Ich will frei sein - Daniel Visarius sehnt sich nach Freiheit

Crysis haben wir vor zwei Ausgaben mit 94 Punkten bewertet. Der High-Tech-Shooter ist packend, toll inszeniert und vermittelt in den weiten Arealen eine Idee von Freiheit. Und doch fehlt mir etwas zum perfekten Spiel: Wahre Interaktion! Denn ich fühle mich nicht wirklich als handelnde Person, sondern eher als Schauspieler. Wie Bruce Willis in Die Hard 4.0, der Szene für Szene abdreht und vom jovialen Regisseur vielleicht die Erlaubnis bekommt, 20 Meter weiter links oder rechts zu marschieren. Ich reagiere mehr, als dass ich agiere – wie in den meisten Spielen.

Klar, ich muss bestimmte Regeln befolgen – ohne Regeln kein Spiel. Aber ist das der Freibrief für unflexible Geschichten? Ich verlange Einfluss auf den Spielablauf, ich will Regie führen, entscheiden, welche Abzweigung ich in der Geschichte nehme – nicht einzelne Level nacheinander abarbeiten. Vorsichtige Gehversuche in diese Richtung macht vielleicht das eine oder andere Rollenspiel. Nach fast 30 Jahren Computerspielgeschichte ist mir das aber viel zu wenig, die gesamte Spiellandschaft zu nah am passiven Kinobesuch.

Interaktion bedeutet für mich keineswegs »gespielter Film« sondern eben »filmhaftes Spiel«. Alternative Handlungsstränge mit eigenen Spielabschnitten würden zwar den Entwicklungsaufwand vervielfachen, aber auch den Begriff »Wiederspielwert « neu definieren. Und letztlich das Medium »Spiele« vom Medium »Film« emanzipieren.

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