Spannender Action-Fantasy-Mix

Wer als Spielekundiger die Worte 'Might' und 'Magic' hört, denkt wohl sofort an Rollenspiele aus den 80ern/90ern, an rudimentäre 3D-Ansicht und...

von - Gast - am: 10.01.2009

Wer als Spielekundiger die Worte 'Might' und 'Magic' hört, denkt wohl sofort an Rollenspiele aus den 80ern/90ern, an rudimentäre 3D-Ansicht und Richtungsschaltflächen. Wenn das Konzept aber auf die Source-Engine (Half-Life 2) trifft und in eine zeitgemäße Ego-Ansicht verpackt wird, ist dies schon ein gewagter Schritt, aber einer, der einen Blick wert ist - und sogar mehr.

Ankunft

Die fantasievolle Story um das Schicksal des Lehrlings Sareth, in dessen Rolle wir auch schlüpfen, beginnt in dem Städtchen Steinhelm. Dort sollen wir dem lokalen Zauberer zur Hand gehen, aber nicht, bevor uns unser Meister eine Weggefährtin zur Seite stellt - die Dämonin Xana. Diese wird uns auf unseren Wegen zwar kaum zu Gesicht kommen, trotzallem ist die Dame aber lautstark vertreten, da sie mit uns verschmolzen ist und ihre Kommentare uns öfter ein Schmunzeln entlocken konnte.
Als wir Steinhelm erreichen, beginnen Nekromanten, angeführt von einem riesigen, untoten Golem - das Tutorial wird also in voller Aktion durchgeführt. Hier wie auch später gescriptet, aber dennoch nicht linear, da man viele Situationen unterschiedlich angehen kann. Hier spielt auch die Physik eine entscheidende Rolle.

Weiterführung

Im Laufe des Spiels erlernt unser Held auch schnell die ersten Fähigkeiten, diese sind zwar nicht so ausgeprägt wie in reinrassigen Rollenspielen, aber sie wurden richtig gewählt und bereichern an den richtigen Stellen das Spiel ungemein.
So erhält man neben selbstanwendbaren Verbesserungen wie Stärke oder Magiefähigkeit auch verschiedene Zaubersprüche wie Vereisen oder Feuerbälle, was bei Anwendung unglaublich toll animiert wurde und zusammen mit einigen modernen Effekten einfach nur eine Menge Spaß macht. Und wenn wir schon bei den Animationen sind, die sind rundum gut gelungen, vor allem die sichtbaren Arm- und Beinanimationen des Spielers wirken sehr detailverliebt, was das Feeling bei den Kämpfen angeht. So dachte man, dass Schwertkämpfe in der Egoperspektive eigentlich mehr schwer darzustellen seien, hatte Arkane Studios uns eines Besseren belehrt, das Gefühl des Kampfes erreicht uns hier sogar noch besser als beim Verwenden von Schußwaffen - unglaublich aber wahr!
Mein persönlicher Favorit ist aber die Verwenden der Tritttaste. Dazu aber später mehr.

Nette Aussichten

Grafisch ist Dark Messiah sicherlich eine Augenweide. Die hier verwendete Source-Engine holt nochmal das Maximum heraus, auch wenn Grafikreferenzen wie Crysis ein Jahr später einfach zu weit entfernt sind, hat man in vielfältiger Weise von der Grafikpracht Gebrauch gemacht. Innenlevels wirken immer wieder lebendig, und dass die Engine keine Probleme macht, Außenareale gut darzustellen, wissen Half-Life-Vereranen gut genug.
Gerade in den Außenlevels ist eine umsichtige Spielweise wünschenswert. Sicherlich kann man sich ganz normal durch die Gegnermassen schnetzeln, nur wer Spezialattacken ganz auslässt, versäumt nicht nur gewisse Aha-Effekte, sondern macht sich auch nur unnötig Arbeit. Denn hier kann man fast jeden Gegenstand treten, anschubsen oder abschneiden, so dass es ein wahrer Augenschmaus ist, wenn Orkgegner von herumpendelnden Kronleuchtern erschlagen werden oder eine ganze Ladung Fässer auf sie einstürzt
Und hier zeigt sich auch die schon erwähnte Physikengine von ihrer tollen Seite, denn es fällt, schwingt und fliegt alles physikalisch korrekt durch die Gegend und sind dazu noch spieltechnisch betrachtet ein sehr wichtiges Element - hier möchte ich auch wieder meine Lieblings-Tritt-Taste erwähnen, denn zu 40 % musste ich Gegner einfach nur über Vorsprünge treten und hatte mir so einige lästige Schwertkämpfe und Bogenzielübungen erspart.

Klangvolle Welten

Die Soundkulisse ist bis auf sich ständig wiederholende NPC-Gespräche erstklassig. Vor allem bei der deutschen Vertonung sind sehr gute Sprecher im Einsatz, vor allem die Stimme von Xana klingt mit ihrer verführerischen und auch mal eifersüchtigen Stimme sehr passend. Umgebungsgeräusche machen viel aus, wenn man die Schrittgeräusche des Spielers erwähnt.
Die Gegner sind vom Wachsoldaten bis zum Zombie üblicher Genrestandard. Diese verhalten sich aber durchaus clever und stürmen nicht nur wild auf uns ein, obwohl mir dessen Verhalten beim Verwenden von Leitern nicht gefiel. Dies ist aber zu verschmerzen und trübt in keiner Weise den Spielspaß.

Wer wars?

Letztendlich bleibt ein Spiel, das Mut zu Neuem (Egoansicht von Schwertkämpfen) hatte und gleichzeitig ein sehr dynamisch wie auch mit Einschränkungen komplexes Actionspiel mit Rollenspielpart ist und eine gute Geschichte erzählt.
Wer also ein Might & Magic-Spiel sucht, dem die alten Dungeon-Rollenspiele eher abgingen, sollte hier schleunigst zugreifen, denn das Spiel gibt es mittlerweile für 10 €.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Texturen, Effekte, lebendige Welt
  • Sound: Geräusche passend, gute Sprecher
  • Balance: gute Lernkurve, nie unfair aber fordernd
  • Atmosphäre: M&M-Universum perfekt eingefangen
  • Bedienung: Schwertkämpfe 1A, Sonderattacken
  • Umfang: Wiederspielwert hoch, Multiplayer
  • Leveldesign: verschiedene Herangehensweisen
  • KI: verhält sich schlau im Kampf
  • Waffen & Extras: Waffenarsenal, Zaubersprüche
  • Handlung: gute Story
  • Grafik: -
  • Sound: -
  • Balance: -
  • Atmosphäre: -
  • Bedienung: Menü ein wenig fummelig
  • Umfang: -
  • Leveldesign: linearer Levelaufbau
  • KI: verhielt sich dumm beim Einsatz von Leitern
  • Waffen & Extras: -
  • Handlung: -

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 10, weniger als 20 Stunden



Kommentare(2)
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