Gut, aber nicht gut genug.

Dark Souls 3 ist das vorraussichtlich letzte Spiel der Souls-Reihe und somit ein Abschluss der Serie. Leider kann das Spiel meine Erwartungen nicht...

von DerSpieleVersteher am: 19.05.2016

Dark Souls 3 ist das vorraussichtlich letzte Spiel der Souls-Reihe und somit ein Abschluss der Serie. Leider kann das Spiel meine Erwartungen nicht erfüllen. Warum das so ist, erfahrt ihr in dieser Rezension.


Story.

Wie immer kryptisch erzählt gibt es keine wirkliche Handlung. Wir sind ein Aschener welcher alle Aschefürsten besiegen muss um sich einem letzen Kampf zu stellen. Dafür reisen wir in die Welt, besiegen Monster, looten Kisten, leveln uns auf, legen Bosse ... man kennt das.

Gameplay.

Das Gameplay ist gut gelungen und ähnelt extrem stark dem aus Dark Souls 1. Animationen sind teils beinahe identisch, wie die Roll- und Backstabantimation zum Beispiel. Es gibt nun eine blaue Energieleiste, sogenanntes Mana, welches für Zaubersprüche und die neuen Spezialattaken genutzt werden kann. Jede Waffe hat eine andere Spezialattake. Man kann beispielsweise deutlich mehr Feuerbälle verschießen auch mit einem Nicht-Zaubercharakter als noch in Dark Souls 2. Trotzdem habe ich die Spezialattaken nie benutzt.

Das Gameplay ist hektischer, Gegner agieren schneller, aggresiver und auch ein wenig intelligenter. Ihr werdet im Spiel oft gegen große Ritter kämpfen, welche mit einem Schildschlag eure Ausdauer runter kloppen um euch dann mit einem deftigen Schlag die Lebensenergie runterzuhauen. Bei diesen Brocken ist der Trick ausweichen und Backstaben und danach sofort eine starke Attake hinterherzulegen. Den Schildschlag führt der Ritter allerdings auch gerne mal quer aus, heißt, dieser trifft euch immer, auch wenn der Gegner gerade nicht in eure Richtung schaut.

Allgemein gibt es nun deutlich mehr stählerne und robuste Gegner als noch in den Vorgängern und auch Stellen bei denen Durchrennen fast schon die einzige Option darstellt. Es gibt zum Beispiel eine Stelle bei der 4 (!) Ritter gleichzeitig auf euch zustürmen und ihr fast keine Chance habt, diese lebend zu überstehen.

Es gibt deutlich weniger Schatzkisten als noch im zweiten Teil, der Loot liegt meist einfach irgendwo rum, wodurch man ihn auch leichter findet. Man kann nun Schattenasche in der Welt finden und diese der Händlerin im Feuerbandschrein (Ja, der ist zurückgekehrt) geben, um sich neue Ausrüstung zu kaufen. Nettes System, auch wenn das meiste neue Zeug was man dadurch bekommt absoluter Müll ist. Man muss sich auch hier eigentlich nicht's kaufen, man findet alles was man braucht in der Welt und das macht auch zum Teil des Reiz eines Souls Spiels aus.

Es gibt wieder Estus Flakons, was auch zu erwarten war, allerdings könnt ihr diesmal wieder 15 mit euch tragen, wie im ersten Teil, jedoch müsst ihr hier erneut Scherben finden, um diese Anzahl zu erreichen. Mit Untotenknochensplittern könnt ihr die Menge der Lebensenergie welche hergestellt wird auch wieder vermehren, diesmal auf bis zu + 10. Was auch nötig ist, da die Eröhung wie zu erwarten ein Witz ist. Die Splitter sind teilweise wirklich knallhart versteckt, oft liegen sie aber nur herum und warten auf ihren Finder.

Die Spielwelt erreicht in keinster Weise die Genialität des ersten Teils und liegt sogar hinter dem zweiten Teil zurück. Zwar war dieser extrem linear, dafür gab es mehr Gebiete und diese waren auch oft deutlich atmosphärischer. Kein Gebiet in Dark Souls 3 ist ein Höhepunkt, keines ist schlecht, sie sind alle in Ordnung, jedoch fehlt jedem etwas, es gibt nicht's, was sie besonders macht und das ist schade. Die Gebiete sind zwar offener, aber immer noch linear, es gibt auch wieder einge coole Ideen, aber das reicht einfach nicht... ...Dark Souls 1 hat Gebiete schlau miteinander verknüft, hat unfassbare Landschaften und Umgebungen erschaffen und der dritte Teil ... naja  ... es gibt gerade einmal knappe 10 Gebiete. Ja, richtig gelesen. Und das auch nur, wenn man das "HighLevel-Geheimgebiet" findet, welches übrigens nicht schwer ist. Dort trifft man auch wieder einen alten Bekannten... Klar, die Gebiete sind teils etwas größer (und teils auch wieder nicht), aber man kann trotzdem in ein paar Minuten durchrennen, heißt, wenn man einige Gegner igonieren und nicht gegen fast jeden kämpfen würde (wie ich), dann wäre das Spiel noch schneller vorbei. Zwar sind die Gegner keine künstliche Streckung, da es wirklich viele und auch gute gibt, aber ich denke man kann verstehen, worauf ich hinaus will.

