Defiance - Shooter-MMO trifft TV-Serie

Defiance soll sowohl für hohe Treffer- als auch Einschaltquoten sorgen: Der MMO-Shooter der Rift-Macher teilt sich seine Spielwelt mit der gleichnamigen Fernsehserie des US-Senders SyFy. Wir haben Defiance erstmals ausprobiert und Killerkäfer gejagt.

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Es gab Spiele zu TV-Serien, es gab Filme zu Spielen, aber so etwas wie Defiancegab es noch nicht. Erstmals entwickeln ein Spielestudio und ein TV-Sender gemeinsam ein Universum, das parallel als Fernsehserie und Shooter-MMO inszeniert wird. »Charaktere und Handlungsstränge existieren in derselben Welt, aber es gibt zwei Türen, die in sie hinein führen«, führt David Howe aus, der Präsident des amerikanischen TV-Kanals SyFy – und erklärt Defiance auch direkt zum »größten und aufregendsten Projekt« seines Senders.

Bereits vor vier Jahren beschloss er die Kooperation mit Trion Worlds, den Machern des Online-Rollenspiels Rift. Die Defiance-Fernsehserie wird derzeit in Toronto gedreht, das Online-Spiel geht in die letzte Entwicklungsphase. Beide sollen im April 2013 auf Sendung gehen und sich auch gegenseitig beeinflussen – zumindest in den USA. Wo und wann die Serie in Deutschland laufen wird, wollen Trion und Syfy vorerst nicht verraten, erst »in den kommenden Monaten« soll's Infos dazu geben. Was uns natürlich nicht davon abgehalten hat, Defiance erstmals anzuspielen.

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Aliens in San Francisco

Das Szenario von Defiance ist rund 35 Jahre in der Zukunft angesiedelt. Die Votans, eine Gruppe von Alien-Völken, taucht im Erdorbit auf und bittet um Asyl, weil ihr heimisches Sonnensystem zerstört wurde. Der Dialog verläuft unfreundlich und mündet in einen Krieg, erst nach einigen Jahren raufen sich Menschheit und Votans schließlich zusammen.

Die Erde hat sich indes durch Terraforming und den Absturz von Votans-Raumschiffen verändert. An Bord der kosmischen Archen waren diverse außerirdische Lebensformen, die sich rasch unters Ökosystem mischten. Die großen Städte liegen in Ruinen, Überlebende versuchen, die Zivilisation wieder aufzubauen.

Spiel und TV-Show sind in derselben Welt angesiedelt, gehen sich aber etwas aus dem Weg: Während die Fernsehserie sich auf die Stadt St. Louis konzentriert, erforschen die Spieler San Francisco samt Umland. Denn natürlich gibt es Grenzen, wie stark eine Monate im Voraus gedrehte TV-Episode auf Spielereignisse Rücksicht nehmen kann, auch wenn an der Post-Produktion – Nachbearbeitung wie Schnitt und digitale Spezialeffekte – bis kurz vor der Ausstrahlung gefeilt wird.

Vehikelkampf Kleinere Fortbewegungsmittel können wir jederzeit beschwören, mit Waffen ausgestattete Fahrzeuge für mehrere Passagiere müssen entdeckt und erbeutet werden.

Highway-Ausflug Mit Quads brettet eine Spielergruppe über verheerte Highways.

»Wir planen voraus, damit gewisse Ereignisse gleichzeitig in Fernsehserie und Spiel stattfinden«, erklärt der Producer Rob Hill. »Einzelne Charaktere können im Spiel auftauchen und dann die Region San Francisco verlassen, um eine Woche darauf in der TV-Handlung aufzutauchen – oder umgekehrt«. So ist zum Spielstart eine Reihe von Missionen mit dem Hauptcharakter Jeb Nolan und seiner Alien-Adoptivtochter Irisa geplant, an deren Ende er aus dem MMO abreist, um rechtzeitig zum Fernsehstart in St. Louis aufzukreuzen.

