Treibende Elektro-Beats, grelle Neonfarben und rasend schnelle Shooter-Action:Desync sieht auf den ersten Blick aus, als hätte man Tron, Hotline Miami und Quake in einen Topf geworfen und einmal kräftig umgerührt.
Dabei spielt sich Desync im Kern wie ein klassischer First-Person-Shooter: Wir werden zu Beginn in eine digitale Welt geworfen. Kaum haben wir in einem noch leeren Raum ein paar Tipps erhalten, geht es auch schon los: Wir müssen Zone um Zone erobern, in jeder spawnen Gegner. Die werden immer größer, gefährlicher und schneller, schießen mal aus der Ferne, mal wollen sie uns von Nahen mit einem riesigen Knüppel an den Kragen - und wir müssen sie erledigen.
Dabei können wir anfangs zwischen zwei Waffen wählen, eine schießt schnelle Laserschüsse, die andere ist deutlich langsamer, hat aber mehr Wumms. Im weiteren Spielverlauf schalten wir weitere Waffen und passive Fähigkeiten frei, etwa einen Schadensboost. Um in neue Gebiete mit neuen Zonen vorzudringen, muss man erst einen Bosskampf meistern. Bosse wie Xeoron sind knallhart und erlauben uns mit unserer kurzen Lebensleiste keine Fehler. Immer wieder prügelt der neonfarbene Riese mit seinem Laserschwert in der kleinen Arena auf uns ein. Das überlebt nur, wer blitzschnell ausweichen und kontern kann.
Dabei sind die Endgegner nicht einmal die größte Herausforderung im Spiel: Besonders hart wird es in den separat wählbaren Dark Zones, in denen wir die Kämpfe mit vorgegebenen Waffen- und Fähigkeiten-Loadout überstehen muss. Wie Hotline Miami ist Desync ein Spiel, in dem wir vor allem eines tun: sterben. Immer und immer wieder laufen wir in die Zone, nur um wenige Sekunden später schon wieder niedergestreckt zu werden. Trotzdem springen wir ohne Ladezeiten sofort wieder zurück in das Level, weichen dem Gegner diesmal schnell genug aus und überleben ein paar Sekunden länger. Wieder und wieder.
Alles ist im Fluss
Das motiviert vor allem, weil wir mit jedem Anlauf wirklich besser werden und stetig dazulernen. So stellen wir nach den ersten paar Dutzend Toden etwa fest, dass besonders stilvolle Treffer und Kombos unsere Bewegungsgeschwindigkeit erhöhen. Letztere müssen wir allerdings erstmal entdecken, was einen Hauptreiz von Desync ausmacht. Der »Evader« setzt zum Beispiel voraus, dass wir erst einer laufenden Attacke ausweichen und den Feind dann selbst erledigen. »Aggressor« erhalten wir, wenn wir mit unserem »Dash«-Schub nach vorn schnellen und anschließend den Gegner aus nächster Nähe töten. Einmal entdeckte Kombos werden praktischerweise in einer Art Logbuch festgehalten, so dass wir sie uns nicht alle merken müssen.
Hinzu kommen Fallen, in die wir Gegner locken können sowie sogenannte »Overkills«, die automatisch ausgelöst werden, wenn wir in kurzer Zeit extrem viel Schaden verursachen - zum Dank lassen die Gegner dann wertvolle Gesundheitspakete fallen. Und so lernen wir mit jedem Spieldurchgang neue Fähigkeitenketten, reihen diese immer virtuoser aneinander und werden so stetig schneller, aber eben auch besser. Funsport-Fans kennen diese Form der Lernkurve samt Highscore-Jagd noch aus der Tony-Hawk's-Pro-Skater-Reihe.
Und genau wie die Tony-Hawk-Spiele entwickelt Desync eine unglaubliche Sogwirkung. Gemeinsam mit dem Soundtrack (Kostprobe gefällig?) und den schnellen Bewegungen im Rhythmus der Beats entwickelt sich ein Flow-Gefühl, das einen regelrecht in den Shooter hineinzieht. Mit der Musik werden wir schneller, spulen Kombo um Kombo ab und spüren beinahe, was wir in diesem Augenblick tun müssen. Wer sowohl auf elektronische Musik als auch auf skillbasierte Shooter steht, sollte Desync deshalb unbedingt eine Chance geben.
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