Keine Furcht
Wahnsinnig aufregend sind schon die ersten Szenen, die wir vom Spiel zu sehen bekommen: Gerade erst von unseren Kameraden mitten in der Nacht aus einer fiesen Folterszene befreit, stolpern wir als amerikanischer Soldat durch eine Strandgarnison der Japaner. Die Dunkelheit wird nur durch brennende Hütten erhellt. Überall Explosionen, Gewehrschüsse, Todesschreie. Wir befinden uns in einem Gefecht auf der Insel Makin, eben jener Insel, die nur drei japanische Soldaten lebend verließen. Direkt vor uns stürmt einer aus einem Bambusverschlag. Wir sehen schon: Der wird nicht zu den drei Glücklichen gehören, denn er brennt lichterloh. Doch anstatt sich wenige Meter weiter ins Meer zu werfen, um seine Flammen zu löschen, stürzt sich der Todgeweihte auf einen amerikanischen Soldaten, um ihn ebenfalls anzuzünden. Der GI wehrt sich verzweifelt, doch der Japaner lässt sich in seiner Raserei nicht stoppen. Die Männer gehen schreiend zu Boden, wenig später regen sich beide nicht mehr. Skriptsequenzen kennen wir aus der Call of Duty-Reihe schon, aber so etwas? Starker Tobak.
»Die Gefechte im Pazifik waren vermutlich die unerbittlichsten, die dieser Krieg hervorbrachte«, erklärt Hank Keirsey, Activisions Militärberater für die Shooter-Serie. »Die Japaner kämpften mit einer selbstzerstörerischen Entschlossenheit, die die Amerikaner niemals für möglich gehalten hätten«, fährt Hank fort. Geschichten von der grausamen Unbeugsamkeit der japanischen Truppen machten schnell die Runde, und so wurden mancherorts die Nachfahren der Samurai fast schon als übermenschlich gefürchtet – ein Gefühl, das World at War auch beim Spieler erzeugen will.
Kein Quatsch
Japanische Supersoldaten greifen an – pumpen die Entwickler da nicht die Wirklichkeit ein wenig auf, um das immergleiche Weltkriegs-Geballer aufzupeppen? »Überhaupt nicht,« verteidigt sich Mark Lamia, Chef von Treyarch, »wir haben uns mit vielen Veteranen dieses Feldzuges unterhalten, und dabei Geschichten gehört, die hätten wir uns so niemals ausdenken können.« Die Amerikaner antworteten auf die Entschlossenheit der Verteidiger mit brutaler Gewalt. Auch das findet sich im Spiel wieder: Gerade, als wir die brennenden Soldaten hinter uns gelassen haben, stoßen wir auf zwei GIs, die einen Japaner gestellt haben. »Sollten wir den nicht gefangen nehmen?«, fragt der eine zögerlich, »Mir doch egal!«, entgegnet der andere, hebt seine Thompson-Maschinenpistole und eröffnet das Feuer auf den wehrlosen Asiaten. Wir haben erst zwei Minuten von World at War gesehen, aber schon ist uns klar: Call of Duty 5 ist in jedem Fall noch schonungsloser als seine Vorgänger.
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