Dota 2 - Der Multiplayer-Diamant wird poliert

Dota 2 ist wie ein Multiplayer-Rohdiamant, den Entwickler Valve auf Hochglanz poliert. Unsere Vorschau klärt, ob die laufende Beta-Version nicht nur hübsch glitzert, sondern auch beim Spielspaß glänzt und Einsteigern Spaß bereiten wird.

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Valve hat’s nicht so mit Terminen. Dota 2treibt bereits seit Ende 2011 in Beta-Gewässern herum und Half Life 2: Episode 3ist sowieso schon irgendwo im Gerüchtenirwana verschwunden. Einen genaueren Starttermin als »2012«? Pustekuchen! Einerseits ist das natürlich ärgerlich, da Tausende, wenn nicht Millionen Fans auf die Vortsetzung des Multiplayer-Klassikers Defense of the Ancients(kurz Dota) warten.

Die Dota 2 - Beta
Seit Ende 2011 können sich Dota 2 Fans und Neulinge für die geschlossene Beta eintragen. Dazu muss man als erstes die Dota 2 Webseite besuchen und sich dort mit seinem Steam Account anmelden. Eine Umfrage zur Hardware und bisherigen Dota-Erfahrung später steht man dann auch schon auf der Warteliste für die Beta. Am besten versüßt man sich die Wartezeit mit den offiziellen Dota 2 Comics.

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Fünf Champions und eine Menge Vasallen

Andererseits ist bei kaum einer Spielart die Helden-Balance so wichtig wie in MOBA-Titeln (kurz für »Multiplayer Online Battle Arena«), bei denen sich zwei Teams zu je fünf Champions gegenüberstehen und versuchen, Seite an Seite mit computergesteuerten Vasallen die gegnerische Basis zu zerstören. Dieses Feintuning braucht ordentlich Zeit, und genau die nimmt sich Valve eben. Mit der begrüßenswerten Folge, dass Dota 2 in dieser Kategorie bereits jetzt punkten kann.

Im Charaktermenü wählen wir einen von 73 Helden aus, oder lassen uns ihn per Zufall zuordnen. Im Charaktermenü wählen wir einen von 73 Helden aus, oder lassen uns ihn per Zufall zuordnen.

Aktuell stehen satte 73 Helden zur Verfügung, unterteilt in drei Kategorien: Strength (Kraft), Agility (Beweglichkeit) und Intelligence (Intelligenz, also hauptsächlich Magier). Da der Mod-Vorgänger Defense of the Ancients von den Fans seit 2003 kontinuierlich weiterentwickelt wurde, baut Valve auf solidem Gerüst und muss eigentlich nur noch wenig anpassen. Denn Dota 2 hält sich nach wie vor sehr eng an die Vorlage. Umso interessanter sind natürlich die Änderungen, die Valve seit unserem letzten Besuch an der Beta vorgenommen hat, und die wir ausführlich testen konnten.

Astrale Bullen und Mechaniker

Am auffälligsten sind die rund ein Dutzend neuen Helden, die sich gut ins altbekannte Portfolio einfügen. Beispielsweise übernimmt der astrale Bulle »Spirit Breaker« die Rolle eines Gankers - also eines Schurken, der Feinde aus dem Hinterhalt überrascht. Die Fähigkeit »Charge of Darkness« lässt den Spirit Breaker an einen markierten Gegner heranstürmen, ohne dass er auf Hindernisse in seinem Weg achten muss. Mit »Nether Strike« gleitet er sogar durch eine andere Dimension hinter Flüchtlingen her und schlägt sie kurzzeitig bewusstlos.

Das Boss-Monster Roshan sollten wir mit Level 7 lieber noch in Ruhe lassen. Das Boss-Monster Roshan sollten wir mit Level 7 lieber noch in Ruhe lassen.

Die abwechslungsreichen und einzigartigen Fähigkeiten machen den Kern des Teamspiels aus, nur wer sie klug kombiniert, bezwingt die Gegner. Leider wirken einige ultimative Fähigkeiten noch recht unspektakulär. Der Mechaniker Clockwerk etwa zieht sich mit einem Greifhaken an Gegner heran, was beim Fleischklops Pudge in ähnlicher Form eine ganz normale Fähigkeit ist. Trotz solcher Ungereimtheiten kommt uns jedoch kein Talent komplett übermächtig oder -flüssig vor, alle Helden haben ihre Stärken und Schwächen. Für ein unfertiges Spiel im Beta-Stadium ist das eine reife Leistung.

Paranoide Trainingspuppen

Wie bei MOBA-Titeln üblich sollte man sich also erst einmal mit seiner Spielfigur und deren Fähigkeiten vertraut machen - wofür der neue Koop-Modus gegen Computergegner doch eigentlich wie geschaffen wäre. In der Praxis offenbaren die KI-Recken aber den Intelligenzquotienten von Trainingspuppen und nehmen auch genau diese Funktion ein. Klar, wer auf Suizidkurs alleine in die gegnerische Basis stürmt, geht auch irgendwann zu Boden. Das liegt dann aber eher an den Abwehrtürmen als an den gegnerischen Helden.

Der neue Held Spirit Breaker rennt gerne mit dem Kopf voran in den Kampf. Der neue Held Spirit Breaker rennt gerne mit dem Kopf voran in den Kampf.

Beispiel Nummer Eins: Zusammen mit einem menschlichen Kollegen kämpfen wir gegen zwei Bots. Während wir fröhlich die feindlichen Vasallen zerhauen und dafür Gold kassieren, laufen die KI-Gegner wie aufgeregte Hühner im Kreis, ohne auch nur einen bösen Blick in unsere Richtung zu werfen. Beispiel Nummer Zwei: Wir zerhauen gerade die Basis der Gegner. Die finden Abwehrschlachten aber wohl viel zu stressig und hängen lieber weit entfernt in der Mitte der Karte rum. Spannende Partien kommen so nicht zustande, allenfalls Komplett-Neulinge können sich einen ersten Einblick ins Kampfgeschehen verschaffen.

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