Taubenkot, Gülle-Trecker, Windschutzscheiben-knutschende Fliegen: Normalerweise ist es wenig amüsant, wenn das eigene Auto nach allen Regeln der Kunst eingesaut wird. Doch Colin McRae Rally 2005 bringt den Dreckspatz in uns zum Vorschein. Denn dank gewohnt exzellenter Fahrphysik macht es auch in der fünften Auflage des Rennspiels wieder einen Heidenspaß, durch Kiesgruben oder Schlammpfützen zu semmeln. Erstmals dürfen Sie dabei auch auf deutschen Pisten Staub aufwirbeln.
Dreckschleuder-Karriere
Herzstück und wichtigste Neuerung von Colin McRae Rally 2005 ist der Karrieremodus: In einem verzweigten Missionsbaum absolvieren Sie insgesamt 23 Meisterschaften. Mit Podestplätzen gewinnen Sie neue Autos für Ihre Garage und Punkte für Ihr so genanntes Fahrer-Rating. Je höher dieser Wert, desto mehr Rallye-Veranstaltungen stehen zur Wahl. Stellenweise benötigen Sie außerdem einen bestimmten Wagen, um an einer Meisterschaft teilnehmen zu dürfen. Vorteil des neuen Systems: Colin McRae Rally 2005 fährt sich abwechslungsreicher denn je. Ständig müssen Sie Ihr Auto wechseln, die meisten Rallye-Veranstaltungen führen durch mehrere Länder.
Allerdings hat Codemasters beim Balancing gepennt: Nur zu Beginn der sehr umfangreichen Karriere dürfen Sie einen von zwei Schwierigkeitsgraden wählen. Die leichtere Variante erlaubt zwar schnelle Erfolge, doch spätestens nach einem Drittel der Meisterschaften haben auch Einsteiger die Rallye-Autos im Griff und fühlen sich beim Rest der Laufbahn unterfordert. Im »Fortgeschrittenen«-Modus lauert der Frust dagegen hinter jeder Haarnadelkurve - bereits ein grober Fahrfehler lässt Sie hoffnungslos zurückfallen. Unser Tipp für Colin- Neulinge: Absolvieren Sie zunächst im leichten Schwierigkeitsgrad den separaten Meisterschaftsmodus, in dem Sie nacheinander durch alle neun Länder-Rallyes brettern. So sammeln Sie genügend Fahrpraxis, um sich guten Gewissens gleich auf die »Fortgeschrittenen«-Karriere zu stürzen.
Vom Fliegen- zum Schwergewicht
Im Karrieremodus können Sie insgesamt 34 Original-Autos freischalten, elf mehr als im Vorgänger. Und die fahrerischen Unterschiede sind gewaltig: Frontgetriebene Kleinwagen wie VW Polo oder Alfa Romeo 147 schaukeln noch relativ handzahm durch die Schlammlöcher. Die Wagen der Allrad-Klasse wie der Audi A3 oder Subaru Impreza fordern schon deutlich mehr Feingefühl beim Handbremseneinsatz. Und nur absolute Lenkradvirtuosen zwingen historische Heckschleudern vom Schlage eines Lancia Stratos unfallfrei um die Haarnadelkurven. Heimliche Stars sind jedoch die neuen 4x4-Geländewagen: Nissan Pickup und Mitsubishi Shogun bügeln sonst über den Wüstensand der Rallye Paris-Dakar und stellen mit ihren rund zwei Tonnen Kampfgewicht selbst Rennspielprofis vor schwere Herausforderungen.
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Bei der Fahrphysik hat Codemasters erneut einen exzellenten Kompromiss aus Realismus und Beherrschbarkeit gefunden: Lastwechsel, Bremsweg und Dreher wirken stets nachvollziehbar, egal ob mit Tastatur, Gamepad, oder Lenkrad. Dennoch steuern sich die Autos vor allem im Grenzbereich deutlich gutmütiger als beim schraubengenauen Konkurrenten Richard Burns Rally.
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