Trotz Bugs, eines meiner Lieblingsspiele

Grundlegend: Die Gilde 2 ist eine Art Sims im Mittelalter. Man erstellt sich zu Beginn einen Charakter den man dann im Spiel von oben steuern kann. Allerdings...

von Mojo-Flojo am: 17.01.2013

Grundlegend:

Die Gilde 2 ist eine Art "Sims" im Mittelalter. Man erstellt sich zu Beginn einen Charakter den man dann im Spiel von oben steuern kann. Allerdings anders als bei Sims ist Gilde ein wesentlich ernsteres und wirtschaftlicheres Spiel. Zu Beginn baut oder kauft ihr ein Unternehmen eurer Klasse. In diesem Arbeitet ihr dann. Ihr steuert dabei den Charakter selbst aber nur selten, denn die meiste Zeit seid ihr mit der Verwaltung eures Betriebes beschäftigt. Das läuft ähnlich wie in fast allen Genre-Vertretern. Habt ihr erstmal eine solide Einnahmequelle, könnt ihr ich neue Ziele setzten. Zum Beispiel der Ehe, neue Betrieben oder auch der Politik. Ziel des Spiels ist es also das eure Dynastie (Familie) die Mächtigste und Einflussreichste des Reiches wird. Ihr könnt also nicht nur einen, sondern insgesamt 3 Charaktere gleichzeitig steuern. Welche, ist euch überlassen, denn diejenigen die nicht unter eurem Einfluss stehen, werden automatisch von der KI übernommen.

 

Gameplay:

Wie schon kurz angesprochen, steuert ihr euren Charakter Simsähnlich durch klicken. Damit befehligt ihr im zBs in einem eurer Betriebe mit zu arbeiten oder zum nächsten Wirt zu gehen um sich die Birne weg zu hauen. Neben den Charakteren bewegt ihr die Kamera ganz wie gewohnt über die Map indem ihr zu zum gewünschten Bildschirmrand bewegt. Ihr könnt alle Betrieb, Häuser und Marktplätze anklicken und mit ihnen agieren ohne direkt mit dem Charakter hinlaufen zu müssen. Damit seit ihr auch nicht wirklich euer Char selbst, sondern eher wie bei Echtzeitstrategiespielen der "Gott" eurer Familie. Die Steuerung ist also bekannt und von daher auch einfach und gut. 

 

Betriebe, Familie und Politik:

Hier kann man das Spiel mal wieder mit Sims vergleichen. Denn die Möglichkeiten sind sehr ähnlich. Ihr könnt heirate, Kinder bekommen, mit Anderen interagieren oder eure Freizeit gestallten. Aber Gilde ist eben ein Wirtschaftsspiel und keine Lebenssimulation. Ihr sagt ihm also weder dass er auf Klo gehen , noch wann oder was er essen soll. Sonder eher wie er seine Karriere gestaltet. Das beginnt wie gesagt mit einem Betrieb den ihr dann durch harte arbeit und vor allem durch wirtschaftliches Geschick immer größer werden lasst. Die Betriebe sind meistens in 3 Stufen aufwertbar. Das kostet Geld und setzt ein gewissen LvL voraus. Leveln tut ihr, indem ihr entweder arbeitet oder wenns schneller gehen soll, indem ihr wichtige Ereignisse in eurem Leben erlebt. Aber jetzt erstmal zurück zum Betrieb. Habt ihr genug Geld angehäuft, könnt ihr euch auch einen Titel kaufen, der euch wiederum Privilegien wie größere Wohnhäuser oder mehrere Betriebe gleichzeitig betreiben zu dürfen beschafft. Nun ist auch schon der Zeitpunkt gekommen wo ihr euch nach einer Frau umsehen solltet, denn Kinder sind sehr wichtig. Sie werden nämlich euer Erbe antreten wenn ihr sterben solltet. Ja, richtig, man kann sterben. Denn jeder Charakter hat nur eine gewisse Lebenserwartung die je nach Lebensstil höher oder eher weniger hoch ausfällt. Desweiteren könnt ihr natürlich auch ermordet werden. Und sind wir mal ehrlich, im Mittelalter ist kaum jemand an einem natürlichen Tode gestorben. So auch im Spiel. Denn ihr habt Konkurrenten (KI oder über MP auch echte Spieler). Die ebenfalls die mächtigste Dynastie werden wollen. Um das zu unterbinden, kommen wir zur nächsten wichtigen Möglichkeit in Gilde 2. Nämlich der Politik. Ihr könnt einen oder mehrere eurer Charaktere auf ein Amt bewerben lassen. Voraussetzung ist auch hier Geld und Einfluss durch Titel. In diese Ämter könnt ihr dann durch höhere Politiker hinein gewählt werden. Dabei solltet ihr beachten, dass damals der Gewann der mehr Geld bezahlt hat oder der einfach beliebter war. Schau also dass ihr entweder ein gutes Verhältnis habt, oder ein wenig Geld habt fliesen lassen. Seit ihr erstmal drin, könnt ihr euch immer auf den nächst höheren Rang bewerben. Der Ablauf ist dabei immer der Selbe. Seit ihr mal ganz oben angelangt, könnt ihr zBs Gegner verhaften oder aus der Stadt schmeißen lassen. Ihr habt in der Politik aber auch Pflichten denen ihr nachkommen müsst. So seit ihr zBs bei Anklagen geladen und müsst über schuldig oder nicht schuldig entscheiden. Dabei könnt ihr dann gutes Geld einsacken. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich auch, das ihr selbst jemanden anklagt den er bei einem Verbrechen erwischt habt, bzw selbst angeklagt werdet. Lasst euch also bei bösen Taten nicht erwischen. Denn ihr könnt auch Morde, Einbrüche, Raubüberfälle, Bestechungen oder Erpressungen ausüben. Ihr müsst also selbst entscheiden auf welcher Seite des Gesetztes ihr stehen wollt. Denn ihr habt insgesamt 4 Berufsklasse zu auswahl. Und jeder einzelne Charakter darf sich eine aussuchen. Jeder Klasse beinhaltet dann verschiedene Betriebe in diesem Berufsfeld. Ihr seht, das Spiel ist unglaublich vielseitig und gibt euch die Möglichkeit fast alles zu tun was ihr wollt.