Schaut euch mal an, wie viele Gebiete Dark Souls hat, oder Dark Souls 2. Und dann der Umfang hier ... das ist ein Witz. Ich war nach 50 Stunden mit dem Spiel durch, und das trotz ausuferndem Erkunden, obwohl ich in der Geheimwelt war und sogar die Konsole mal über Nacht angelassen habe. Also können wir hier 10 Stunden abziehen. Dark Souls 3 hat tolle Gebiete, tolles Gegnerdesign, gute Kämpfe, gut versteckte Items und auch gute Endbosse, welche sogar mehrere Phasen entwickeln und dadurch neue Moves lernen, allerdings ist der Umfang fast schon lachhaft gering und eine Abwechslung bei den Gebieten fehlt auch.

Und ja: Dark Souls 3 ist schwer und bietet auch wieder Frustmomente, allerdings nicht so viele wie noch in den letzten Teilen. Die Bosskämpfe sind allesamt gut machbar, jedoch gibt es auch da ein paar, welche wirklich eine harte Nuss sein können, mit der richtigen Taktik aber relativ schnell zu besiegen sind. Kleine Warnung vorweg: Es gibt in diesem Spiel mehr böse als gute Schatztruhen.


Ihr lauft durch die Welt, jederzeit kann ein Gegner um die Ecke kommen und euch mit einem mießen Hieb von der Kante stoßen, jederzeit könnt ihr einen kleinen Fehler machen, der das Aus bedeutet.

Hardcore würde ich das Spiel aber nicht mehr, bzw. nur noch sehr knapp bezeichnen. Wer sich umschaut findet viele Abkürzungen, welche viele Wege enorm vereinfachen, es gibt teils zu viele Leuchtfeuer und dann sind sie plötzlich wieder weiter auseinander. Das Spiel weiß manchmal nicht was es sein will, vielleicht will es dem Spieler manchmal aber auch nur Verschnaufpausen geben.

Ich kann mich an keine Stelle erinnern, welche ich als abnormal schwer in Erinnerung habe, ich hatte eigentlich nur mit einer Stelle Probleme, wenn zu viele Gegner auf einmal auf mich zu kamen und ich den Überblick verlor, gegen einzelne Gegner werden geübte Spieler kaum Probleme haben. Das war zumindest bei mir so, ist aber auch irgendwo normal. Auf einen Gegner kann man sich immer besser konzentrieren und man kennt die Angriffsmuster eben recht schnell. Trotzdem gab es früher, vorallem in Dark Souls 1, mehr Gegner, welche erst alleine auf euch zu kamen und fast unschaffbar schienen, ihr dann 10 Meter weiter gegangen seid, nur um nochmal 3 von ihnen zu bekämpfen.

Ja, ich vergleiche hier oft mit Dark Souls 1, jedoch sagte From Software selber, dass Dark Souls 3 der schwerste Souls-Teils sein soll. Meiner Ansicht nach ist er der einfachste. Teil 2 fande ich deutlich schwerer.

Liegt vielleicht auch an der Erfahrung... genau sagen kann ich das allerdings nicht.

Grafik u. Technik

Dark Souls 3 macht einen soliden Eindruck, Texturen sind teils matschig, Charaktermodelle gehen in Ordnung und die Effekte sind zum Teil atemberaubend gut. Was dem Spielspaß aber deutlich in den Weg kommt, ist das sogenannte Frame-Pacing, welches eigentlich dafür sorgen soll, dass das Spiel dauerhaft mit 30 Fps läuft, aber ein ruckliges Gefühl beim spielen erzeugt. Das gleiche Problem hatte auch Bloodborne. Dass Spiele von From Software ruckeln ist bekannt, da war das auch bei Dark Souls 3 keine Überraschung, auch wenn es nach wie vor nicht sehr schön ist.

Der Sound ist wieder einmal spitzenmäßig. Waffen- und Gengergeräusche klingen gut und die Musikuntermalung ist in diesem Teil wieder ein mal auf absolut hohem Niveau. Auch das ist mal wieder keine Überraschung.

Fazit.

Dark Souls 3 ist ein tolles Action-Rollenspiel mit einem sehr gelungenen Kampfsystem, guten Bosslkämpfen, gutem Sound ... welches dann aber leider bei der Abwechslung der Welten, dem Level Design und dem mageren Umfang hinter der Genialität des ersten Teils steht.


Wertung
Pro und Kontra
  • Klasse Kampfsystem
  • Tolle Bosskämpfe
  • Tolles Gegnerdesign
  • Oft gute Ideen in den einzelnen Leveln
  • Wenige Frustmomente
  • Manchmal verwirrendes, aber trotzdem verständliches Leveldesign
  • Level Design teils schwach
  • Magerer Umfang
  • Zu wenig Abwechslung in den Leveln
  • Balancing in den Bosskämpfen etwas schwankend
  • Frame-Pacing sorgt für ein ruckliges Gefühl beim spielen

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nur sehr wenige

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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