Drakensang am Fluss der Zeit

Im Jahr 2008 brachte Radon Labs Drakensang auf den Markt. Dieses konnte vor allem hier in Deutschland sehr überzeugen. Nun stellt sich nur die Frage, ob man das...

von - Gast - am: 01.03.2010

Im Jahr 2008 brachte Radon Labs Drakensang auf den Markt. Dieses konnte vor allem hier in Deutschland sehr überzeugen. Nun stellt sich nur die Frage, ob man das auch über den zweiten Drakensang Teil Am Fluss der Zeit behaupten kann ?!?

Handlung / Story

Die Handlung in Drakensang am Fluss der Zeit beginnt deutlich flotter und aktionreicher als die beim Vorgänger. Bald ist man als unerfahrener Held im Zentrum des Geschehens und sieht sich immer wieder vor die Wahl gestellt, welchen Weg man weitergehen soll, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen. Die Story entwickelt sich auch im Laufe des Spiels besser als beim Vorgänger Drakensang, da dank zahlreicher Zwischensequenzen die Haupthandlung deutlich filmischer und packender erzählt wird.
Aber nicht nur die Geschichte wird mit der Zeit immer besser, sondern auch die Aufgaben, die man zu bewältigen hat werden immer anspruchsvoller, interessanter und auch gefährlicher.


Drakensang beginnt mit einem kurzen Intro, wo dem Spieler klar wird, dass es sich beim zweiten Teil der Drakensang Reihe nicht um eine Fortsetzung der Geschichte handelt, sondern um den Rückblick eines Helden des ersten Teils.
Die Geschichte wird von dem, aus dem ersten Teil bekannten, Zwerg Forgrimm erzählt und spielt im Jahre 1009nBF. Das entspricht 23 Jahre vor dem ersten Teil.

Forgrimm berichtet, das bei dem erlebten Abenteuer nicht nur seine Freunde Ardo und Cuano eine Rolle spielten, sondern auch ein junger Held, der eine immer und immer größere und wichtigere Rolle in ihren Abenteuern spielte.

Charakter

Insgesamt gibt es in Drakensang am Fluss der Zeit 22 unterschiedlichen Klassen, die einem zur Verfügung stehen.
Im gegensatz zum Vorgänger hat man nun die Möglichkeit, das Äußere seines Helden zu gestalten. In den Bereichen Haare, Gesicht und Körperbau kann man nun bevorzugte Kombination auswählen. Auch kann man wählen, ob der Charakter groß oder klein, dick oder dünn, volles Haar oder Glatze hat.
Aber neben den neuen Charaktereinstellungen stehen einem auch zwei neue Klassen zur Auswahl.
Zum einen der robuste Gjalskerländer, der ein (sieht dem Piraten ähnlich) absolutes Raubein ist, hält nicht viel von gutem Benehmen, sondern haut lieber alles kurz und klein. Sein Platz im Kampf ist stets an der Front.
Die zweite neue Klasse besteht aus dem Geoden. Der Goede ist ein gutes Beispield dafür, dass es auch magiebegabte Zwerge gibt, denn er ist einer. Er hat sich auf die Natur-und Elementemagie spezialisiert. Er verfügt über entsprechende Heil- und Elementarmagie. Der Großteil seiner Zauber konzentriert sich auf die Unterstützung der Gruppe.
Dies kann mir der richtigen Taktik eine große Unterstützung darstellen.

Das alles mag auf dem ersten Blick nach einer großen Auswahl wirken, aber das ist leider nur ein Schein. Zwar ist die Auswahl größer als beim Vorgänger, aber dennoch verbesserungsdürftig.
In dem Meisten Rollenspielen wie zum Beispiel bei The Elder Scrolls 4 Oblivion, Fallout 3, Dragon Age Origins usw. ist die Auswahl deutlich größer und man kann seinen Helden ganz individuell erstellen. Dies ist bei Drakensang 2 aber leider nicht der Fall.
Aber dennoch ist es einem möglich einen Helden zu erstellen, der einem gefällt, daher ist dies nicht weiter tragisch.