 

Technisch:

Technisch gesehen ist das Spiel leider nicht mehr das alles Neuste udn hier lag auch nie die wirkliche Stärke von Gilde. Denn Bugs und chaotische Wegfindung waren schon immer die schlechte Seite des Spiels, mit denen man sich wohl oder übel anfreunden musste. Denn auch Renaissance basiert auf dem Grundlegenden Spiel und fügt nur ein paar Neuerungen hinzu. Die Bugs wurden dadurch leider großteils mitgenommen. Allerdings wurde auch der ein oder andere Fehler behoben und machen Renaissance somit zur Besten Version von Gilde 2. Sowohl der eigentliche Entwickler 4head, also auch der Publisher JowooD sind inzwischen insolvent. Daher wurde dieser Ableger von einem von Fans gegründetem Entwickler namens Runeforge entwickelt. Die haben leider aber keinen allzu tiefen Einblick ins Spiel, da die Rechte noch bei JowooD liegen und konnten damit nie tief sitzende Bugs beheben. 

 

Grafik & Sound:

Die Grafik war für damalige Verhältnisse absolut Ok und biete auch heute noch einen schöne Atmosphäre. Einzig die Gesichter der Personen sind nicht wirklich gut gelungen. Auch die Sounds können überzeugen das sie aus wirklich schönen Soundtracks und glaubhaften, lebendigen Mittelaltergeräuschen punkten können. Hier habe ich also nichts auszusetzen.

 

Interface:

Das Interface ist übersichtlich und logisch aufgebaut. Außerdem sieht es schick aus und passt zum Mittelalterflair. Auch hier wurde gute Arbeit geleistet. 

 

Fazit:

Das Spiel hat alles was ich mir wünsche und gehört daher auch zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Es ist das Game, welches ich vor allem auch über den Multiplayer, am längsten von allen Spiel die ich je besaß gespielt habe. Nämlich von Release (2006) bis heute eigentlich regelmäßig. Es ist im Grunde genommen ein sehr wirtschaftslastiges Rollenspiel das vor allem durch den MP sehr lange motiviert. Wer allerdings kein so großer Fan von solchen Spielen ist wie ich, der wird sehr schnell durch die zahlreichen Bugs die Lust verlieren und das Spiel zu Seite legen. Schade eigentlich...


Wertung
Pro und Kontra
  • Wirtschaftslastig
  • Eigenen Betriebe und Häuser
  • Charaktererstellung
  • Unheimlich Vielseitig
  • Setzt keine Grenzen und erlaubt völlig freies spielen
  • Multiplayer
  • Gute Grafik und Sounds
  • Einfache und funktionierende Steuerung
  • Schönes und logisches Interface
  • Hilfsbereite Community durch Runeforge
  • Leider sehr viele Bugs
  • Wegfindung teilweise vollkommen daneben
  • Gesichter sind unschön und emotionslos

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Oft, regelmäßig

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.