Definitiv nicht der letzte Dreck

Männer mögen Matsch. Männer mögen Autos. Und Männer mögen hohe Geschwindigkeiten. DiRT 3 vereint diese Dinge und ist weit mehr als...

von Darmanfan am: 23.07.2015

Männer mögen Matsch. Männer mögen Autos. Und Männer mögen hohe Geschwindigkeiten. DiRT 3 vereint diese Dinge und ist weit mehr als der letzte Dreck.

(Hinweis!: DiRT 3 wurde von Games for Windows Live auf Steam umgestellt. Wer den Key der DVD Version noch hat, kann diesen einfach auf Steam einlösen und bekommt die Complete Edition GRATIS zum Download.)

 

Karierre machen

Wie in den meisten anderen Rennspielen, gibt es auch in DiRT 3 einen Karierre Modus, in dem wir uns vom Amateur zum Profirennfahrer hocharbeiten. Dieser Karriere Modus heißt DiRT Tour. Bevor wir aber mit der Tour anfangen können, fällt uns direkt die erste Veränderung auf: Das Menü ist im Vergleich zum Vorgänger DiRT 2 um einiges verbessert worden. Wo wir früher noch durch ein leeres und unspektakuläres Camp laufen, und Aufträge annehmen mussten, können wir jetzt einfach durch das zugängliche Menü scrollen und uns vereinfacht Zugang zu den freigeschalteten Rennen verschaffen. Davon gibt es am Anfang noch nicht besonders viele, im Verlauf des Spiels schalten wir aber natürlich Stück für Stück weitere Rennen frei. Schließlich bekommt kein Neueinsteiger sofort den Vertrag für die Profil-Rennliga unter die Nase geschoben. Nach dem wir uns mit dem Menü angefreundet haben, ist es nach wenigen Minuten dann endlich soweit, wir sitzen das erste Mal hinter dem Steuer unseres Startwagens. Unserer Karriere als Rallyfahrer steht nichts mehr im Weg.

 

Abwechslung wird groß geschrieben

In vielen Rennspielen ist Abwechslung Mangelware. Nicht so in DiRT 3! In sechs unterschiedlichen Disziplinen, treten wir gegen sieben KI Fahrer an und versuchen den ersten Platz zu belgen. Egal, ob wir in der Disziplin Rally versuchen, eine bessere Gesamtzeit als unsere Konkurenten hinzulegen, im Rallycross klassische Rundenrennen fahren, oder im Gymkhana die perfektesten Stunt-Combos hinlegen, die Strecken und Arenen sind stets abwechslungsreich gestaltet und man hat nur selten das Gefühl, dass sich die Strecken wiederholen.

Aber auch die Fahrzeuge sorgen für Abwechslung. Denn es gibt genau 62 unterschiedliche Wagen, aus unterschiedlichen Kategorien, die wir mit unterschiedlichen Lackierungen, von unterschiedlichen Sponsoren fahren dürfen. Diese Lackierungen schalten wir frei, indem wir wie in einem Rollenspiel, Stufen aufsteigen. Die benötigten Erfahrungspunkte verdienen wir durch gute Platzierungen, sowie den Abschluss von Bonuszielen, von denen es pro Rennen eins gibt. Das Levelsystem motiviert bis zum Schluss, wer die höchste Stufe von 30 erreicht hat, kann im Multiplayer nochmal von 1-30 hochleveln.

 

Der Perfektionst in dir

Natürlich ist DiRT 3 keine Hardcore Rennsimulation. Das Spiel ist aber auch kein Arcade Racer. Doch das heißt nicht, dass DiRT 3 anspruchslos ist! Rennspielveteranen sollten sich auf keinen Fall abschrecken lassen! Denn der Gymkhana Modus fordert sogar die alten Hasen des Genres. In diesen Gymkhana Events müssen wir in großräumigen Arenen, so viele unterschiedliche Stunts wie möglich zeigen. Dafür bekommen wir, je nach "Perfektionsgrad" Punkte. Je mehr Stunts wir reibungslos aneinander ketten, desto höher wird der Punktemultiplikator.

Neulinge sollten jetzt nicht denken: "Oh nein, das werde ich doch niemals schaffen!". Den Schwierigkeitsgrad können wir nämlich jeder Zeit zu beginn eines Rennens ändern. Hierbei ist Stufe 1 der niedrigste Grad, so können sogar Neulinge immer den ersten Platz belgen. Die Meisten werden wohl auf den Graden 3 und 4 spielen. Wer eine richtige Herausforderung sucht, sollte sich definitiv mit Stufe 5 und 6 auseinander setzen, denn hier fährt die KI, als hätte sie nie was anderes gemacht. (Hat sie ja auch nicht.) Leider muss ich hier erwähnen, dass die Qualität der KI gelegentlich schwankt. Manchmal sind die Gegner viel langsamer unterwegs als wir, manchmal um einiges schneller, selbst, wenn wir die ganze Zeit über mit Höchstegeschwindigkeit über die Strecken pesen.

