Wenn der Teufel vier mal kräht

Zum vierten Mal entführt Dante die Spieler in das Reich der Dämonen und der Schwerter. Doch dieses mal gibt es 2 Helden, die um die Gunst des Spielers buhlen:...

von - Gast - am: 22.07.2008

Zum vierten Mal entführt Dante die Spieler in das Reich der Dämonen und der Schwerter. Doch dieses mal gibt es 2 Helden, die um die Gunst des Spielers buhlen: Ist Nero ein vernünftiger Nachfolger für den Dämonenjäger?

Hämmernde Musik, große Schwerter und coole Helden. Wer Teil 3 schon gespielt hat, wird wissen, was einem in Devil May Cry 4 erwarten wird. Für alle anderen, hier eine kurze Zusammenfassung: Devil May Cry steht für brachiale Action, furiose Zwischensequenzen und hammerharte Schwierigkeitsgrade. Im Zentrum des Geschehens steht (bzw. stand) Dante, Sohn des Spardas, des einen Dämonen, der sich vor über 2000 Jahre gegen seine Brüder wendete und damit die Menschheit rettete. Auch dieser Teil handelt von Dante, auch wenn er diesmal eher ein Side-Kick ist. Neu auf der Bühne ist Nero, ein junger Mann, der einem Orden angehört, der Sparda verehrt. Die Geschichte von Devil May Cry 4 fängt mit einem Feiertag des Ordens in der Oper an. Dante stürzt sich auf das Oberhaupt des Ordens, den er in einer sehr stylischen Zwischensequenz erschießt. Verständlicherweise findet Nero das alles andere als Klasse und so wird er in ein Katz und Maus Spiel mit Dante verwickelt, dass ihn über die gesamte Insel führt und von einem riesigen und beeindruckenden Gegner zum nächsten.

Kämpfen steht im Mittelpunkt des Spiels und hier zeigt es, warum es zur Creme de la Creme des Actiongenres gehört. Wunderschöne Effekte, verträumte Umgebungen und angsteinflößende Gegner ziehen den Spieler in den Bann und lassen ihn über das Levelrecycling ( Auf das ich später noch zu sprechen komme ) und einfallslose Rätsel hinwegsehen. Nero spielt sich erfrischen anders als Dante. Ihm steht ein cooles Schwert ( Mit einem Motor ), eine Pistole ( überaus nutzlos ) und sein rechter Arm zur Verfügung. Rechter Arm? Aber ja, denn es ist ein dämonischer rechter Arm, mit dem Nero allerlei Schabernack treiben kann. Bei jedem Gegner reagiert der Arm anders; mal wird der Gegner auf den Boden gehämmert, mal wird er rasend schnell in der Luft rumgewirbelt und auf seine Kameraden geschleudert. Ein paar Worte zu den Gegnern: Verglichen mit Teil 3 sind die Gegner intelligenter und gerissener. Im Endeffekt besitzen die meisten der normalen Gegner alleine schon mehr Bewegungen als die Bosse von Devil May Cry 3. Die Bosse in Teil 4 hingegen sind riesig. Wirklich riesig. Das Schwert des 2. Bosses ist fast 3 mal so groß wie Nero. Wie man so ein Ungetüm bezwingt? Natürlich mit Neros Dämonenarm, der bei den Bossen eine Kombination auslöst, die so atemberaubend aussieht, dass man nach wenigen Sekunden nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Und wenn das nicht hilft: Deviltrigger! Einmal aktiviert hält dieser Zustand ein paar Sekunden an. Während dieser Sekunden ist man praktisch unbesiegbar, Nero und Dante aktivieren damit ihre dämonischen Kräfte und heilen sich sogar selbst. Wo wir gerade bei Dante sind: Ab der Hälfte des Spiels übernimmt man die Kontrolle über ihn, wenn auch nur in ein paar Level lang. Trauriger Weise wiederholen sich die Level mit Dante, sogar die Bossgegner werden recycelt. Gut, die Level sind geringfügig anders aufgebaut, mir persönlich hat das trotzdem nicht so wirklich gefallen. Aber wenn man einmal davon absieht, spielt sich Dante einfach nur großartig. Er besitzt wieder 4 Anfangsstile ( und einen Stil zum Freischalten, der, besonders für diejenigen, die Vergil aus Teil 3 gut fanden, ein besonderes Schmankerl sein wird ), die er allerdings jetzt während eines Levels frei wählen kann. Das macht Dante unglaublich stark und abwechslungsreich. Und wo wir gerade bei stark sind: Dantes neue Waffen sind genau das. Stark. Zu stark in meinen Augen. Insgesamt besitzt Dante 3 Fern- und 3 Nahkampfwaffen. Besonders lustig ist in meinen Augen Pandoras Box, der Aktenkoffer der Verdammnis. Maschinengewehr, Raketenwerfer, eine Art Ufo das Raketen feuert und ein Lasergewehr; alles in einer Waffe.

