Shut the fuck up!

Mir hat das Spiel recht gut gefallen, weniger aufgrund der Action, sondern wie beim Vorgänger insbesondere aufgrund der Story, der Dialoge und der Dartstellung...

von - Gast - am: 07.10.2011

Mir hat das Spiel recht gut gefallen, weniger aufgrund der Action, sondern wie beim Vorgänger insbesondere aufgrund der Story, der Dialoge und der Dartstellung der Umgebung.
Call of Juarez lebt von einer Story und Atmosphäre, die im Drogen und Polizeimilieu rund um Los Angeles angesiedelt ist. Ich kann jedem nur empfehlen, das englische Original zu spielen, denn nur dann kommt die Atmospähre und Sprache richtig rüber. Insbesondere die hervorragend umgesetzte spanisch angehauchte Slangsprache und die 'Poffala'-ähnliche direkte Ansprache lassen gerne zuhören. Das am häufigsten benutze Wort und Adjektiv ist sicher das Wort 'Fuck', neben Motherfucker. Man fühlt sich an die Dialoge von Pulp Fiction erinnert. In einer Baller-Scene gibt Kim Evans folgendes von sich: 'This is not the day to fuck with me.' Die etwa 15 in Unterabschnitte unterteilten Level werden regelmäßig durch Cut-Scenes unterbrochen, von denen manche wirklich gut gelungen sind. Die Mimik, Gestik und Körperbewegung ist nicht immer perfekt umgesetzt, aber meistens getroffen. Die Lippensynchronität und Umsetzung entspricht nicht mehr aktuellem Standart. Die 3 unterschiedlichen Haupt-Charaktere und einige der Gegenspieler aus der Cartell-Fraktion sind sehr gut herausgearbeitet und dargestellt. An unterschiedlichen Orten, ausserhalb und innerhalb von Gebäuden, in Tunneln, in der Wüste, in Bergen, im Wald, in Höfen, auf Parkplätzen spielen sich die Handlung und die Ballerei ab. Neben der Handlung hat man ja auch noch selbst was zu tun. Gegner umnieten, was nicht anspruchsvoll ist, da man selber einige Treffer einstecken kann, sich in Deckung regenieren kann und genügend Zeit und Chancen hat, die Gegner zu treffen. Es ist nicht so, als wenn die KI-Gegner völlig dumm und sinnlos agieren, wie man es von älteren Spielen kennt. Nein, sie bewegen sich gut, suchen Deckung, versuchen manchmal einen zu umgehen, aber letztendlich ballert man sie doch irgendwann ab. In manchen Scenen gibt es wirklich ein paar Highlights, wenn sich Gegner z. B. von einer Deckung zur nächsten mittels einer Schulterrolle bewegen. Solche Kleinigkeiten fallen auf und davon gibt es einige. Auf einem Markt sind die Stände bis zum letzten Apfel detailiert gezeichnet, die Interiöre der Zimmer stehen dem manchmal in nichts nach. Ein weiteres Highlight ist in einer Scene der Besuch bzw. das Durchgehen eines Nachtclubs oder einer mit Tänzern proppenvollen Disco, das macht schon Spaß, Lichtorgel, Laser, Tänzerinnen, Go-Go-Girls und wummige Techno-Musik.
Im Zusammnhang mit Musik ist für mich das absolute Highlight der Intro-Song im Vorspann, Gangster-Rap vom Feinsten. Kleiner Abschweif: Gibt es da eigentlich irgendwo eine Veranstaltung auf der die Spiele-Musik ausgezeichnet wird? Wenn man an die NFS-Reihe denkt und manch anderes Spiel, da sind wirklich teilweise absolut geile Stücke dabei. So auch hier.
Ach so, Call of Juarez ist ja auch ein Ballerspiel. Tja, Ballern kann man ohne Ende und ist erfolgreich. Man hat zwar im Spielverlauf die Möglichkeit auf verschiedene Waffen zurückzugreifen, doch zu Beginn reichen Pistole und Schnellfeuergewehr und später zwei Uzis und ein Gewehr mit Zielfernrohr. Auf die anderen zur Verfügung stehenden Waffen brauchte und wollte ich nicht zurück greifen. Die Action ist okay, wie gesagt,
nicht anspruchsvoll, man kommt irgendwo hin oder an und muß sich den Weg freischiessen.
Zwei, drei Situationen sind etwas schwieriger zu meistern, bis man raus hat, wo man sich am besten hinstellt um einen Hubschrauber abzuballern, aber das war es auch an Schwierigkeiten.
Was ich als nicht so schön empfand, ist die ungenügende Speichermöglichkeit. Man kann selbst nicht speichern. Es gibt zwar im Laufe eines Levels immer wieder mal in gut gewählten Abständen automatische Checkpoints, an denen man wieder einsteigen kann, wenn man mal zu oft getroffen wurde, doch beendet man das Spiel, fängt man nicht am Checkpoint an, sondern am Beginn des Levels.
Also zum kurzweiligen Ballervergnügen reicht es und es ist schön anzuschauen.
Gameplay und Action würde ich (am heutigem Standard gemessen) 70 geben, Musik und Sound 75, Cutscenes 85, Charkterzeichnung 85 und originale Sprache 95.
Nochmal, unbedingt im englischen Original spielen. Das ist wie bei vielen anderen Spielen und Filmen auch, das kommt einfach viel besser.


Wertung
Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 5, weniger als 10 Stunden



Kommentare(1)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.