Ein Strategie Spiel der besonderen Art!

Heute gibt es einen Langzeittest zum Spiel Red Alert (Alarmstufe Rot) 3, welches am 30.10.08 erschienen ist und daher schon bei vielen Spielern aus dem...

von Sortessa am: 07.04.2009

Heute gibt es einen Langzeittest zum Spiel Red Alert (Alarmstufe Rot) 3, welches am 30.10.08 erschienen ist und daher schon bei vielen Spielern aus dem Gedächtnis entschwunden ist. Ob zu Recht oder nicht möchte ich noch einmal aufführen.

Die Story

Das Spiel präsentiert sich mit gewohnt grellen Farben und apokalyptischer Hintergrundgeschichte. Wieder einmal ist ein Krieg zwischen den Alliierten und der Sowjet Union entbrannt und wieder einmal versuchen wahnsinnige Politiker und Wissenschaftler durch wahnwitzige Ideen den Sieg einzufahren. Einer dieser Wissenschaftler hat eine Zeitmaschine gebaut um Albert Einstein aus dem weg räumen zu können! Warum? Ganz klar…ohne Albert Einsteins Ideen würde es keine Atombomben geben, welche die Sowjets in der Gegenwart bedrohen. Dafür hat sich eine weitere Supermacht in der nun entstandenen paralllen Gegenwart eingeschaltet – das Reich der aufgehenden Sonne. Die futuristische Armee aus Robotern und mir Laserkanonen bewaffneten Soldaten bedroht nun die ganze Welt.
Das ganze Gewirr wird dem Spieler im Intro aufgetischt und schmeißt ihn direkt ins Amt eines Commanders einer der drei Parteien. Welche der drei Parteien sie zum Sieg führen wollen, bleibt wie immer ihnen überlassen. Ob sie mit den bodenständige Russen, mit veralteter Technologie aber vielen mutigen Einheiten, den schwer bepackten Amerikanern, mit ihren schnellen Flugzeugen und starker Marine oder doch lieber dem viel zu arroganten neuen Reich spielen möchten, hat nur geringfügige Auswirkungen. Alle drei Parteien spielen sich gut und ihre Schwächen funktionieren nach dem Stein, Schere, Papier Prinzip. Dazu aber später mehr.
Erst einmal zurück zu der Grundauswahl. Haben sie ihre Fraktion bestimmt werden sie in die Kampagne geworfen und bekommen sofort erste Befehle, die ihnen die wohl proportionierten Sekretärinnen servieren. Beim Anblick der Damen ist Mann jedoch gezwungen sich die Mission des öfteren auch noch mal durch zu lesen. Die Kampagnen werden aber auch ohne die weiblichen Schauspielrinnen nicht langweilig, da die Handlung unvorhersehbar bleibt und die Zwischensequenzen mehr sind als Pausenfüller und die Kampagne schon fast film reif machen lässt. Dafür sorgen auch die Hochkarätigen Schauspieler, die ihnen die Geschichte grandios erzählen.

Das Spielgeschehen:

RA3 lebt im Grunde von der Geschwindigkeit. Die wenigen Upgrades und die schnelle Ressourcen Produktion, sowie die schnellen Bauzeiten von Einheiten und Gebäuden sorgen ständig für Zündstoff. Selbst Anfänger können binnen Minuten eine riesige Armee vom Stapel lassen ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wie!
Genau da wird auch erst die Unterscheidung gemacht. Zwar kann jeder noch so untalentierte Spieler schnell einen Blitzkrieg vom Zaun brechen, aber da das Stein, Schere, Papier System nicht nur Parteien übergreifend, sondern auch Einheiten bezogen ist, reichen bereits kleinere Handgriffe um Einheiten aus dem Weg zu räumen. Die richtige Mischung und passende Taktik ist also unerlässlich und unterscheidet Anfänger von Profis.
Eine passende Taktik zu finden ist in RA3 jedoch fast unmöglich. Die Kämpfe finden in der Parallelen Gegenwart nämlich nicht mehr nur zu Land und in der Luft statt, sondern werden auch auf dem Meer in noch nie da gewesener Form bestritten. Grund dafür ist die Möglichkeit seine ganze Basis auf dem Wasser zu bauen. Dadurch gewinnt der Spieler ohne Ende an Bewegungsfreiheit.
Neben der Bewegungsfreiheit ist noch ein Faktor ganz entscheidend, dass es fast unmöglich ist DIE Taktik zu finden und das ist die Balance. Da es auf jede Einheit einen Konterpart gibt und für jeden Angriff passende Defensivmaßnahmen, ist es sehr unwahrscheinlich mir nur einer Taktik alle Kämpfe zu gewinnen. Selbst die komplett unfairen und Spaß verderbenden Massenvernichtungswaffen, die man bereits nach kurzer Zeit bauen kann, können nicht den kompletten Sieg garantieren. Somit ist das Spielgeschehen immer interessant und man muss sich fast für jeden Gegner etwas neuen ausdenken!

