Seite 2: Castlevania: Lords of Shadow 2 - Endlich Dracula

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Das Kampfsystem

Hüpfen und Kraxeln ist ein großer Bestandteil von Lords of Shadow 2, wesentlich mehr Platz nehmen allerdings die Kämpfe ein. Im nächsten Saal des Schlosses finden wir das sogenannte »leere Schwert«, das Dracula von da an immer bei sich führt. Über die Schultertaste wechseln wir von der Schattenpeitsche auf die bläulich schimmernde Klinge und geben unseren Feinden damit entweder mit leichten oder starken Angriffen auf die Mütze.

Praktisch: Das leere Schwert entzieht den Gegnern Energie und überträgt diese dann direkt auf den dunklen Fürsten. Allerdings ist diese Fähigkeit beschränkt, ein entsprechend blauer Balken in der linken unteren Bildschirmecke sinkt beim Einsatz des leeren Schwerts. Ist er leer, können wir die Waffe nicht weiter schwingen. Dann hilft nur zur Schattenpeitsche wechseln oder die Energie aufzuladen. Wie? Indem wir den Kombo-Counter am unteren Bildschirmrand füllen. Einfach ein paar gelungene Kombos auf den Gegner einprasseln lassen und dabei nicht getroffen werden, und schon bekommen wir über Energie-Orbs ein wenig der »leeren« Energie zurück. Außerdem kann Dracula auf unterschiedliche Reliquien zurückgreifen, die zum Beispiel einen Teil seiner Energie wiederherstellen oder Geheimnisse in der Umgebung anzeigen.

Der dunkle Fürst ist ein echtes Bewegungstalent. Hier weicht er im letzten Moment dem Hieb eines Kettenschwerts aus. Der dunkle Fürst ist ein echtes Bewegungstalent. Hier weicht er im letzten Moment dem Hieb eines Kettenschwerts aus.

Zeit, um das Kampfsystem ausgiebig zu testen, bekommen wir kurz nachdem wir das leere Schwert gefunden haben: Ein riesiger Steingolem schält sich aus dem Dunkel und geht sofort zum Angriff über. Mit einer mächtigen Keule donnert er auf den Schlossboden, die Erde erzittert. In hitzigen Gefechten ist die Blocken-Taste unser wichtigster Freund. Drücken wir zusätzlich noch in eine Richtung, hechtet Dracula zur Seite und wir weichen aus. So tänzeln wir behände um den Golem herum, landen Treffer mit der Peitsche und bringen uns immer wieder in Sicherheit.

Die Diener Satans bereiten die Ankunft ihres Herrschers vor. Dracula stellt dieses hübsche Exemplar in der Bioquimek Corporation. Die Diener Satans bereiten die Ankunft ihres Herrschers vor. Dracula stellt dieses hübsche Exemplar in der Bioquimek Corporation.

Auch hier sind wir für die neue drehbare Kamera dankbar, ständiges Nachjustieren ist aber glücklicherweise nicht nötig, weil die Kamera die richtige Perspektive meist automatisch wählt. Bis wir das Riesenvieh in die Knie gezwungen haben, vergeht noch einige Zeit - jeder Gegner lässt sich auf unterschiedliche Arten und Weisen bekämpfen; wer wissen will, welche Waffe oder Taktik am erfolgversprechendsten ist, kann sich die Schadenspunkte wie in einem Rollenspiel optional anzeigen lassen.

Wir entscheiden uns für abwechselnde Angriffe mit dem leeren Schwert und der Peitsche und geben dem Golem schließlich mit einem blutigen Finishing-Moveden Rest. Lords of Shadow 2 blendet in diesen Momenten zwei Kreise ein, die sich langsam überlagern. Wenn wir im richtigen Moment den Aktionsknopf drücken, führen wir den Finisher aus. Auf diese Weise saugen wir geschwächten Feinden auch das Blut aus, um unsere Energie aufzufüllen. Die QTEs dürften allerdings nicht jedermanns Geschmack treffen, deswegen lassen sich die Reaktionsübungen im Optionsmenü ausschalten.

Das klassische Videospiel-Gefühl

Nach dem Kampf wischen wir uns den Schweiß von der Stirn. Das war anstrengend! Lords of Shadow 2 ist schon auf dem normalen der vier Schwierigkeitsgrade sehr fordernd und zwingt den Spieler zu sauber ausgeführten Block- und Ausweichmanövern. Zusammen mit den vereinzelten Hüpfeinlagen und dem Auskundschaften der großen Spielabschnitte sorgt das für ein wohliges Gefühl. Denn das geschickte Kombinieren der einzelnen Elemente Kampf, Geschicklichkeit und Rätsel macht das neue Castlevania zu einem Videospiel alter Schule, diesen Eindruck hatten wir zuletzt beim famosen Darksiders 2.

Auch die folgenden Kämpfe in den Schlossgängen gegen ein paar Skelettritter spielen sich dynamisch-zackig und vor allem spannend. Nur manchmal kommen wir beim Blocken versehentlich auf den linken Stick und hechten so ungewollt in eine Richtung. Insgesamt wirkt die Steuerung noch etwas zu überladen, da sollten die Entwickler noch mal ran.

Die Energie für das leere Schwert können wir auch für andere Aktionen einsetzen. Zum Beispiel für einen Eiszauber, mit dem wir kurzerhand einen riesigen künstlichen Wasserfall im Schloss einfrieren und dann daran nach oben kraxeln. Oben angekommen wartet erneut der kleine Junge, flankiert von zwei Skelettkriegern, die sich vor uns, ihrem Meister zunächst verbeugen wollen. Doch plötzlich bildet sich eine blutähnliche dickliche Flüssigkeit auf dem Boden und zieht die Gestalten in sich hinein. Zudem erfüllen säuselnde Stimmen die Luft, hauchen etwas von »Master« und »Come Back«.

