Rückkehr des genialsten Rundestrategiespiels aller Zeiten

Sid Meier… Was ist er? Ein Gott? Ein geniales Genie? Man kann ihn nennen wie man will. Letzten Endes kommt man zu ein und demselben Ergebnis: Ohne ihn würde es...

von Bethoniel am: 04.07.2008

Sid Meier… Was ist er? Ein Gott? Ein geniales Genie? Man kann ihn nennen wie man will. Letzten Endes kommt man zu ein und demselben Ergebnis: Ohne ihn würde es die absolut geniale Civilization Serie gar nicht geben. Nach dem das schon mehr als geniale Civilization II (damals noch unter Regie von Microprose) erschien dauerte es mehr als 6 Jahre bis endlich ein Nachfolger veröffentlicht wurde 2005 dann schließlich, gerade mal 2 Jahre nach Teil 3, erschien Civilization 4 auf dem Markt und brachte zwei grundlegende Änderungen mit sich.

Sprung geglückt

Auch bezieht Firaxis das Gelände noch mehr in das Gameplay ein. Im dritten Teil war es für einige Einheiten bereits unmöglich sich über bestimmtes Terrain zu bewegen solange sich dort keine Straße befindet. Einfachen Schiffen wie der Trireme war das Bereisen der Tiefsee dort ebenfalls schon unmöglich. Im vierten Teil der Serie wurde dieses Prinzip jetzt noch mehr einbezogen. Während das betreten einiger Geländefelder (zum Beispiel Dschungel) ohne Straßen nur der Infanterie vorbehalten bleibt, so können Berge von keiner Einheit betreten werden. Auch das Prinzip der anfänglichen Schiffe wurde komplett überarbeitet. Triremen können anfänglich nur über Küstengelände fahren. Zugegeben das war auch schon in Teil drei so, erst der große Leuchtturm ermöglichte das befahren der Tiefsee. Im neuesten Teil der Serie ist das nicht mehr so. Da es erst Schiffen ab der Karacke gestattet ist Ozeangeländefelder zu befahren verlängert sich die Spielzeit erheblich. Der Große Leuchtturm der es bisher ermöglichte die gesamte Welt zu bereisen wurde in Teil vier nämlich grundlegend bearbeitet:

Bisher war es immer möglich das selbst eine einfache Trireme in die Tiefsee gelangte. Zwar lief sie Gefahr dort zu sinken, aber dennoch war es möglich. In Teil vier lässt Firaxis dies nicht mehr zu. Eine Trireme darf in Küstennähe fahren, und kein Feld weiter. Punkt! Der große Leuchtturm erlaubt es Triremen das neue Meeresgelände zu befahren, der große, weite Ozean bleibt aber ihnen weiterhin verwehrt. Da man dadurch gerade auf Karten mit viel Wasser länger von anderen Spielern abgeschnitten ist bedarf es einer vielbesseren Planung der eigenen Welteroberungskampagne, denn: Karacken können zwar auf das offene Meer aber Siedler oder Militärs transportieren können sie nicht.

Wege zum Sieg

Natürlich bietet auch Civilization IV wieder diverse Wege den Sieg zu erlangen. Da Wäre das obligatorische „Weltraum rennen“. Ziel ist es vor allen anderen Spielern eine Raumschiffzubauen und Alpha Centauri vor allen anderen Spielern zu erreichen.

Auch die Vereinten Nationen und der damit verbundene Diplomatische Sieg dürfen natürlich nicht fehlen. Sobald das Gebäude der Vereinten Nationen fertig gestellt wurde wird irgendwann die Wahl zum Generalsekretär abgehalten, in denen zwei Anführer zur Wahl stehen. Der Sieger der Wahl gewinnt das Spiel.

Eine andere Möglichkeit bleibt natürlich weiterhin der militärische Sieg. Einfach alles und jeden erobern ist hier die Devise. Nun wie immer wird der geneigte Leser jetzt denken. Ja Stimmt! Würde ich antworten…

Wäre da nicht das neue Spielelement das Firaxis eingebaut hat. Kultureller Einfluss hat bereits in Teil drei eine wichtige Rolle gespielt. Städte konnten jeder Zeit überlaufen, sollte der Kulturelle Einfluss einer Nation höher als der Einfluss der eigenen Nation sein. Dieses Prinzip hat Firaxis aber deutlich verbessert, da man hier dank einer rechtzeitigen Warnung, durch Militäreinheiten entgegenwirken kann. In Teil drei wurde der Kulturelle Einfluss, und damit die Staatsgrenze nur durch Gebäude wie Tempel und dergleichen ausgeweitet. Dieses Spielprinzip hat Firaxis durch das einführen der Religion nun noch mehr erweitert. Diejenige Nation welche die Nation als erstes erforscht begründet die Religion und erhält die „Heilige Stadt“ der betreffenden Religion. Das bietet einige Vorteile. Nicht nur erlaubt es eine Heilige Stadt ihrem Besitzer alle Städte mit jener Religion zu sehen, sondern sie ermöglicht es auch durch die sogenannten „großen Persönlichkeiten“ (Mehr dazu später) ein der Religion entsprechendes besonderes Gebäude in eben dieser Stadt zu bauen. Ohnehin liegt der Fokus von Civilization IV auf eben dieser Kulturellen Überlegenheit. So ist es nicht verwunderlich das man das Spiel mit einem bestimmten Kulturwert gewinnen kann.