Die Parteien:


Fangen wir an mit denen, die für das ganze Schlamassel ja eigentlich Schuld sind, also der Sowjet Union.
Die Sowjets sind die Klimaschützer des Spiels. Mit ihren umweltfreundlichen, und hübsch anzusehenden Fabriken sind sie bereits auf hunderte Kilometer Entfernung noch gut zu erkennen. So hoch ragen die schwarzen Rauchwolken nämlich aus den Schloten der Produktionsgebäude. Aber das Leben ist kein Ponyhof und Krieg hat nix mit Umweltschutz zu tun, also besinnen wir uns aufs Wesentliche. Die Sowjets bauen billig, schnell und direkt.
Direkt bedeutet, dass sie an der stelle an der man klickt das ausgewählte Gebäude platzieren.
Amerikaner und Japaner hingegen bauen mit anderen Methoden.
Die Einheiten der Russen sind langsam und ausgesprochen altmodisch. Mit hässlichen riesen Panzern und mit AK-47 bewaffneten Soldaten sind sie die bodenständige Partei.
Aber Bodenständig heißt nicht schwach. Die Durchschlagskraft ihrer Panzer und die Wirkung ihrer Spezialwaffen machen sie zu einem sehr ernst zu nehmenden Gegner. Durch ihre Helikopter und spinnen ähnlichen Maschinen sind sie wahre Infanteriekiller und können damit riesige Löcher in die Gegnerische Armee schlagen. Ihre U-Boote machen vor allem den Alliierten immer wieder das Leben zur Hölle und ihre überdimensionierten Panzer lassen nur selten Verteidigungsbauten stehen.
Ihr größtes Problem stellen Angriffe aus der Luft dar. Da sie die meiste Zeit mit ihren Panzern beschäftigt waren, hatten sie nur wenig Zeit sich auf die Luftfahrt zu konzentrieren. Bomber der Alliierten oder die Flugroboter des neuen Reichs machen ihnen daher sehr zu schaffen.

Die Alliierten sowieso da ihr Hauptaugenmerk auf eben dem liegt, was die Sowjets vergaßen – der Luftfahrt. Ihre schweren Bomber machen aus jeder Basis einen Trümmerhaufen. Doch auch an Land stellen sich die Amerikaner nicht schlecht an. Zwar sind ihre Panzer nicht annähernd so stark wie die Einheiten der Russen, dafür sind sie aber mit allerlei nützlicher Technik ausgestattet um dem Gegner auch ohne große Feuerkraft zu schaden.
Von Tarnvorrichtungen, über Gefrierlaser, bis hin zu Schrumpfstrahlen ist bei den Alliierten alles drin. Die Alliierten bauen, wie schon erwähnt, anders. Klickt man auf ein Gebäude in der Liste, wird dieses in der Liste bereits fertig gestellt und kann erst dann platziert werden. Klingt nicht nur umständlich, ist es auch! Die Amerikaner haben dafür zu Anfang eine stärkere Marine und können mit dieser auch das Land besuchen. Alles in allem sind die Amerikaner eher eine allround Partei die sich gerade für Anfänger eignet, jedoch aufgrund der speziellen Fähigkeiten viel Potential für Fortgeschrittene bietet.

