Wilder Westen - YEEEHAA!

Mit Call of Juarez: Bound in Blood veröffentlichte Ubisoft diesen Sommer einen Shooter, der nicht nur im Wilden Westen spielt, sondern auch dahin gehört - im...

von Razyl am: 11.12.2009

Mit Call of Juarez: Bound in Blood veröffentlichte Ubisoft diesen Sommer einen Shooter, der nicht nur im Wilden Westen spielt, sondern auch dahin gehört - im positiven Sinne. Eine mitreißende Story, eine nette Grafik und ein schöner Shooter machen CoJ: Bound in Blood zu einem Erfolgserlebnis.
Obwohl Bound in Blood der Nachfolger zu Call of Juarez von 2006 ist, spielt es vor den Geschehnissen - stört manchmal, aber nicht extrem.

Die McCalls sind wieder zurück..

Call of Juarez: Bound in Blood handelt von den beiden Brüdern Thomas und Ray McCall. Beide sind zu Beginn des Spiels Soldaten der Südstaaten Amerikas und mitten im Sezessionskrieg - wo könnte ein Shooter besser beginnen, als mitten im Krieg? Beide kämpfen für ihre Familie und für ihre Überzeugung, aber das erstgenannte ist dann der Grund, warum beide das Kriegsfeld verlassen. Der Hof ihrer Familie steckt in Brand und somit werden beide zu Deserteure. Schon jetzt nimmt die Geschichte von Bound in Blood erste tragische Wendungen, denn als Ray und Thomas ankommen ist aus dem einstigen Hof nur noch eine Ruine und darin finden sie ihre tote Mutter, daneben ihren kleinen Bruder William, der massiv vom Tod bestürzt ist.

Jedoch können Thomas und Ray nicht mehr umdrehen - ab sofort sind sie Deserteure und töten nur noch für Gold. Nebenbei streiten sich beide um Frauen und ihr Bruder William, ein einstiger Priesterschüler, versucht beide von diesen Weg abzubekommen. Leider endet dies erfolglos und mit einem tragischen Schicksal... doch mehr wird nicht verraten.

Irgendwann landen dann beide in Mexiko - einer Stadt mit viel Flair und vielen hübschen Frauen. Dort treffen beide auf den Banditen Juarez und genau ab diesen Moment stecken beide in einem Pulverfass, das jederzeit zu einen Krieg führen könnte. Das Gold und die fabelhafte Marisa verdrehen ihre Köpfe, so dass sich beide Brüder quasi jede Sekunde selbst umbringen könnten und würden.

Wie im Film... nur besser

Die Handlung von Call of Juarez: Bound in Blood könnte quasi aus einen Western-Film entsprungen sein, denn sie ist einfach nur großartig. Angefangen mit vielen Schusswechsel, spinnt die Geschichte sich weiter mit einigen dramatischen und tragischen Elementen mit einem wahnsinnigen gutem Ende. Die Zwischensequenzen und die Geschichten, die William erzählt, fügen sich nahtlos ein und passen perfekt.

Man sollte dabei vor allem auf die Gesichter achten, denn man bemerkt immer, ob Ray sauer ist oder Thomas gerade einen Witz gebracht hat. Im Zusammenspiel mit den Animationen entsteht das Gefühl, dass der Charakter seine Rolle einwandfrei spielt - erinnert an gute Filme mit exzellenten Schauspielern. Bei Thomas, Ray und William hat sich Techland aber die meiste Mühe gemacht, denn diese sind absolut perfekt gelungen und bilden somit auch das Kernstück der Geschichte von Bound in Blood.

Ray oder doch Thomas?

Wer den Vorgänger Call of Juarez kennt, der weiß, dass es im Spiel zwei Charaktere gab die man steuern durfte. Da das Spiel in Kapitel unterteilt war, hat man in einem Kapitel Billy, die Kerze (Der Sohn von Thomas) gespielt und in anderem Ray.

In Bound in Blood darf man erneut zwei Charaktere spielen - Ray und Thomas. Jedoch dürfen wir in quasi jeder Mission selbst entscheiden, welchen von beiden wir spielen wollen. Nur manche Missionen beschränken sich auf einen Charakter. Natürlich haben beide ihre Vor- und Nachteile, sonst würde das System nicht viel bringen.

Während Thomas athletisch ist, verlässt sich Ray auf seine Kraft - natürlich nur aufgrund des Alters. Zudem darf Ray zwei Revolver aufeinmal tragen und wie wild damit rumschießen - nett. Ebenso darf Ray ein paar mal mit einer Gatling Gun herumlaufen und somit die Gegnermassen aufhalten.
Thomas hingegen darf mit seinen Lasso Bäume oder andere Gegenstände erklimmen und hilft seinem Bruder Ray bei verschiedenen Klettereinlagen, die relativ oft im Spiel vorkommen. Thomas hat dazu noch die Gabe, mit dem Gewehr präziser zu schießen und kann auch etwas weiter entfernte Gegner treffen.

