Das bisher rundeste Human Revolution

Hinweis: Dieser Test bezieht sich auf den Director´s Cut von Deus Ex: Human Revolution, der im Oktober 2013 erschien.   Wer in der heutigen...

von beagletank am: 07.03.2014

Hinweis: Dieser Test bezieht sich auf den Director´s Cut von Deus Ex: Human Revolution, der im Oktober 2013 erschien.

 

Wer in der heutigen Zeit ein Spiel kauft, der erhält es nur noch in seltenen Fällen im fertigen Zustand. In der Regel wird man monatelang mit Patches und diversen DLCs bombardiert bis man irgendwann ein mehr oder weniger vollständiges Endprodukt erhält. Meistens werden dabei nur technische Mängel ausgebessert, hier und da mag auch das ein oder Komfortfeature hinzukommen. Fakt ist allerdings, dass schwerwiegende gameplaytechnische und inhaltliche Mängel des Grundspiels nur selten ausgebessert werden. Gegen diesen Trend haben sich in den letzten Jahren nur sehr wenige Entwickler gestemmt. So veröffentlichte CD Projekt gratis eine erweiterte Fassung von The Witcher 2 und auch Bioware sah sich gezwungen nach massiven Fanprotesten das Ende von Mass Effect 3 inhaltlich zu überarbeiten.

 

Ende letzten Jahres kam nun ein weiterer bekannter Titel in einer überarbeiteten Fassung hinzu. Im Oktober 2013 veröffentliche Eidos Montreal den Director's Cut von Deus Ex: Human Revolution. Was sich im Vergleich zum Grundspiel von 2011 geändert hat und ob sich der Kauf für Kenner oder komplette Neueinsteiger lohnt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Die Story

Deus Ex: Human Revolution ist Teil der gleichnamigen Serie, deren erster Teil vor knapp 14 Jahren erschien und sich neben einen spannenden Geschichte vor allem durch seine große Handlungsfreiheit auszeichnete. Human Revolution spielt dabei zeitlich vor seinen Vorgängern und entführt und eine gar nicht mehr allzu entfernte Zukunft, genauer gesagt in das Jahr 2027. Die Biotechnologie hat in dieser Zeit gewaltige Fortschritte gemacht, vor allem im Bereich der Prothetik. Künstliche Körperteile sind über ihre Funktion als Hilfe für Behinderte und Invalide längst hinausgewachsen. Wer das Geld hat, lässt sich "augmentieren" und seine Organe und Gliedmaßen durch passende Hightech-Gegenstücke ersetzen. Man wird folglich sowohl physisch, als auch psychisch leistungsfähiger. Gerade deshalb sorgt die neue Technologie für gewaltige gesellschaftliche Spannungen. Viele nicht Augmentierte fürchten um ihre soziale Stellung. Gleichzeitig wird ein erbitterte Streit darüber geführt, wann man aufhört ein Mensch zu sein und nur noch eine Maschine darstellt.

Wir schlüpfen in die Rolle von Adam Jensen, einem früheren SWAT-Mitglied und nun Sicherheitschef bei Sarif Industries, einem der führenden Biotech-Unternehmen auf dem amerikanischen Markt. Jensen ist alles andere als begeistert von Augmentierungen und so sieht er auch die Forschung seiner Exfreundin Megan Reed mit Skepsis. Die ist ebenfalls bei Sarif Industries angestellt und steht vor einem scheinbar wichtigen technologischen Durchbruch. Das Ergebnis soll demnächst in Washington DC präsentiert werden und so herrscht zu Spielbeginn auch eine recht große Hektik, als wir Megan durch die Labors begleiten und die letzten Vorbereitungen für unsere Abreise treffen.

Doch es kommt anders als erwartet. Völlig unerwartet wird in den Labors Alarm ausgelöst und es kommt zur Katastrophe. Eine Gruppe schwer bewaffneter Augmentierungsgegner überfällt die Forschungseinrichtung, metzelt das Personal nieder und legt einen Großteil der technischen Geräte in Schutt und Asche. Der Angriff dient dabei als Tutorial, in dem wir Jensen erstmals selbst steuern dürfen. Human Revolution steuert sich dabei wie ein klassischer Firt-Person-Shooter. Lediglich das Deckungssystem erweist sich dabei als etwas fummelig, sodass unser Protagonist gelegentlich an der ein oder anderen Wand kleben bleibt. Nach einigen kurzen Schießereien finden wir schließlich Megan, nur leider waren unsere Gegner vorher da. Überraschenderweise sind die allerdings selbst schwer augmentiert, was den Hintergrund des Überfalls plötzlich in Frage stellt. Jensen hat jedoch keine Zeit sich über diese Sache Gedanken zu machen, denn er wird vom Anführer der Gruppe lebensgefährlich verletzt und verliert das Bewusstsein.

