Beute & Bedienung: Wenn Mittelmaß das Beste ist
Auch bei der Ausrüstungsbeute bekleckert sich Daggerdale nicht gerade mit Ruhm. Zwar finden wir haufenweise Items, allerdings ist die Auswahl dünn. Außerdem sind sich viele Beutestücke zu ähnlich und damit nutzlos. Feinheiten wie ein Crafting-System sollte man gar nicht erst erwarten.
In einer Disziplin erreicht Daggerdale immerhin Mittelmaß: Die Kämpfe gehen halbwegs gut von der Hand – beziehungsweise vom Gamepad. Da Daggerdale bereits seit einiger Zeit als Konsolen-Download erhältlich ist, ist die Steuerung auf Controller ausgelegt. Die Maus-Tastatur-Kombo funktioniert nur teilweise. Beispielsweise liegt die »Aufheben/Benutzen«-Funktion auf der dritten Maustaste – und somit auf dem Mausrad.
Zwar können wir Gegenstände alternativ auch mit der F-Taste benutzen, viel schwerer wiegt aber, dass wir so die Kamera nicht mit dem Mausrad justieren dürfen – freie belegbare Tasten gibt es nicht. Lediglich Fähigkeiten und Tränke können wir den (gerade mal drei!) Schnellzugriffs-Fächern sowie den Maustasten zuweisen.
Koop, Bugs & Grafik: Irren ist Daggerdale
Daggerdale versteht sich in erster Linie als Koop-Spiel für bis zu vier Spieler (daher auch die vier Klassen), die gemeinsam die Kampagne bestreiten sollen. PC-Spieler müssen dafür zwingend ein (kostenloses) Benutzerkonto bei der Online-Plattform GameSpy anlegen.
Angesichts des nahezu nutzlosen Match-Browers und der fehlenden Chat-Lobby ist das Zustandekommen von Partien mit kooperativem Teamspiel pures Glückspiel, zumal auch gerne mal Level-1-Spieler Level-10-Gruppen beitreten. Woher hätten sie das auch wissen sollen? Der Browser verrät’s ihnen nicht - und nachfragen können sie mangels Lobby auch nicht.
Zur unzulänglichen Benutzeroberfläche kommen zahllose Technik-Macken wie Verbindungsabbrüche oder Lags, die uns auf Monster einschlagen lassen, die schon gar nicht mehr da sind. Auch im Einzelspieler-Modus stoßen wir auf zahlreiche Bugs. So fehlten unserem Helden über die meiste Zeit der Kampagne sämtliche Texturen, teilweise verschwand die komplette Umgebung gleich mit.
Aus diesem Grund ziehen wir bei der Grafik-Wertung einen Punkt ab. Ohnehin ist Grafik nicht besonders ansehnlich und bleibt vor allem wegen ihrer schwammigen Texturen und der Detailarmut im Gedächtnis haften.
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