Änderung über Änderung

Wie bereits in der Einleitung erwähnt bringt Civilization IV Zwei grundlegende Änderungen mit sich. Während ich auf erstere schon eingegangen bin, bin ich euch die zweite bisher schuldig geblieben.
Bisher war es so, dass man mit der Zeit neue Regierungsformen erforscht hat. Indirekt tut man das auch jetzt noch. Nur das man keine Regierungsformen mehr erforscht sondern Zivilisationsbausteine. Diejenigen von euch die Firaxis‘ Alpha Centauri kennen wird dieses Prinzip bestimmt bekannt vorkommen, was nicht weiter verwunderlich ist, da es aus eben diesem Spiel stammt. Jedes dieser Bausteine bringt bestimmte Vor- und Nachteile mit sich. Allerdings ist man hierbei vollkommen frei. Jeder Aspekt der eine Regierungsform ausmacht kann über diesen Baukasten mehr oder weniger frei eingestellt werden. So ist es beispielsweise möglich eine Demokratie zu machen in der die Sklaverei immer noch möglich ist. Oder man macht sich einen Kommunismus mit freier Marktwirtschaft. Den möglichen Kombinationen sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt.

Eine weitere Neuerung ist die bereits erwähnte Religion, welche nicht nur Einfluss auf eure Kultur sondern auch eure Diplomatie hat. Nationen mit derselben Religion stehen euch freundlicher gegenüber als jene mit einer fremden Religion. Auch ist es möglich einer anderen Nation die eigene Staatsreligion aufzuzwingen. Doch nicht nur das ist möglich. Tempel und andere Religiöse Gebäude lassen sich nur in Städte mit einer Religion bauen. Sollte eine Stadt mehr als eine Religion haben so ist sogar der Bau mehrerer Tempel möglich da jede Religion je ein religiöses Gebäude jeder Art erlaubt. Theoretisch ist es also möglich Städte mit ganzen Tempelanlagen auszustatten.
Natürlich ist es auch möglich mehrere Religionen in einer Nation oder sogar gar keine Religion zu haben. Empfehlenswert ist letzteres allerdings nicht, zumal man immer nur höchstens eine Staatsreligion haben kann. Verbreiten tut sich die ‚Religion entweder von selbst oder man kann sie mit Missionaren gezielt im eigenen Land und bei verbündeten/feinden verbreiten.

Auch die großen Generäle feiern ein Comeback in Form der großen Persönlichkeiten. Diese beschränken sich aber nicht nur auf große Generäle. Auch große Missionare – sie ermöglichen den Bau besonderer Gebäude in der Heiligen Stadt oder man nutzt Sie als einfache Missionare um die eigene Religion zu verbreiten, große Künstler – sie steigern den Kulturellen Einfluss einer Stadt, große Forscher – sie erlauben es entweder das aktuelle Forschungsprojekt zu beschleunigen oder eine Universität in einer beliebigen eigenen Stadt zu bauen. Weiterhin gibt es noch große Ingenieure und große Händler. Erstere erlauben es das Bauprojekt in einer Stadt zu beschleunigen, letztere bringen Geld in die Staatskasse, wenn man sie zu einer weit entfernten befreundeten Stadt schickt.

Auch die Ressourcen finden ein Comeback. Aufgeteilt in Luxus-, Militär- und Zivilisationsressourcen steigern Sie entweder den kulturellen Einfluss, erlauben den Bau von bestimmten Einheiten oder bringen anderweitig Vorteile in einer Stadt, wie zum Beispiel das Verbessern der Gesundheit der Bevölkerung. Natürlich lässt sich auch wieder mit den Ressourcen Handel betreiben.

Auch der Freie Technologiebaum des zweiten Teils feiert sein Comeback. Während die Technologien in Teil drei streng nach Zeitalter getrennt waren, ist es jetzt wieder möglich bestimmte Technologien einfach zu überspringen um schneller an andere zu kommen.

Fazit

Civilization IV ist ein mehr als würdiger Nachfolger der beweist das man altbewährtes erfolgreich ändern kann und dabei die Grundlegenden Elemente beibehalten kann. Natürlich kommt auch Civilization IV mit einigen Fehlern daher, so funktioniert zwar die neue Globusansicht reibungslos, aber darüber hinaus gibt es in der Ansicht der Städte öfters Logische Fehler, wie zum Beispiel das einige Gebäude ab einer bestimmten Größe außerhalb der Stadtmauer platziert werden, oder auch kleinere Grafikfehler bei kämpfen entstehen können. Positiv ist auf jeden Fall das sich alle Änderungen und Neuerungen nahtlos in das Spiel einfügen.

Alles in allem ist Civilization IV ein tolles Spiel mit Suchtpotenzial.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: 3D Grafik mit leichtem Comiclook
  • Sound: Typischer Civilization Sound
  • Balance: Wenn Spiele auf gleicher Technologiestufe sehr gut
  • Atmosphäre: Passt sich gut in die Civilization Reihe ein
  • Bedienung: schnell zu erlernen, Tastatur und Maus
  • Umfang: Viele Stunden Spielspaß
  • Startpositionen: intelligent verteilt
  • KI: Intelligente KI...
  • Einheiten: Viele Verschiedene Einheiten
  • Endlosspiel: Viele Nationen und Technologien
  • Grafik: manchmal Grafikfehler
  • Sound: -
  • Balance: Ritter besiegt Panzer Phänomen
  • Atmosphäre: Comiclook kann stören
  • Bedienung: -
  • Umfang: -
  • Startpositionen: manchmal zu nah am Gegner
  • KI: ...mit kleineren Aussetzern
  • Einheiten: Einige typische Einheiten fehlen
  • Endlosspiel: Nationen nicht unterschiedlich genug

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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