Sein Chef David Sarif sieht als einzige Rettungsmöglichkeit eine Notoperation, in der Jensen kurzerhand mit allerlei Technik vollstopfen lässt. Nicht ganz ohne Hintergedanken wie sich später zeigen wird. Sechs Monate später kehrt der quasi zwangsaugmentierte Jensen wieder zur Arbeit zurück. Sein Chef beauftragt ihn die Drahtzieher des Anschlags zu finden und herauszufinden, was das Ziel des ganzen war. Doch schon bald stößt Adam auf Widersprüche. Wie schon erwähnt waren die Attentäter selbst augmentiert. Passt das überhaupt zu Augmentierungsgegnern? Und warum vertuscht die Polizei Beweise über Megans vermeintlichen Tod? Und weiß David Sarif möglicherweise mehr als er zugeben will?

Die hoch spannende Geschichte ist eine der großen Stärken von Deus Ex: Human Revolution. Deshalb soll an dieser Stelle auch nicht mehr verraten werden. Lediglich ein Wort zum Director's Cut. Dieser enthält neben dem eher unbedeutenden DLC Tongs Rettung auch The missing Link. Darin erfährt man nicht nur, was während Jensens Schiffsreise in der Mitte des Spiels passierte, sondern auch die Hauptgeschichte wird um einige interessante Infos bereichert. Die Mission muss zudem nicht mehr extra ausgewählt werden und fügt sich direkt in das Hauptspiel ein, was als großer Pluspunkt anzusehen ist. So wirkt die Geschichte nochmal deutlich runder.

Die Spielwelt


Auch von seiner tollen Atmosphäre hat Human Revolution seit 2011 nichts eingebüßt. Die Schauplätze des Spiels sind abwechslungsreich gestaltet und überall wird uns klar, dass die Zukunft vielleicht doch nicht so rosig ist. Durch zahlreiche lesbare Mails und Zeitungen, aber auch Gespräche mit Passanten zeigt sich, dass Augmentierungen nicht nur das Leben der Reichen beeinflussen. Bauarbeiter ohne Robotergliedmaßen finden kaum noch Arbeit, Akademiker ohne Hirnimplantate hinken ihren Kollegen hinterher. Da der menschliche Körper jedoch Augmentierungen grundsätzlich abstößt ist man auf teure Medikamente angewiesen, die diesen Prozess unterdrücken. Nur kann sich nicht jeder diese Behandlungen leisten. Schnell merken wir, dass eine immer größer werdende Unterschicht existiert, die durch ihre Augmentierungen in den Ruin getrieben wird.

Auch den Regierungen geht es nicht gerade glänzend. Klimawandel und ein globaler Ölcrash machen den meisten Ländern zu schaffen. So verwundert es nicht, dass einer der Hauptschauplätze des Spiels und gleichzeitig Firmensitz von Sarif Industries Detroit ist, eine Stadt, die bereits heute ein Symbol für den amerikanischen Niedergang darstellt. Die Hintergründe werden uns dabei nicht in Zwischensequenzen um die Ohren gehauen, sondern müssen bzw. können vom Spieler selbst herausgearbeitet werden. Wie bereits erwähnt, sind es in erster Linie die zahlreichen Texte, die uns in verschiedener Form ein sehr breites und vor allem glaubhaftes Bild von der Spielwelt vermitteln. Wer zum Beispiel mehr über den Ölcrash erfahren will, sollte sich mal die Spritpreise in der aufgegebenen Tankstelle in Detroit anschauen.

Auch über die Charaktere lässt sich auf diese Weise viel in Erfahrung blicken, einschließlich Adam selbst. So sagen die Bücher und Fotos in der Wohnung unseres Protagonisten, aber auch die E-Mail-Konversation über den zerbrochenen Spiegel weit mehr über unsere Figur aus, als es manche Cutscene getan hätte. Zusammen mit der Detail verliebten und abwechslungsreichen Spielwelt wird so trotz der angestaubten Grafik ein sehr überzeugendes Bild des Jahres 2027 geschaffen.