Gruppenmitglieder

Im Laufe des Spiels bietet sich mehrfach die Möglichkeit neue Mitglieder für seine Gruppe zu rekrutieren.Es können zwar nur drei Mitstreiter mit auf Reisen gehen, dafür bleiben die anderen Gruppenmitglieder auf einem Schiff, welches der Hauptstützpunkt der Heldengruppe ist.
Nach jeder Schiffsreise kann man wählen wenn man mit nehmen möchte und wenn man lieber an Deck lässt. Die zurückgelassenen Mitglieder erhalten dennoch Erfahrungspunkte und steigen im Level auf, sodass diese kein Handicap haben, wenn man diese mit in die Gruppe holt.
Auch in dieser Kategorie hat sich zum Vorgänger einiges getan.
Während die Charaktere in Darkensang nur wenig untereinander kommuniziert haben, gibt es nun richtige Streitgespräche, die sehr unterhaltsam sind.
Auch wenn die Helden sowas wie Zuneigung oder Abneigung zum eigenen Helden in Gegensatz zu Dragon Age Origins nicht kennen kommt man sich nicht ausgeschlossen vor.
Ganz im Gegenteil. Je nach Begleiter den man mit auf die Reise nimmt kann man die Quests sogar auf unterschiedliche Wege lösen.
Geht man auf eine Quest Löung von Forgrimm ein, endet dies immer wieder in einem blutigen Gemetzel. Entscheidet man sich für Cuanos Vorgehensweise, warten Intrigen und Schleicheinlagen auf den Spieler.
Die Begleiter unterstützen den Helden aber nicht nur bei den Lösungswegen und dem Kampf sondern auch in Gesprächen können sie sehr nützlich sein. So kann Forgimm den Helden beim drohen behilflich sein, wenn den nötig und Ardo beispielsweise wenn Menschenkenntnis verlangt ist. So hat jeder Held seine eigene Art und Vorgehensweise. Dies lässt die Begleiter sehr lebendig und vor allem auf ihre Weise individuell wirken.

Kampfsystem / Fähigkeiten

Das Kampfsystem in Drakensang am Fluss der Zeit hebt sich deutlich von den meisten Rollenspielen ab, da wie auch schon im Vorgänger ein taktisches Kämpfen vorausgesetzt ist um zu gewinnen. Man kann um sich eine bessere Übersicht zu gestalten auch die Pause-Taste drücken und sich in Ruhe aussuchen wer wem welche Attacke verpassen soll. Dies ist bei den schwierigeren Kämpfen auch zu empfehlen, da einfach drauf meistens nicht zum Sieg führt, da der Feind entweder stärker oder in der Überzahl ist.
Enttäuschend am Kampfsystem ist jedoch, dass sich zum Vorgänger kaum was verbessert hat.
Der Kampf ist nach wie vor sehr langsam und unrealistisch, da die Schläge mit langen Pausen dazwischen erst ausgeführt werden und die meisten Schläge nicht mal treffen, selbst wenn der Gegner ein riesiger Golem ist, wo ein verfehlen schon eine Meisterleistung ist. Das zieht leider auch den Spielspaß etwas runter.
Leider gibt es in Drakensang am Fluss der Zeit auch kaum neue Fähigkeiten und Zauber.
Auch nach einem Levelaufstieg, kann man auf nichts setzen, was es nicht bereits im Vorgänger gegeben hätte. Dazu kommt noch, dass die meisten Fähigkeiten auch noch fehlschlagen, selbst wenn man auf sie hoch geskillt hat wie zum Beispiel auf Schlösser knacken, Fallen entschärfen oder Heilen. Die Kampffähigkeiten hingegen gelingen meistens, aber dafür sind die meisten Attacken nicht besonders spektakulär anzusehen, wie es zum Beispiel in Dragon Age: Origins der Fall war.
Aber wenn man von den wenigen Neuerungen absieht hat Drakensang wie bereits schon der Vorgänger diverse Fähigkeiten anzubieten.

Spielwelt

Die Spielwelt in Drakensang am Fluss der Zeit ist nicht nur sehr groß sondern dazu auch noch relativ abwechslungsreich. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es neben Menschen auch noch Zwerge und Elfen gibt, die in anderen Weltabschnitten leben und ihren ganz eigenen Lebensstile haben.
Besonders hebt sich die Welt jedoch durch ihre Schönheit und ihrer Farbenfreudigkeit hervor, die dafür sorgt, dass es schon alleine Spaß macht die schöne Welt zu erkunden und dabei zu begutachten. Das Selbige gilt auch für die Städte in Drakensang 2. Diese sind im Gegensatz zum Vorgänger nun deutlich lebendiger, da nun alle Stimmen der Bürger vertont wurden und so die nun Händler von ihren Marktplätzen aus um ihre Ware werben.
Diese Liebe zum Detail und der stets vorhandene Humor macht sich schon in der Stadt Nadoret bemerkbar, wo Beispielsweise eine Frau mit einem Nudelholz ihren Gatten durch die Straßen jagt, oder in der Taverne „Zum springenden Hirschen“, wo sich die Leute (dämliche) Witze erzählen.