Die TV-Serie
Mark Stern vom SyFy-Fernsehsender gewährte im Rahmen der Defiance-Pressekonferenz Einblicke in die Handlung der TV-Serie. Das SF-Drama spielt in einer neuen Siedlung, die Menschen und Aliens gemeinsam auf den Ruinen von St. Louis errichten. Computergrafik und Spezialeffekte entstehen unter der Leitung von Gary Hutzel (Battlestar Galactica, Caprica). Regisseur Scott Stewart kommt ebenfalls aus dem Metier der Visuellen Effekte, er wirkte schon bei Kinofilmen wie Pirates of the Caribbean und Sin City mit. Die Defiance-TV-Handlung dreht sich im wesentlichem um diese Fraktionen:

Das Gesetz: Der Außenseiter Jeb Nolan soll für Recht und Ordnung sorgen, dabei hilft ihm seine Alien-Adoptivtochter Irisa. Nolan wird von Grant Bowler dargestellt, der als fieser Werwolf Cooter aus der 3. Staffel von True Blood in Erinnerung ist.

Die Regierung: Julie Benz spielt die weibliche Hauptrolle, Bürgermeisterin Amanda Rosewater. Sie ist bekannt aus Serien wie Buffy und Dexter.

Die Tarrs: Eine zwielichtige, mafiamäßige Alien-Familie, Oberhaupt Datak Tarr wird von Tony Curran dargestellt.

Die McCawleys: Durch Rohstoffabbau reich gewordene Menschen-Familie, Graham Greene verkörpert den einflussreichen Rafe McCawley.

Julie Benz Julie Benz (unter anderem bekannt aus Dexter und Saw 5) mimt die Bürgermeisterin Amanda Rosewater.

Grant Bowler Die männliche Hauptrolle übernimmt Grant Bowler, dbekannt aus True Blood.

Gary Hutzel Gary Hutzel hat nichts mit dem gleichnamigen Männchen zu tun, sondern war schon bei der Neuauflage von Battlestar Galactica für die Spezialeffekte verantwortlich.

Shooter mit MMO-Elementen

So sehr Trion-CEO Lars Butler die Medien-Ehe von Defiance auch als »revolutionär« beschwärmt, ist den Entwicklern wohl bewusst, dass sie in erster Linie ein gutes Spiel abliefern müssen. Zum einen kann oder will nicht jeder SyFy und dessen internationale Kanalpartner einschalten, zum anderen währt eine TV-Staffel mit neuen Episode nur einige Monate lang.

Killerkäfer springen Spieler auch an. Killerkäfer springen Spieler auch an.

Die Server der Online-Spielwelt gehen hingegen nie in die Sommerpause. Die Defiance-Fernsehserie wird für SyFy-Verhältnisse aufwendig und teuer, könnte im Falle eines Quotenflops also schneller abserviert werden, als man »Transmedia-Strategie« buchstabieren kann. Das Spiel Defiance muss auch ohne das TV-Ereignis Defiance schlüssig und spaßig sein.

Trions Entwicklungsleiter Nick Beliaeff definiert den spielerischen Kern als »kooperative Action in einer dynamischen Welt«. Defiance ist ein Online-Spiel der Gewichtsklasse »massiv«, mit Tausenden von Teilnehmern, die eine persistente Umgebung erforschen. Charaktere sammeln Erfahrungspunkte, erreichen neue Levels, können Talente wählen und an ihrem wachsenden Waffenarsenal basteln. Defiance erinnert also an ein Online-Rollenspiel, soll sich aber spielen wie ein Shooter, bei dem es auf Geschick und weniger auf Statistiken ankommt.

Feste Charakterklassen sind dabei nicht vorgesehen. »Wir wollten kein traditionelles Klassensystem, bei dem man auf eine bestimmte Rolle festgelegt ist«, erklärt Rob Hill. Vielmehr sollen Spieler durch die Waffenwahl Flexibilität entwickeln. Mit der entsprechenden Ausrüstung schlüpfen sie auch in Support-Rollen, beispielsweise als Heiler von Verbündeten: »Auch wenn ich beim Ballern nicht so gut bin, kann ich auf diese Weise zum Gesamterfolg beitragen.«

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