Ganz ohne KI, dafür aber mit extremen Herausforderungen ausgestattet, sind die so genannten DC Events, die wir in jeder Unterkategorie der DiRT Tour fahren können. Bei den DC Events handelt es sich um Herausforderungen, die mit Medallien von Bronze bis Platin bewertet werden. Da sollen wir mal eine Reihe von Gymkhana Stunts in weniger als 40 Sekunden absolvieren, Alien-Roboter Figuren zerstören, oder so viele Punkte beim Driften erlangen wie möglich. In der Theorie klingt das einfach, in der Praxis sind diese Rennen aber selbst für Hartgesottene eine harte Herausforderung. Wenn man in einem Event die Platin-Medaille bekommt, verspürt man danach ein unglaublich befriedingendes Gefühl.

 

Die schönsten Strecken

Auch wenn man das ganze Spiel über sehr schnell unterwegs ist, fällt jedem sofort die hübsche Streckengestalltung ins Auge. Egal, ob Finnlands Wälder, Kenias Wüsten, Norwegens Schneegebiete oder Smelters regennasse Schlammstrecken, jedes der Gebiete sieht noch heute unglaublich gut aus. Vor allem bei schlechten Wetterbedinngungen, zeigt das Spiel, was es grafisch leisten kann. Wenn es in Strömen regnet, kann man in der Verfolgerperspektive sehen, wie die Regentropfen auf der Karosserie unseres Wagens glänzen. Mein persönliches Highlight sind die Schneerennen in Norwegen. Hier kann man wunderschön verschneite Wälder und Dörfer bestaunen. So schön, wie die Regen- und Schneestürme auch sind, sie bergen einige Gefahren. Das Wetter wirkt sich nämlich tatsächlich auf das Fahrverhalten der Fahrzeuge aus. SO muss das in einem guten Rennspiel sein.

Doch auch, wenn DiRT 3 sich grafisch toll presentiert, muss man auch auf hohem Niveau meckern: Es ist sehr schade, dass der Regen zwar auf dem Auto, aber nicht auf der Windschutzscheibe zu sehen ist. In der Cockpit Perspektive zerstört dieses fehlende Feature leider etwas die sonst so dichte Atmosphäre.

 

Hallo, ist da jemand?

Im Multiplayer Modus kann man alle Rennen der DiRT Tour online fahren. Der Multiplayer ist also einfach eine DiRT Tour mit mehr Spielern? NEIN! Denn der Multiplayer Modus erweitert das sowieso schon üppige Arsenal des Spiels, um weitere Modi. Zum Beispiel Outbreak und Cat'n'Mouse. Letzteres ist mein persönlicher Favorit. In Outbreak befinden wir uns auf dem Gymkhana Trainingsgelände "Bettersea", welches man im Verlauf der Tour mehrfach zu Gesicht bekommt. Einer von maximal acht Spielern wird zu Beginn jeder Runde von einem Virus befallen. Der Infizierte wird nun zum Jäger und muss die verbleibenden Spieler ebenfalls infizieren. Sobald ein gesunder Spieler infiziert wurde, muss dieser ebenfalls die verbleibenden Wagen jagen. Die Runde endet nach dem Ablauf der Zeit oder wenn alle Spieler infiziert wurden.

Im Modus Cat'n'Mouse bekämpfen sich zwei Teams, die Katzen und die Mäuse. (Wer hätte es gedacht?) Im Team der Mäuse, übernimmt ein Spieler die namensgebende Maus, die restlichen Spieler müssen diese vor dem gegnerischen Team beschützen, wärend die Maus versucht, eine Rallystrecke abzufahren. Die Katzen müssen verhindern, dass die Maus innerhalb der vorgegebenen Zeit ins Ziel kommt.

Wer keine Lust auf diesen online exklusiven Schnick-Schnack hat, und einfach mit Freunden halbwegsnormale Rennen fahren möchte, kann wie gesagt, auch die Rennen aus der DiRT Tour online gegen andere Spieler fahren. Doch leider gibt es ein kleines Problem: Die Online Server sind seit der Umstellung von Games for Windows Live auf Steam (siehe oben) fast komplett leer gefegt. Man findet immer nur 3-4 Sessions. Große Auswahl geht anders.

 

Für Anfänger und Profis

DiRT 3 hat neue Maßstäbe in Sachen Grafik und Gameplay im Rennspielgenre gesetzt. Es sieht nicht nur extrem gut aus, sondern spielt sich auch noch gut. Der jeder Zeit änderbare Schwierigkeitsgrad, macht das Spiel für Anfänger und Profis zum idealen Rallyspiel. Trotz gelegentlich schwankender KI sid die Rennen stets spannend und anspruchsvoll. Online ist leider nicht mehr viel los, der Multiplayer Spaß hat dadurch enorm zu leiden. Das Gesamtpacket ist jedoch überwältigend. Wer sich auch nur annähernd für Rally interessiert, sollte nicht zögern und sich dieses Spiel einmal näher ansehen.


Wertung
Pro und Kontra
  • tolle Grafik
  • viele Wagen und Lackierungen
  • abwechslungsreiche Modi und Strecken
  • spaßiger Mutltiplayer
  • für Einsteiger und Profis
  • schwankende KI Qualität
  • leere Multiplayer Server
  • keine Regentropfen auf Windschutzscheiben

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(14)
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