Einige Makel trüben jedoch den Gesamteindruck. So können wir etwa wahllos an einigen Orten der Spielwelt Amok laufen und reihenweise Zivilisten umbringen. Spätestes nach der nächsten Story-Mission ist das spätestens wieder vergessen. Auch reagiert unsere Umwelt auf unsere Aktionen nicht immer ganz glaubwürdig. Wer in breiter Öffentlichkeit versucht die Schlösser eines Ladens zu hacken, muss damit rechnen, dass ein aufmerksamer Passant entweder die Polizei oder schlimmstenfalls einige fiese Schläger alarmiert. Soweit, so gut. Das wirkt glaubwürdig. Dafür scheint es im Detroiter Polizeirevier niemanden zu stören, wenn wir in ein vollbesetztes Büro platzen, dort einen Automaten zur Seite schieben und in den dahinter liegenden Lüftungsschacht kriechen. Durch derartige Mängel wird die ansonsten hervorragende Atmosphäre etwas getrübt.

 

Das Gameplay

 

Apropos Lüftungsschächte. Unabhängig von der First-Person-Ansicht bleibt Human Revolution natürlich immer noch ein Action-RPG mit recht großer Handlungsfreiheit. Ob wir uns durch ein Level ballern oder lieber alle Wachen, wahlweise auch mit Hilfe von Lüftungsschächten, umschleichen leibt komplett uns überlassen. Auf welche Weise wir vorgehen hängt dabei auch von unserem Augmentierungen ab. Durch Levelaufstiege oder den Erwerb von Praxis-Kits können Jensens Implantate immer weiter verbessern. So reicht die Hacking-Fähigkeit in der Grundform gerade mal dafür einen privaten Computer zu übernehmen und die dortigen Nachrichten zu lesen. Voll ausgebaut können wir jedoch auch Systeme höherer Stufen manipulieren und etwa Überwachungskameras ausschalten oder gar Roboter und Geschütze umprogrammieren, sodass sie auf unsere Gegner losgehen. Wer sich aufmerksam umsieht, kann etwa auch auf PDAs mit passenden Zugangsdaten stoßen, die uns das Hacken ersparen. Auf diese Weise könne wir uns zudem Zugang zu versteckten Levelbereichen verschaffen um so zum Beispiel noch mehr über die Spielwelt zu erfahren.


Auch sonst erweisen sich Jensens Roboter-Gliedmaßen als sehr nützlich. Mit verstärkten Armen könne wie etwa aus Müllcontainern eine Treppe zu sonst unerreichbaren Orten bauen. Oder wir werfen damit unseren Gegnern schwere Gegenstände an den Kopf. Alternativ verbessern wir unsere Sprungkraft, sodass der Treppenbau vielleicht gar nicht nötig ist. Leider erweisen sich nicht all Fähigkeiten als derart brauchbar. So scheint Adams freit schaltbare Immunität gegen Elektrizität tatsächlich nur dazu zu dienen einige neue Wege passieren zu können. Immerhin hat sich Eidos bemüht diese Wege auch als ernsthafte Alternative zu präsentieren. Wer "Wände durchschlagen" freischaltet wird dies zwar nur an sehr wenigen Stellen nutzen können, in der Regel spart man sich dann aber eine Menge Schleicherei.

Leider ändert ändert auch der Director's Cut nichts an der Bevorzugung der Leisetreter . Wer seine Gegner umgeht oder bewusstlos schlägt, wird immer noch mit mehr Erfahrungspunkten belohnt, als als in der direkten Konfrontation. Auch hält Jensen selbst mit Panzerungsupgrades in Kämpfen nur sehr wenig aus. Dafür ist die Waffenauswahl weiterhin erfreulich groß. Dank der integrierten DLCs haben wir Zugriff auf insgesamt 16 verschiedene Schießprügel und diverse Granaten. Die meisten davon lassen sich mit zahlreichen Upgrades wie Schalldämpfern und Zielsuchsystemen verbessern, auch können wir uns stets aussuchen, ob wir tödliches Gerät oder nur Betäubungswaffen einsetzen wollen. Zusammen mit einer soliden Auswahl an Medi- und Energiepacks , sowie verschiedenen anderen Werkzeugen, eröffnet sich uns eine recht große Ausrüstungsauswahl. Da zudem alle Gegenstände unterschiedlich groß sind und Jensen je nach Augmentierungsgrad nur eine bestimmte Menge Waffen transportieren kann, ist so für jeden Spielstil gesorgt. Eidos hat für den Director's Cut auch das Energiesystem leicht überarbeitet, sodass wir unsere speziellen Nahkampfattacken häufiger einsetzen könne.

