Der Rechtsstreit zwischen Activision Blizzard und rund 40 ehemaligen und derzeitigen Mitarbeitern des Entwicklers Infinity Ward ist noch lange nicht entschieden. Zur Erinnerung: Die Angestellten werfen dem Publisher die Zurückhaltung von rund 500 Millionen US-Dollar Bonuszahlungen vor, die ihnen nach der Entwicklung von Call of Duty: Modern Warfare 2 eigentlich zugestanden hätten. Eine Ergänzung der Klageschrift, die der englischsprachigen Internetseite kotaku.com vorliegen soll, enthüllt jetzt weitere Anschuldigungen Richtung Activision.
So soll sich der größte 3rd-Party-Publisher der Welt wie ein Polizeistaat verhalten. Die Mitarbeiter sollen im Geheimen vom Vorstand des Unternehms verhört worden sein, während interne Sicherheitsleute die Ausgänge der Büros bewachten. Über die Gespräche durften die Befragten in der Öffentlichkeit kein Wort verlieren. Zwar habe Activision die versprochenen Bonuszahlungen im März zu 40% ausgezahlt, das restliche Geld sollte aber erst nach der Entwicklung eines neuen Modern Warfare-Teils ausgeschüttet werden.
Nach Protesten der Mitarbeiter soll der Geschäftsführer Bobby Kotick Infinity Ward mit dem Versprechen besucht haben, dass die restlichen Gelder bis zum Ende des laufenden Monats ausgezahlt werden würden. Laut den Klägern ist das nie passiert. Einige Zeit später soll sich eine Gruppe der Mitarbeiter mit dem CFO Thomas Tippl getroffen haben, der auf die Frage nach den Bonuszahlungen "Kommt darüber hinweg!" geantwortet haben soll.
Die Forderung von 500 Millionen US-Dollar wurde von den Klägern mittlerweile auf 216 Millionen herunter korrigiert. Activision hat sich zu den Vorwürfen noch nicht öffentlich geäußert. Am 5. August soll eine Anhörung vor Gericht stattfinden.
Activision - Ex-Mitarbeiter: "Publisher ist wie Polizeistaat"
Die größte Schlammschlacht der Videospiel-Industrie geht in die nächste Runde. In einer neuen Klageschrift wird Activision als »Polizeistaat« bezeichnet.
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