Keiner kann Civilization 6 vorwerfen, dass es sich auf seinen Serien-Lorbeeren ausruht: Das neue Civ traut sich jede Menge tiefschürfender Änderungen gegenüber seinem Vorgänger Civilization 5. Aber sind die auch Verbesserungen? Was sind die größten Unterschiede zwischen Civilization 5 und 6? Wir nehmen sie unter die Lupe.
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Umfang zum Release
Für Civilization 6 versprachen die Entwickler, dass es alle Mechaniken aus Civ 5 und dessen Addons vom Start weg enthalten würde - und sie haben Wort gehalten! Wo Teil 5 essentielle Features wie die Religion erst mit der Erweiterung Gods and Kings erhielt, ist der Glaube im sechsten Civilization von Anfang an dabei. Genau wie Spionage, Handel und Tourismus.
Zwar fehlen auch ein paar Dinge wie der Weltkongress, aber man hat bei Civilization 6 nicht mehr das Gefühl, dass noch Erweiterungen nötig sein werden, um das Spielkonzept erst zu vervollständigen. Was eigene Szenarien und die schiere Zahl an Fraktionen angeht, kann Teil 6 mit seinen 19 Zivilisationen aber freilich noch nicht mit allen DLCs und Addons von Civilization 5 mithalten.
Grafikstil
Die wohl offensichtlichste - und kontroverste! - Änderungen von Civilization 6 ist der farbenfrohere Grafikstil, der ein wenig comichaft anmutet. Dieser soll durch stärkere Farben und klare Formen für mehr Übersicht sorgen. Befürchtungen, dass eine Comicgrafik automatisch Detailarmut nach sich zieht oder für Mobilespiel-Gameplay steht, können wir nicht bestätigen: Civ 6 geizt weder an Details noch an Tiefgang. Es ist ein gleichermaßen schönes wie vielschichtiges Strategiespiel geworden.
Ausgerechnet das Ziel der verbesserten Übersicht erreicht der neue Stil aber nur bedingt: Civ 6 kann immer noch unübersichtlich werden, wenn wir die Karte mal mit Truppen, Städten und Gebäuden vollgestopft haben.
Städtebau und Verwaltung
Städtebauer müssen sich in Civilization 6 komplett umgewöhnen: Gebäude werden jetzt nicht mehr alle im Stadtzentrum gebaut, sondern Städte breiten sich ins Umland aus! Wir errichten Bezirke, die eigene Hexfelder um die Stadt besetzen und spezialisierte Funktionen erfüllen. Dazu gehört etwa der Forschungscampus oder das Militärlager.
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Viele Bezirke erhalten Boni basierend auf benachbarten Feldern. Eine Handelsbezirk verdient etwa mehr Geld, wenn er an einem Fluss liegt. Und dann verstärken sie sich auch noch gegenseitig! Dazu kommt, dass Weltwunder nun auch eigene Felder belegen und nur unter bestimmten Bedingungen gebaut werden können. Obendrauf gibt es weiter die klassischen Modernisierungen. Wir finden: Ein klarer Fortschritt gegenüber Civ 5! Der sechste Teil bietet Aufbaufans noch viel mehr Raum zum Tüfteln, weil wir uns genau überlegen müssen, wie wir jedes einzelne Hexfeld benutzen.
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Anführer und KI
Anders als in Civilization 5 gibt es im sechsten Teil wieder mehrere mögliche Anführer für die gleiche Fraktion. Viel gemacht hat das Spiel daraus zu Release allerdings noch nicht: Einzig die Griechen dürfen zwischen zwei verschiedenen Vorstehern wählen, sie werden entweder vom diplomatischen Perikles oder der kriegerischen Gorgo geführt. Es steht stark zu vermuten, dass künftige DLCs weitere Alternativanführer liefern werden.
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Besonders interessant: Der Anführer verändert nicht nur unsere eigene Spielweise, sondern auch die der KI. Denn jeder Fraktionsführer hat seine eigene historische Agenda und damit unterschiedliche Prioritäten. Theodore Roosevelt duldet etwa keinen Krieg auf seinem Heimatkontinent - selbst wenn er nicht gegen ihn selbst gerichtet ist! Eine sehr schöne Idee, die allerdings durch die grundsätzlich sehr schwache KI des Spiels nicht ihr volles Potenzial erreicht.
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