Absolutes Glanzstück des Spiels bleiben aber weiterhin die hervorragenden Dialoge. Da in jedem guten Rollenspiel auch eine Menge gequatscht wird, bildet Human Revolution hier keine Ausnahme. Oftmals ersparen uns die richtigen Argumente an den richtigen Stellen auch Kämpfe oder bestimmte Schleichwege. Vorbildlich gelöst wurde auch der Aufbau der Gespräche. Anders als etwa in Mass Effect kennt Deus Ex keine klassischen guten oder bösen Antworten. Vielmehr ist es wichtig, sich in seinen Gesprächspartner hinein zu versetzen. Wer die Sozialoptimierer-Augmentierung freigeschaltet hat, erhält sogar ein psychologisches Profil seines Gegenüber und wird mit zusätzlichen Antwort-Möglichkeiten belohnt. Auch können unterschiedliche Antworten zwar zum gleichen Ergebnis führen, dafür aber in einem ganz anderem Stimmungsbild. So müssen wir im Verlauf der Story in das Polizeirevier von Detroit eindringen. Überraschenderweise stellt sich der diensthabende Beamte an der Rezeption als früherer Kollege heraus. Aufgrund eines tragischen Vorfalls in der Vergangenheit, will er uns nicht hinein lassen. Wer den darauf folgenden Dialog schlecht meistert, wird schlimmstenfalls abgewiesen und muss sich einen anderen Weg ins Revier suchen. Man kann aber auch versuchen den Polizisten dazu zu überreden mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Im besten Fall öffnet er uns dann sichtlich erleichtert die Tür zu den Büroräumen. Wer will, kann aber auch den Sozialoptimierer benutzen und den früheren Arbeitskollegen eiskalt erpressen. Zwar lässt er uns dann auch herein, beziehungstechnisch haben wir es uns dann aber endgültig mit ihm verdorben. Zwar dürfen wir keinen komplett anderen Storyverlauf wie bei The Witcher 2 erwarten, Human Revolution bemüht sich aber sichtlich die Konsequenzen unserer Handlungen in kleinerer Form wieder zu spiegeln, etwa in Form einer Gefälligkeit oder der ein oder anderen Mail.

Auch die KI wurde leicht überarbeitet. Sie reagiert nun deutlich aufmerksamer und wird schnell aktiv, wenn sich Jensen sehen oder hören lässt. KO geschlagene Kameraden werden in der Regel schnell aufgeweckt und auch in den Kämpfen rücken Wachen aktiv vor. Einige Patzer gibt es dann doch. Wenn ein Gegner nicht hinschaut, können wir in Ruhe seine Kameraden in Ruhe ausschalten, solange wir uns nicht sehen oder hören lassen. Da wirkt das Verhalten der Wachen in den neuen Batman-Spielen etwas glaubwürdiger, die hier über den Zusammenbruch ihrer Kameraden informiert werden und nach zunehmender Dezimierung sichtlich in Panik geraten. Gelegentlich lassen sich unsere Feinde durch eine Flucht in den nächsten Lüftungsschacht auch zu schnell überlisten. Insgesamt liefert die KI in Human Revolution aber ein gutes Bild ab.

Damit kommen wir nun zu der sicher wichtigsten Neuerung des Director's Cut, nämlich den erweiterten Bosskämpfen. Die wurden ursprünglich von einem anderen Studio entwickelt und liefen im Grundspiel auf stumpfes Ballern hinaus, was gerade Schleicher vor eine schwierige Situation stellte. Eidos hat diese Problematik jedoch geradezu vorbildlich überarbeitet. Bis auf den finalen Endgegner wurden alle dazugehörigen Areale grundlegend überarbeitet. Die Räume, wurden nicht nur deutlich vergrößert, es finden sich auch zahlreiche Waffendepots und Konsolen, die wir zum Beispiel hacken können um so die Umgebung zu unserem Vorteil zu manipulieren. Etwa indem wir Geschütztürme gegen die Bosse einsetzen können. Durch die neuen Lösungswege wird so eine der größten Schwächen des Hauptspiels ausradiert. Nur töten müssen wir die Bosse immer noch und auch an deren leichter Gesichtslosigkeit hat sich nichts geändert.