Und wie ist das mit dem Schwierigkeitsgrad, der vielen Spielern in Teil 3 sauer aufgestoßen ist? Nun, er wurde entschärft, sehr sogar. Die Schwierigkeitsgrade sind viel besser ausbalanciert, sogar Einsteiger, die das Spiel auf einer Tastatur spielen, sollten keine großen Probleme damit haben, das Spiel auf dem einfachstem Schwierigkeitsgrad zu schaffen. Anders sieht es natürlich bei den höheren Schwierigkeitsgraden aus, aber die sind eh nur für Hardcore Zocker interessant. Traurig ist, dass es eigentlich keine Kostüme mehr zum freischalten gibt (Bis auf eines, aber das verändert nur den Deviltrigger, nicht das Aussehen), dadurch verfliegt eine ganze Menge Motivation, das Spiel mehrmals zu spielen. Die Grafik des Spiels ist klasse, die Effekte und die Umgebungen sind atemberaubend. Einzig das Waldgebiet gefiel mir nicht, wobei ich nicht sagen kann, woran es genau lag. Die Musik ist wie immer klasse, trifft genau meinen Geschmack. Eine interessante Mischung aus Gothic, Metal und Hardrock. Ich empfehle jedem Spieler sich den Soundtrack auf CD zu besorgen, er ist einfach klasse. Zusammenfassend kann man sagen, dass Devil May Cry 4 vieles besser macht als Teil 3, aber eben auch einige Fehler hat, die in meinen Augen nicht sein mussten. Das Levelrecycling nervt schlichtweg, und die fehlenden Kostüme sind auch nicht besonders toll. Allerdings ist das Spiel für alle Spieler, die auf Action stehen und sich selbst ein wenig herausfordern wollen, sehr zu empfehlen.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: Schöne Effekte, Traumhafte Umgebungen, Abwechslung
  • Sound: Verträumte Musikstücke und harte Lieder
  • Balance: Auch für Einsteiger interessant
  • Atmosphäre: Kämpfe erzeugen einen Adrenalinschub
  • Bedienung: Klappt mit Tastatur problemlos
  • Umfang: Viele Schwierigkeitsgrade, Bilder zum freischalten
  • Leveldesign: Sehr gut aufgebaut, Abwechslungsreich
  • KI: Gegner sind besitzen viele Bewegungen und Angriffe
  • Waffen & Extras: Neros Arm!, Pandoras Box!
  • Handlung: Geschichte wird gut präsentiert...
  • Grafik: Waldgebiet nicht schön
  • Sound: Wiederholt sich
  • Balance: Dante zu stark, Gegner nicht immer fair
  • Atmosphäre: Normale Gegner erzeugen kein Bedrohungsgefühl
  • Bedienung: Kamera ist oft schlecht positioniert
  • Umfang: Keine Kostüme mehr zum freischalten
  • Leveldesign: Level werden recycelt
  • KI: Viele Gegner sind nur Kanonenfutter
  • Waffen & Extras: Neros Pistole ist eigentlich nutzlos
  • Handlung: ... kommt aber mit Dante ins Stocken

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 20, weniger als 40 Stunden



Kommentare(5)
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