Beide besitzen auch unterschiedliche Konzentrationsmodi - eine Art Bullet Time. Sobald wir einen Gegner erledigen füllt sich die Anzeige für den Konzentrationsmodus, sobald diese Anzeige voll ist drücken wir auf eine Taste und schon aktiviert sich der Modus für ein paar Sekunden. In dem Moment verlangsamt sich die Zeit extrem und im Falle von Ray zieht dieser seine Pistolen und wir dürfen schnell verschiedene markieren, die Ray dann eiskalt und schnell erschießt. Thomas zieht auch seine Pistole, aber er darf keine Gegner markieren. Er spannt im Konzentrationsmodus den Pistolenhahn und wir dürfen nun per linker Maustaste und zurückziehen der Maus die Gegner in Windeseile erschießen, da die selbst gesucht werden - beeindruckend.

Duell - nur einer kann sterben

Wer kennt sie nicht? Die berühmten Westernduelle auf Leben und Tod, dort wo nur einer am Ende noch leben kann, der andere muss sein Leben lassen. Diese existieren natürlich auch in Bound in Blood und machen Spaß, obwohl... nicht wenn wir sterben.

Sollte es zu einem Duell kommen, die gibt es übrigens häufiger, stehen entweder Ray oder Thomas einen Kontrahenten gegenüber - natürlich in passender und cooler Pose... eiskalt sind sie halt.
Um ein Duell zu gewinnen müsst Ihr möglichst euren Kontrahenten in der Mitte des Monitors halten, ansonsten trefft Ihr nicht. Die Hand sollte sich möglichst auch immer nah am Colt befinden, wenn Ihr nicht im Sand liegen wollt. Sobald die Glocke läutet, zieht man sofort am Colt und schießen - PENG! und unser Kontrahent ist tot.

Wenig Langeweile...

Wir sitzen in einer Kutsche und schießen mit einer Gatling-Gun auf anstürmende Gegner oder wir transportieren Waffen durch ein heikles Indianer-Gebiet oder man rast gar einen Fluss herunter und wird dabei von Gegner beschossen. Ihr merkt schon, liebe Leser, in Bound in Blood herrscht größtenteils Missionenvielfalt. Dazu sind sie sehr gut umgesetzt und somit kommt auch selten Langeweile auf - gerne mehr davon!

Grafik und Sound

Call of Juarez: Bound in Blood besitzt keine Cry-Engine oder ähnliches, aber sieht dennoch klasse aus. Die Chrome Engine V4 gibt einiges her und zaubert einen sattgrünen Wald auf den Monitor, mit einen tollen Lichteinfall. Aber auch die extrem staubigen Straßen und die Wüstenlandschaften sehen sehr toll aus. In den Städten bemerkt man das Westerfeeling, denn hier glänzt selten was oder ist gar sauber. Einziges Manko: Gegnervielfalt, denn viele Gegner sehen sich ähnlich. Ungefähr gibt es maximal fünf verschiedene Gegnergesichter, aber bevor man das bemerkt, liegen die doch eh auf den Boden.

Der Sound ist ebenfalls sehr nett und bietet einen einwandfreien Klang. Die Schüsse klingen einfach realistisch und die Vertonung ist gelungen. Warum kann das nicht immer so sein?

Fazit

Call of Juarez: Bound in Blood schafft das, was manche Shooter nicht schaffen: eine tolle Story mit einem guten Shooter verbinden. Die Story ist dramatisch, tragisch und explosiv, hinzu kommen die perfekt inszenierten Haupthelden. Zwar erscheint schon nach sieben Stunden der Abspann, aber die sieben Stunden lohnen sich auf jeden Fall. John Wayne hätte mit Sicherheit an diesen Spiel seinen Spaß gehabt.

Es heißt also für Shooter-Fans: zugreifen, wenn nicht schon getan!


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Tolle Grafikkulisse, mit tollen Western-Feeling
  • Sound: Toller Sound, tolle Waffengeräusche
  • Balance: Sehr fair, Hinweistexte, faire Rücksetzpunkte
  • Atmosphäre: grandiose Hauptdarsteller,Zwischensequenzen
  • Bedienung: leichte Shooter-Steuerung,automat. Deckungssystem
  • Umfang: zwei Helden,teilw. verschiedenes Missionsdesign
  • Leveldesign: Schauplätze sind abwechslungsreich,Lasso
  • KI: Werfen Granaten und nutzen Deckungen
  • Waffen & Extras: linke u. rechte Hand mit Waffen, viele Waffen
  • Handlung: dramatisch, tragisch, explosiv, Grandios
  • Grafik: viele Gegner-Klone
  • Sound: manchmal kleinere Soundfehler
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: wenig Speicherstände
  • Umfang: kurz und kein Koop
  • Leveldesign: linear
  • KI: machmal Aussetzer
  • Waffen & Extras: -
  • Handlung: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
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