Abschließend sei auch an dieser Stelle ein kleines Manko genannt. Ausgerechnet die nahtlose Integration von The missing Link im Director's Cut sorgt für einen leichten Bruch im Spielfluss. Da sich Jensen in diesem DLC in geschwächter Form durchschlagen muss und nur über begrenzen Zugriff auf Augmentierungen verfügt, wird das Gameplay hier deutlich ausgebremst. Trotz zahlreiche Lösungsmöglichkeiten und einem langen und spannenden Story scheint The missing Link nicht ganz ins Hauptspiel zu passen, vor allem weil man hier häufig durch die selben Areale geschickt wird.

 

Die Technik

 

An einemPunkt hat sich aber auch im Director's Cut nur wenig geändert. Die Grafik sieht weiterhin nicht sonderlich pralle aus. Das fällt knapp 2,5 Jahre nach Relase der Ursprungsversion nochmal deutlich ins Auge. Zwar hat Eidos die Partikeleffekte überarbeitet, im Spiel macht sich das aber kaum bemerkbar. Und vor allem die teils sehr puppenhaft wirkenden Gesichter und hakeligen Animationen fallen gerade bei Dialogen mit Nebencharakteren besonders ins Auge. Das hat zum Beispiel das erste Mass Effect von 2007 schon deutlich besser hinbekommen. Dafür sind die Schauplätze immer noch sehr abwechslungsreich gestaltet und vor allem atmosphärisch gut in Szene gesetzt. Auch die ein oder andere Textur kann sich sehen lassen. Im Director's Cut wurde jedoch der Goldfilter entfernt, der Human Revolution seinen ganz eigenen ästhetischen Look verleiht. Dem ein oder anderen dürfte dies sicher sauer aufstoßen. Das Spiel lebt aber vor allem von seinem Gameplay und seiner Geschichte, sodass hier grafische Mängel zwar schade, insgesamt aber nebensächlich sind. Anders als in Version 1.0 läuft das Spiel zudem ruckelfrei und bietet sehr kurze Ladezeiten.


Überzeugend bleibt weiterhin der Sound. Neben der atmosphärisch dichten und passenden Musik, leisten vor allem die Sprecher sehr gute Arbeit. Besonders die deutsche Synchronisation sei an dieser herausgehoben, die sich erfreulich von sonstigen Qualitätsmängeln abhebt. Adams deutsche Stimme liefert hier sogar bessere Arbeit ab, als im Original, wo der Sprecher es mit der Rauchigkeit etwas übertreibt. Dafür sind die Dialoge im Englischen lippensynchron und auch die Akzente sind deutlich erkennbar. Insgesamt liefern die Synchronsprecher aber sowohl im Englischen, als auch im Deutschen ein glaubhaftes Gesamtbild ab.

 

Fazit

 

Mit dem Director's Cut liefert Eidos die bisher beste Version von Human Revolution ab. Die ohnehin schon sehr gute Story wird durch die Integration aller DLCs nochmal deutlich abgerundet und auch die Bosskämpfe wurden angepasst. Wer das Hauptspiel also noch nicht kennt, bekommt hier ein sehr gutes Action-RPG mit einigen kleinen Schwächen geliefert. Was aber, wenn man das Grundspiel schon kennt? Leider kostet ein Upgrade der Grundversion Geld, sodass man hier etwas aufpassen muss. Wer bisher nur das Original ohne Erweiterungen kennt, erhält für knapp acht Euro mit The Missing Link einen etwa fünfstündigen Story-DLC und alle weiteren Neuerungen. Da kann man eigentlich bedenkenlos zuschlagen. Nur wer alle Erweiterungen schon vorher gekauft hat, guckt gewissermaßen in die Röhre. Ob man wirklich vier Euro für die neuen Bosskämpfe bezahlen will, ist eine gute Frage. Mann kann Eidos hier durchaus vorwerfen, ob eine kostenloses Upgrade für Besitzer des Hauptspiels nicht doch sinnvoller gelesen wäre.

An dieser Stelle bedanke ich mich wieder fürs Lesen und bitte den einen oder anderen Rechtschreibfehler zu verzeihen.

 

 


Wertung
Pro und Kontra
  • extrem spannende Geschichte
  • glaubhafte Spielwelt
  • toller Soundtrack und gute Sprecher
  • zahlreiche Lösungsmöglichkeiten
  • viele Augmentierungen und solides Waffenarsenal
  • jede Menge Details zu entdecken
  • endlich überarbeitete Bosskämpfe
  • veraltete Grafik
  • kleinere Atmosphäremängel

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(10)
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