Seite 2: Alarm für Cobra 11: Undercover im Test - Sogar ohne virtuelle Zuschauer

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»Du solltest den Wagen überholen«

Immerhin gibt es in den Rennen eine Hilfsspur, die anzeigt, wann man am Besten aufs Bremspedal tritt. Die häufig recht plötzlich auftretenden Abbiegungen werden hingegen nicht einmal mit einem Pfeil angezeigt, was zu vielen Ausflügen neben die Piste führt. Bei der Auswahl der Strecken und Autos herrscht wie so oft im Spiel eher das Prinzip »sieht nur auf den ersten Blick gut aus«. Denn insgesamt gibt es lediglich vier Areale, auf denen wir fahren dürfen: Eine Autobahn, eine Alpenlandschaft, eine Küstenstraße und eine Rennpiste mit Waldabschnitt.

So gut wie in diesem Waldabschnitt sieht die Grafik in Alarm für Cobra 11 fast nie aus. So gut wie in diesem Waldabschnitt sieht die Grafik in Alarm für Cobra 11 fast nie aus.

Zwar gibt es dort verschiedene Kurse zu absolvieren, doch die überschneiden sich zum großen Teil. So fährt das Spiel 150 Kilometer an abwechslungsarmen Strecken auf. Bei der Auswahl an Autos erwarten uns zwar viele Modelle, die stark an existierende Wägen angelehnt sind, lizenzierte Karren gibt es aber nicht, ebenso wenig wie echte Bannerwerbung, wie sie auf Rennstrecken üblich ist. Ebenfalls mehr Schein als Sein: die als großartig und brandneu angepriesenen Crash-Cams hat man in dieser Form bereits vor über zehn Jahren in Spielen wie Burnoutgesehen.

In den Rennen besonders nervig sind die ständigen Kommentare eines Kriminellen, die uns anstacheln sollen, aber letztendlich einfach nur nerven. Beispiel gefällig? Wir fahren hinter einem unserer Rivalen her und dürfen uns so geistreiche Sachen wie »Du solltest den Wagen überholen« anhören. Wenigstens ist das Spiel so schlau und weiß genau, wie sehr uns die Pulkfahrer auf die Nerven gehen, da wir, wenn wir erst einmal Erster sind, meistens den Rest der Fahrergruppe nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wir müssen lachen, als der Beifahrer sagt: »Fürchterlich langweilig, wenn man so lange in Führung liegt«. Herrlich, als wie unfreiwillig selbstreferenziell sich der Titel entpuppt!

Ein spielgewordener Alptraum

Stichwort fürchterlich langweilig: die Grafik. Die ist nämlich ein spielgewordener Alptraum. Pixelschatten, Kantenflimmern und menschenleere »Mondlandschaften«, so weit das Auge reicht.

Dazu kommt noch ein permanenter Objektaufbau vor unseren Boliden und ein ziemlich merkwürdig aussehender Grieselfilter, der die aufploppenden Landschaften — besonders schlimm in den Alpen — zu kaschieren versucht. So kleine, aber bei einem Rennspiel vielleicht doch entscheidende Details wie Menschen am Straßenrand oder auf den Tribünen sucht man entweder vergebens, oder sie sehen aus, wie Pixelbrei. Zwar gibt es ausführliche Grafikoptionen, allerdings hält sich deren Auswirkung in Grenzen. Dem massiven Kantenflimmern werden wir nichtmal mit achtfachem Antialiasing Herr, das ginge auf dem PC deutlich besser.

Ebenfalls ärgerlich: Wenn die Autos aus Tunneln herausfahren, wird der Fahrer erst einmal von den übertrieben starken Lichteffekten geblendet. Die Bäume sehen aus, als hätte man sie aus Pappkartons zusammengefaltet, Nebelschwaden tauchen aus dem Nichts auf, Hubschrauber stehen absolut still an Ort und Stelle, selbst die Markenzeichen der TV-Serie, die Explosionen, sind ein Witz und kommen matschig und neblig daher. Liebe zum Detail sieht anders aus.

Immerhin muss man aber erwähnen, dass die Automodelle recht gut aussehen, man die realen Vorbilder leicht erkennt, und das Environmental-Mapping nett aussieht. Auch zieren die Karren des Öfteren Dreckablagerungen, und auf dem Asphalt bilden sich Bremsspuren. Na gut, wenn wir ehrlich sind, gehören solche Effekte zum kleinen Einmaleins des Rennspiels, doch wir wollen nicht komplett negativ klingen.

Das Schadensmodell sieht ebenfalls nett aus, hat aber recht wenig Einfluss auf das Fahrverhalten. Hätte man doch nur so viel Arbeit in den Rest des Spiels gesteckt! Der Sound von Undercover ist noch einer der neutralen Punkte. Er fällt weder positiv noch negativ auf, auch wenn sich die Musikstücke recht oft wiederholen, und der Motorensound belanglos ist.

Standardkost

Wie schon der Vorgänger bietet euch Undercover, Gamepad vorausgesetzt, die Möglichkeit mit bis vier Spielern an einem Computer Rennen auszutragen. Auf der Konsole geht das auch online, diese Möglichkeit hat es aber unverständlicherweise nicht auf PC geschafft. Bleibt also nur der Splitscreen, wenn man mit Freunden fahren will.

Zur Auswahl stehen bei den Modi ein einfaches Rennen mit oder ohne Gadgets, die Checkpoint-Rennen, bei denen möglichst schnell die Kontrollpunkte abgefahren werden müssen, und der Deathmatch-Modus, bei dem nach einem Checkpoint immer der letzte Fahrer ausscheidet. All das ist aber so unterhaltsam wie eine Wurzelbehandlung ohne Narkose und noch dazu ziemlich uninspirierte Standardkost, die heutzutage zu einem Rennspiel einfach dazu gehört.

Alarm für Cobra 11 - Die Serie zur Serie ansehen

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