Die letzte Partei ist das Reich der aufgehenden Sonne. Es ist auch gleichzeitig die merkwürdigste Partei. Kündigt sich die neue Großmacht doch mit super futuristischen Maschinen an und zeigt sich als modern, bekommen sie ihre ersten Befehle von einem, in traditionellen Klamotten gewickelten, Mann mit Samuraischwert. Ganz klar… in der parallelen Gegenwart spinnen die Japaner! Vielleicht zuviel Sonne abbekommen oder so!
So schlimm ist es aber nicht! Sie bekommen den Auftrag endlich wieder Tradition und Ordnung in den verschandelten Westen zu bringen und das mit der modernsten Armee der Welt. Einfacher gesagt als getan denn die neue Technologie will erst einmal gelernt sein.
Ihre Basis bauen sie mit so genannten Nanokernen auf, die sich am Zielort dann binnen von Sekunden zu Gebäuden entfalten. Dort errichtet können sie die, zwar teuersten, Einheiten blitzschnell ausbilden. Dadurch entstehen Möglichkeiten den Gegner bereits Angreifen zu können, noch während er im Aufbau und damit schutzlos ist. Schnell werden sie aber feststellen, dass die Einheiten zwar gut im austeilen, aber auch schlecht im einstecken sind. In der Geschwindigkeit in der sie ihre Truppen aufgebaut hatte, verschwinden sie auch wieder im Nichts. Das macht die Japaner zu einer sehr wackeligen Partei. Hat sie erst mal die Oberhand gewonnen und ihre ganze Basis aufgebaut, können sie Maschinen bauen denen nicht einmal die Russischen Panzer oder Alliierten Bomber gewachsen sind. Auch die Marine der Japaner ist die stärkste und kann kaum geschlagen werden sobald sie sich erst einmal hat blicken lassen.
Die Stärke der Japaner ist auch gleichzeitig ihre Schwäche. Gerade in Online Partien werden Japaner oft von allen Spielern attackiert, da sie die größte Bedrohung in der Hand eines fähigen Spielers darstellen. Denn die Japaner sind nur im späteren Verlauf stark. Zu Anfang können gerade die Sowjets ihnen verdammt gefährlich werden.

Massenvernichtung…welche ein Spaß?!


Nach ungefähr 10 Minuten Spielzeit kann man im besitz von Vakuumbomben, Psydezimatoren, Defensiv Mittel zum Absoluten Schutz oder Super Teleportern sein.
Diese sind alles…außer toll! Denn nach kurzer Aufladung können sie fast eine gesamte Basis einäschern und damit einen Gegner fast zum aufgeben zwingen. Bereits nach kurzer Zeit sah man so in Multiplayer Partien ein striktes Verbot der Waffen.
Die Idee solche Waffen einzubauen ist nett doch sollte die Abklingzeit freundlicher werden um den Spielspaß nicht zu stören.

Ist Red Alert 3 nun ein lohnenswertes Spiel oder nicht?

Meiner Meinung nach auf jeden Fall. Das Balancing ist mir Ausnahme der Massenvernichtungswaffen echt klasse und die abgedrehte Story wirklich mal etwas neues.
Zwar motiviert das Spiel nicht ewig, da die Einheiten einfach nicht genügend Abwechslung bieten, doch ist es für mehrere Wochen wirklich eine Herausforderung.



Ergänzung:


Ich habe diesen Test nach dieser langen Zeit gemacht, da das Addon „der Aufstand“ seid letzter Zeit in den Regalen steht und ich daher noch einmal auf das eigentliche Spiel hinweisen wollte.
Ich habe mit Absicht das neue Addon nicht mit eingefügt und kann aber versichern, dass es das Spiel mit gelungenen Neuerungen versorgt.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Farbenfroh und dennoch passend
  • Sound: Passende Musik und gut vertonte Schauspieler!
  • Balance: Gut!
  • Atmosphäre: Wer RA kennt, wird die Atmosphäre hier lieben!
  • Bedienung: Einfach zu bedienendes Interface
  • Umfang: Wochenlang Spaß!
  • Kartendesign: Immer was neues zu entdecken und fair aufgeteilt!
  • KI: Nicht so dumm wie sie aussieht...
  • Einheiten: Mit viel Liebe zum Detail!
  • Kampagne: Wunderbar erzählt und immer spannend!
  • Grafik: Manchmal jedoch zu bunt!
  • Sound: Manchmal ein bisschen zuviel des Guten
  • Balance: Massenvernichtungswaffen nerven!
  • Atmosphäre: Riesenkrieg und bunte Welt...für manche ein Schock
  • Bedienung: Geheimfähigkeiten fummelig!
  • Umfang: Manchmal aber Motivationsverlust!
  • Kartendesign: -
  • KI: ...aber nicht so intelligent wie sie sein will!
  • Einheiten: Ein paar Dinge sind wieder zuviel des Guten!
  • Kampagne: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher leicht

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(1)
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