Ein gelungener dritter Teil mit Verbesserungspotenzial

Nachdem nun schon genug Erweiterungen für Sims 2 veröffentlicht wurden, muss ein neues Hauptspiel. Etwas verspätet erschien dann auch schon der dritte Teil des erfolgreichen Simulationsspiels.
Aller Anfang ist schwer und so muss man sich erstmal eine Familie erstellen. Die Einstellungsoptionen für die eigenen Sims sind dabei enorm. Einzelne Kleidungsstücke können in ihrer Textur und Farbe in einem Editor beliebig verändert werden. Dies schafft viel Raum für kreative Ideen. Nach dem Aussehen kann man verschiedene Eigenschaften für die jeweiligen Sims festlegen. Unter anderem kann der Sim vegetarisch oder ein Bücherwurm sein. Abschließend wird nun ein Lebenswunsch festgelegt.
Ist die eigene Familie nun vollendet, kann man auch schon mit dem eigentlichen Spiel beginnen. In Sunset Valley oder Riverview (kann kostenlos runtergeladen werden) muss man nun eine Bleibe für die neue Familie finden. Dabei ist das Startkapital im Vergleich zu den Vorgängern dynamisch. Das bedeutet, je größer eure Familie ist, desto mehr Geld habt ihr auch am Anfang. Beim Kauf eines Hauses hat man auch noch die Möglichkeit, die Einrichtung mitzukaufen oder ein leeres Haus zu kaufen.
Ist ein Zuhause bezogen worden, beginnt auch schon die berühmte Jobsuche. Entweder guckt man in der Zeitung nach oder man schaut auf die Stadtkarte und besucht seinen gewünschten Arbeitsplatz. Dank der offenen Nachbarschaft kann man ohne Ladezeiten schnell andere Geschäfte und Familien zu Fuß oder mit dem Taxi erreichen.
Während des Spielens äußern die Sims verschiedene Wünsche, die man festsetzen kann. Für die Erfüllung eines Wunsches gibt es Punkte, die man für abwechslungsreiche Belohnungen eintauschen kann. Entweder bekommt der Sim Rabatt beim Einkaufen oder es muss weniger zur Toilette. Aber nicht nur Punkte gibt es für wahrgewordene Träume. Durch das überarbeitete Launensystem hängen viele Zustände vom Gemüt der Sims ab. Wenn die Wohnung zu dreckig ist, hat dies negative Auswirkungen auf die Laune des Sims. Wer die Karriereleiter hoch erklimmen möchte, muss also dafür sorgen, dass der Sim stets gut gelaunt und mit gestillten Bedürfnissen zur Arbeit kommt. Leider kann man aber nicht in den Arbeitsplatz reinschauen. Auch die Geschäfte können vom Spieler nicht eingesehen werden.
Die Sims 3 beeindruckt besonders durch eine große Vielfalt. Gelegentlich rufen Nachbarn an, die eure Hilfe benötigen. Wenn ihr die Aufträge erfüllt, gibt es entweder eine nette Geldsumme oder Erfahrungspunkte. Auch gestaltet sich der Alltag der Sims nicht mehr als eintönig. Schnell ist der nahegelegene Park erreicht um ein Barbecue mit seinen Freunden zu veranstalten.
Von der Grafik macht das Spiel einen guten Eindruck, auch wenn beim Scrollen durch die Nachbarschaft die Gebäude nicht sofort scharf dargestellt werden. Manchmal ist auch der Treppeneffekt (trotz hohem Anti-Aliasing) ein Dorn im Auge.

Ist Sims 3 nicht sowas wie Sims 2.5 ohne Erweiterung?
Schnell vermisst man beim Spielen liebgewonnene Erweiterungen von Sims 2. Es fehlen Jahreszeiten, der geplante Urlaub, süße Haustiere oder das eigene Geschäft. Dass EA nicht alle Erweiterungen von Sims 2 in Sims 3 schmeißt, war zu befürchten und so gibt es eine Menge Potenzial für kostspielige Erweiterungen. Als Grundspiel ist Sims 3 dennoch in Ordnung, aber mehr Inhalt hätte auch nicht geschadet.

Fazit
Mit Sims 3 schafft EA eine solide Basis für kommende Erweiterungen. Das Spiel ist durch die offene Nachbarschaft komplexer und interessanter geworden. Es macht einfach Spaß, seine Nachbarn eben zu besuchen, einen Tagesausflug mit Freunden am Strand zu planen oder einfach mal in der Bibliothek durch Bücher stöbern. Aber alles in allem eine großartige Fortsetzung und ein Pflichtkauf für Simsfans und Neulinge.