleinen Team zusammen ist, wirkt das Spiel jedoch zu abstrus, unlogisch, unrealistisch. Ihre Kameraden sind, weil sie storyentscheidend sind unsterblich. Deshalb ist es am Ende teil ärgerlich, weil nur sie sterben können. Das ist unlogisch und langweilig. Denn man kennt es anders, und während in den ersten Missionen dutzende Soldaten ins Gras beißen müssen und sie ganz alleine ihre Position verteidigen, was auch ziemlich doof ist stellt sich das Gefühl von Teamfähigkeit und Bedrohung nicht mehr ein. Daran können dann auch keine Atomraketen etwas ändern.

Fazit

Call of Duty 4 ist anders. Anders als die bisherigen Teile, wo es zu 95% darum ging, irgendetwas zu erschießen und zu sprengen. Die Einsätze sind abwechslungsreicher, packender und dramatischer. Es gibt fühlbare Höhepunkte, manchmal ist es ruhig, dann dann wechselt wieder der Hauptcharakter. Bis zum Finale hält sich dieses hohe Niveau und wird sauber abgerundet. Auch wenn der Shooter recht kurz ist, macht er (meistens) einiges her. Die Grafik ist ganz gut, der Sound weltklasse, wie auch im 2 Teil und das Spiel, weil es so anders als seine Vorgänger, nur zu empfehlen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: gute Animationen, schöne Effekte, Modelle
  • Sound: satte Waffensounds, gute Sprachausgabe, Musik
  • Balance: vier Schwierigkeitsgerade, Anpassung im Tutorial
  • Atmosphäre: Schlachtgefühl, Dramatik, Wuchtige Inzenierung
  • Bedienung: Standard Shooter Steuerung, unkompliziert
  • Umfang: viele Missionen, super Multyplayermodus, Bonusleve
  • Leveldesign: abwechslungsreich, Skriptsequenzen, Schauplätze
  • KI: fordernd, realistisch, werfen Granaten, nutzen Umg
  • Waffen & Extras: viele Waffen, alle nutzbar, gut angepasst
  • Handlung: Vielseitig, spannend, dramatische Inzenierung
  • Grafik: triste Landschaften
  • Sound: kein
  • Balance: kein
  • Atmosphäre: Teamgefühl unterbrochen, teils unlogisch
  • Bedienung: kein
  • Umfang: insgesamt ziemlich kurz
  • Leveldesign: kein
  • KI: stürmen kopflos
  • Waffen & Extras: keine
  • Handlung: im grunde genommen dünn

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



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