Stolpersteine einer wunderbaren Reise
Für den Test hier ist es natürlich schade, dass die erzählerische Klammer rund um das Sammeln und Craften handwerklich super gelungen ist, denn deshalb wollen und können wir wenig vorwegnehmen. Der Reiz liegt bei Echo of the Wilds, wie auch bei so vielen Indie-Titeln, in der Neugierde des Spielers; dem immanenten Drang, der Wildnis ihre Geheimnisse zu entlocken.
Schlechte oder plumpe Erzählweise kann ein solches Spiel natürlich zerstören, aber Entwickler Anthony Case präsentiert seine existenzialistischen Themen nicht nur narrativ ansprechend, sondern verwebt das mühsame Überleben und das reizvolle Entdecken zu einer sinnvollen Einheit – was vor allem im späteren Spielverlauf immer deutlicher wird. Wie wichtig die erzählerische Reise für den Spaß ist, zeigt sich vor allem im zweiten Spielmodus, einer Endlosvariante ohne das atmosphärische Narrativ. Die ist uns vergleichsweise zu repetitiv und nur etwas für akribische und leidenschaftliche Ressourcenmanager.
Mit Geduld zum Spielspaß
Apropos repetitiv: Ein bisschen Geduld sollten Sie mit Echo of the Wilds unbedingt haben. Abseits von einer etwas gewöhnungsbedürftigen Steuerung mit drei Aktionstasten (wir haben uns auffällig oft verdrückt, trotz individueller Tastenkonfiguration) kann der mühsame Survival-Alltag die Freude an der mystischen Wildnis etwas dämpfen.
Jeden Tag klappern wir dieselben Beerensträucher ab oder latschen zum Fluss. Das frisst schon ein gutes Stück unserer eh schon knappen Zeit und kann in enorme Sisyphosarbeit ausarten, besonders wenn man nach dem »Game Over« alle einleitenden Erklärungen noch einmal durchstehen muss. Aber selbst das lässt sich teilweise hinauszögern und verhindern. Wie, das verraten wir nicht, schließlich ist das auch einer der vielen schönen »Aha-Momente«, die den Trip in die Wildnis von Echo of the Wilds zu einer lohnenden Reise machen.
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