"Divine Divinity"-Rezension

Grundlegendes zum SpielDas Spiel Divine Divinity, welches von Larian Studios produziert wurde, war das erste der Divinity-Reihe und stellt den Auftakt zu einer...

von Qualle036 am: 15.11.2014

Grundlegendes zum Spiel
Das Spiel Divine Divinity, welches von Larian Studios produziert wurde, war das erste der Divinity-Reihe und stellt den Auftakt zu einer der bekanntesten Rollenspiel-Reihen dar.
Im Spiel übernimmt man die Reihe eines der drei "Göttlichen", der im Land Rivellion gegen eine dunkle Bedrohung kämpfen muss. Dabei sind die Landabschnitte von verschiedenen, in der Fantasy-Welt recht bekannten Kreaturen bevölkert - Elfen, Zwerge, Orks, Imps und sogar Echsenmenschen.
Die Szenerie erinnert an eine dem Spätmittelalter angelegte Darstellung - in einigen Orten herrscht die Pest, Könige und Adelige herrschen über verarmte Landstriche in denen der Großteil der Bevölkerung an Tod und Krankheit leidet.
Das Spiel als solches beginnt dabei in einem Dorf namens "Aleroth", dass von Heilern bewohnt wird. Hier bekommt man seine ersten Aufträge und bekommt einen Einblick in die (wohlgemerkt mit viel Mühe und Liebe zum Detail gemachte) Welt bekommt.

Aller Anfang ist schwer...
Bevor der Spieler allerdings damit anfängt sich durch die riesige Spielwelt zu verlaufen, muss er sich zunächst einen Charakter erstellen. Dabei hat er die Auswahl zwischen Dieb, Magier und Krieger, welche jeweils über unterschiedliche Fähigkeitenbäume verfügen, sowie das Geschlecht seines Helden/ seiner Heldin.
Welche Art von Charakter man nun allerdings am Ende des Spiels tatsächlich bekommt, bleibt allerdings offen, denn man kann auch als Dieb auf die Fähigkeitsbäume des Magiers und Kriegers zugreifen, einzig die Anfangsfähigkeiten-und Werte sind determiniert.


Augen auf im Spielverlauf!
Allerdings sollte man sich von dieser Freiheit auch nicht täuschen lassen:
Wer versucht überall Punkte zu investieren, wird damit auf Granit beißen, denn der verursachte Schaden der Fähigkeiten ist abhängig von der jeweiligen Stufe eben dieser und nicht vom Intelligenz- oder Stärkewert. So kann es schnell passieren, dass man mitten im Kampf hohe Mana- und/oder Lebensprobleme bekommt, weil eine Fähigkeit nicht den Schaden verursacht, den man sich wünscht (auch wenn dieser Schaden mit angegeben wird!).


Teilweise sind auch Gegner ungemein stark. Während man z.B. die Skelettkrieger während der Anfangsquest von Mardaneus ohne Probleme mit vier oder fünf Schlägen vernichtet, so stellen die Orks, so bald man einmal die Warnung von Ritter Serk in den Wind schlägt, eine unglaubliche Gefahr dar.
Im späteren Spielverlauf fehlen diese (indirekten) Warnungen natürlich gänzlich und so ereignen sich mehr oder weniger viele Charaktertode, die, sollte man nicht gespeichert haben, stark frustrieren - das Orklageram Anfang sollte hier wohl jedem bekannt sein.


Trotzdem bleibt das Spiel fair, denn allein schon durch die Atmosphäre, die sich in einigen Gebieten ergibt, erkennt man ob man sich hier einfach so durchwagen kann oder nicht, auch wenn ich wohl nicht der einzige Spieler bleiben werde, der Jakob den Zombie verflucht.

Anders als in dem wohl eher bekannten Diablo bzw. Diablo 2, dessen Add-On "Lord of Destruction" nur gut ein Jahr vor Divine Divinity rauskam, kommt es in eben diesem nicht nur auf das Abschlachten riesiger Heere von Monstern an, sondern vor allem die Gespräche und die Art und Weise des Vorgehens.
Natürlich heißt das nicht, dass man keine Gegnerhorden plattmacht oder die wenigste Erfahrung im Spiel durch das Töten von Gegnern bekommt, sondern, dass das nur ein Teil der Welt ist, die vor allem durch (zwar recht seltene, aber dafür interessante) Rätsel verblüfft - und wer einmal das Geheimnis von Nerikons Garten gefunden hat, wird wissen wovon ich rede!
Zudem bleiben viele der Kämpfe eher "statisch", man hackt stumpf auf Gegner ein, bis diese das Zeitliche segnen und man selbst kein Mana oder Leben mehr hat.
Vor allem mit der Fähigkeit "Meteorschlag", die bereits früh im Spiel auftaucht lässt einen einfach auf der Stelle stehen, während man mit den Händen alles zu Klump zaubert.
Wobei aber sowohl Diablo 2 als auch DivDiv gut dabei sind, sind die verschiedenen zu findenen Gegnstände, die vom normalen Straßenplunder bis hin zu verzauberten, nahezu legendären Gegenständen reichen, wobei hier natürlich die lächerlich-schönen Namen eines Diablo 2 fehlen.


Die Spielwelt von Divine Divinity kann aber auf jedenfall mit der von Diablo 2 mithalten. Zum einen von der Größe als solchen, bei der man gut eine Stunde braucht (wenn man nur rennt), um vom nördlichsten zum südlichsten Punkt zu laufen, zum anderen aufgrund der unterschiedlichen Gebiete, die von Weiden- und Wiesenlandschaften bis hin zu Wüsten und dunklen Katakomben reicht.


Natürlich passiert es damit auch, dass (ähnlich wie in Skyrim) die Hauptstory schnell mal flöten geht, weil man sich in den vielen Nebenquests und Orten verzettelt. Die Hauptstory als solche ist dadurch auch eher "befriedigend", aber wer auf eine offene Spielwelt steht, kann da wohl auch ein Auge zudrücken.

Alles in allem ist Divine Divinity zwar nicht das Spiel, aber auf jedenfall das Spiel.
Wer also auf eine schöne Atmosphäre, witzige Dialoge und einige interessante Quests steht, der wird Divine Divinity lieben und ihm seine paar Fehler nicht verübeln, sondern ein Auge zudrücken.

-Q036







Wertung
Pro und Kontra
  • Tiefe Atmosphäre
  • Großartige Musik
  • Interessante Quests und Orte
  • Witzige Dialoge und Liebe zum Detail beim Leveldesign
  • Gegnerstärke teilweise schwer einzuschätzen
  • Schwierigkeitsgrad zieht gegen Ende stark an
  • Hauptstory geht leicht in Questflut unter

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



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