Wie schon beim Vorgänger ist die Spielwelt nicht ganz frei begehbar, wie es zum Beispiel in Risen der Fall ist. Positiv zum Vorgänger ist jedoch, dass man wieder zurück an Orte kehren kann wo man bereits schon mal war und dort auch nach einiger Zeit wieder neue Aufgaben und Quests annehmen kann.
Ebenfalls positiv ist, dass nachdem man längere Strecken zurück gelegt hat nicht wieder den kompletten Weg zurück laufen muss, sondern einfach schnellreisen kann.
Dies geht allerdings nicht von jedem beliebigen Punkt aus zu jedem anderen sondern nur von so genannten Schnellreisepunkten.

Quests

Eine der größten Stärken zum Vorgänger sind die zahlreichen Nebenquests in Drakensang am Fluss der Zeit. Die Aufgaben sind teilweise deutlich anspruchsvoller, länger und spannender.
Des weiteren kann man wie oben bereits erwähnt an Orte zurückreisen, wo man bereits gewesen ist und dort wieder neue Quests annehmen und ausführen.
Das ist auch besonders zu empfehlen und nicht nur weil man durch erfüllen von Aufgaben mit Abenteuerpunkten und Reichtum bezahlt wird, sondern auch mit Quests, wie man sie nicht aus jedem gewöhnlichen Rollenspiel kennt.
Ebenfalls sehr gelungen sind die Wege, wie der Spieler die Quests lösen möchte. Wie bereits oben erwähnt hängen diese Lösungswege von den Begleitern ab.
Der einzigst negative Punkt bezüglich der Nebenquests ist, dass die Freiheit wenn es darum geht wenn man zum Beispiel helfen soll usw. sich leider nur in Grenzen hält.
Aber durch die Wahl der Vorgehensweise ist dieser Punkt wieder wett.

Fazit

Stärken: Drakensang Am Fluss der Zeit spielt seine Stärken vor allem mit der bunten Fantasy-Welt, der liebevoll erzählten Geschichte und den diversen noch nie zuvor gesehenen Gegnertypen aus.

Schwächen: Weniger Punkten kann Drakensang Am Fluss der Zeit mit dem Kampfsystem. Zwar verlangt der Kampf taktisches Verhalten von einem ab, jedoch gibt es kaum Verbesserungen zum Vorgänger und nur wenige neue Zauber.


Kurz: Drakensang Am Fluss der Zeit ist es perfekt gelungen das Flair von DSA einzufangen und das Regelwerk lebendig umzusetzen.
Das Fazit ist ein anständiges Rollenspiel der alten Schule, dass sich Zeit lässt, seine Geschichte zu erzählen. Wer jedoch viel Wert auf einen schnellen guten Kampf mit tollen Effekten legt, ist hier falsch bedient.


Wertung
Pro und Kontra
  • Grafik: sehr schöne Welt
  • Sound: alles vertont, sehr gute Sprecher,
  • Balance: 3 Schwierigkeitsgrade, ausbalancierte Charakter
  • Atmosphäre: diverse Zwischensequenzen, überzeugende Spielwelt
  • Bedienung: einige Schnelltasten
  • Umfang: diverse Quests, viele Lösungswege
  • Quests/Handlung: viele Aufgaben, Gruppenmitglieder mischen sich ein
  • Charaktersystem: gutes Levelsystem, gelungene Gruppenmitglieder usw
  • Kampfsystem: taktische Kämpfe, viele Fähigkeiten
  • Items: Sehr viele brauchbare Gegenstände
  • Grafik: zum Vorgänger kaum besser
  • Sound: Keine
  • Balance: Gegner sogar auf leicht deutlich zu schwer
  • Atmosphäre: eigener Held wirkt anfangs ausgeschlossen
  • Bedienung: teils unübersichtliche Menüs, lange ladezeiten
  • Umfang: Hauptkampagne nur sehr kurz
  • Quests/Handlung: auf die Dauer teilweise einseitig
  • Charaktersystem: kleine Wahl beim aussehen des eigenen Helden
  • Kampfsystem: kaum Fähigkeiten zum Vorgänger, Kampf sehr unlogis
  • Items: keine

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(8)
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