Dracula bewegt sich langsam für die ihn noch unbekannte Welt und folgt einem kleinen Jungen in eine dunkle Gasse. Dracula bewegt sich langsam für die ihn noch unbekannte Welt und folgt einem kleinen Jungen in eine dunkle Gasse.

Spätestens hier schlägt sich ein ganzer Fragenkatalog in unserem Kopf auf. Ist das hier nur ein Traum? Entwickelt das Schloss ein Eigenleben? Und was zur Hölle ist das mysteriöse zähflüssige Blut auf dem Boden? Auf jeden Fall scheint es uns nicht wohlgesonnen zu sein, denn als es die Krieger wieder frei gibt, stürzen sie sich mit wildem Geschrei auf uns. Wir lassen erneut die Schattenpeitsche sprechen und stehen schließlich wieder dem blonden Jungen gegenüber.

»Trevor?« fragt Dracula zögerlich. Ohne zu Antworten drückt ihm sein vermeintlicher Sohn ein glitzerndes Amulett in die Hand. Das können wir nun an bestimmten Punkten benutzen, es erscheint ein weißer Wolf, der uns dann ins Innere des Schlosses geleitet. Hier dürfen wir mehrere Nebenmissionen bestreiten oder das Schloss nach Boni oder Lebenssteinen erkunden.

Neue Fähigkeiten

Jetzt führt uns der Wolf aber aus dem Schloss und wir stehen wieder im Außenbereich des Bioquimek-Konzerns. Uns fällt Zobeks Auftrag wieder ein: die Suche nach den Satansdienern. Wir klappern aber zunächst noch die Umgebung ab, zertrümmern Kisten und finden dabei ein paar Erfahrungspunkte in Form von kleinen Totenschädeln. Die sind die Währung in Castlevania: Lords of Shadow 2 und erkaufen oder verbessern dem Blutsauger neue Angriffe oder Kombos in vielfach verästelten Fertigkeitsbäumen. Wir statten Dracula mit einer Sprungattacke aus, mit der er Gegner in der Luft auf den Boden donnern kann.

Mit neuen Bewegungen und Angriffen lässt sich viel experimentieren, wir rüsten uns damit für die Auseinandersetzung mit dem ersten großen Zwischenboss. Die erste Satansdienerin wartet schon auf uns, der gehörnte Kopf erinnert an den einer Ziege. In einer Art kleiner Arena greift sie mit Blitzen an und bewegt sich immer wieder explosionsartig auf Dracula zu. Wir setzen unseren Eiszauber ein, gefrieren das Monstrum und bearbeiten es dann mit der Schattenpeitsche. Auch dieser Kampf verlangt uns einiges ab, am Ende liegt Ziegengesicht aber röchelnd auf dem Boden. Wir fesseln sie und bringen sie zu Zobek zur weiteren Befragung.

Der echte Dracula
Vlad III gilt heute als der »echte« Dracula, der Schriftsteller Bram Stoker als Vorlage für dessen Romanfigur diente. Vlad war im 15. Jahrhundert Herrscher des Fürstentums Walachei im heutigen Rumänien. Sein Vater Vlad II kämpfte gegen die damals vorrückenden Osmanen unter der Flagge des Drachenordens und bekam den Beinamen »Dracul«, auf Deutsch »Der Drache«. Sein Sohn wurde dadurch automatisch zu »Draculae«, dem »kleinen Drachen«. Die Walachei geriet unter die Herrschaft der Osmanen, Vlad lehnte sich aber immer wieder auf, und war für seine äußerste Brutalität bekannt. Seine Gegner ließ er gnadenlos hinrichten, seine Vorliebe für das Pfählen brachte ihm Tod den Spitznamen »Tepes« (der Pfähler) ein. 1477 wurde Vlad bei einem Aufstand getötet – auch sein Kopf endete auf einem Pfahl. Seine Grausamkeit und nicht zuletzt sein Beiname Draculae inspirierten Stoker wohl zu seiner blutsaugenden Figur.

Der nächste Abschnitt spielt wieder in Draculas Schloss. Hier sollen wir uns jetzt auf die Suche nach einer neuen Waffe machen, den Chaosklauen. Die, so erfahren wir, befinden sich im Besitz der sogenannten Medusa, deren Blick jeden zu Stein erstarren lässt. Offenbar hat jemand Draculas Anwesen ziemlich tief unterbuddelt, denn wir befinden uns in einer gewaltigen Höhle in der rot glühende Lava in der Tiefe blubbert. Am anderen Ende: eine verschlossene Tür.

Wir schalten ein paar Gegner aus und nähern uns einem bläulich leuchtenden Käfig. Darin tobt ein kleines Wesen, das an eine Mischung aus Mops und Gartenzwerg erinnert. Diese Chupacabras sind Castlevania-Kennern ein Begriff, kleine Wesen die ständig auf der Suche nach Relikten sind. Nach kurzer Unterhaltung bietet uns der Chupacabra seine Hilfe an, wenn ihr ihn aus seinem Gefängnis befreien. Dazu müssen wir in der Halle Plattformen mit anderen Felsvorsprüngen verbinden -- Rätsel gibt es in Lords of Shadow 2 also auch. Die Verschieberei stellt uns vor keine größeren Probleme, schon nach kurzer Zeit haben wir den Wicht aus seiner Zelle befreit. Er öffnet uns die Tür und wir können zu Medusas Unterschlupf vorrücken.

Castlevania: Lords of Shadow 2 - Preview-Video: Blutkotzen gegen Riesenroboter Video starten 5:32 Castlevania: Lords of Shadow 2 - Preview-Video: Blutkotzen gegen Riesenroboter

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