Der Weltraum .... Hach

    Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich äußerst glücklich. Ich musste mich an meinem Arbeitsplatz null bewegen. Aufgrund...

von Motoer am: 16.10.2017

 

 

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich äußerst glücklich. Ich musste mich an meinem Arbeitsplatz null bewegen. Aufgrund meiner Stellung in der Hierarchie meiner Firma hatte ich Null Verantwortung, aber das war ok. In dieser Zeit habe habe ich vieeeel Englisch gesprochen. Manchmal war ich bis in die frühen Morgenstunden aktiv. Ich starrte Stunden lang auf dieselbe Szenerie, musste nur ab und zu ein paar Knöpfe drücken. Etwas über Funk anfordern. Ich trank literweise Kaffee, aber ab und zu war ich auch voll. Ich füllte meinen Laderaum Stunde um Stunde mit Steinen, manchmal sogar mit Eis. Zwischendurch brach dann und wann auch enorme Hektik aus. Dann hieß es alles stehen und liegen lassen, keine Sekunde überlegen, nur sofort auf Warpgeschwindigkeit gehen und raus aus dem Belt. Im „Local“ war ein „Neutral“ aufgetaucht. Hach, das waren Zeiten. Aber dann war das Studium abgeschlossen und ich beschloss EVE Online den Rücken zu kehren. Wohl überlegt. Es war einfach unmöglich alle Mechaniken des Spiels zu nutzen und nur eine bis maximal drei Stunden am Tag Spielzeit zu haben. Sagen sie mal zu ihrer Frau: „Honey Bunny, ich bin nicht zu faul das Wohnzimmer zu saugen, aber ich habe drei Schiffe im Belt, und wenn der Staubsauger an ist höre ich nicht mal die Warnschreie im Voicechat!“ Und ich hatte damals meine Frau schon so weit aufgeklärt, dass sie Sätze wie: „Dann speicher doch ab!“ schon lange nicht mehr formulierte. Was sollte es, ich verließ EVE Online und meine Frau kaufte sich einen Spielerechner und seit dem fahren wir zusammen in War Thunder Panzer.

 

Aber nun ists passiert. Anscheinend schon vor Jahren. Frontier Developements ist mit ELITE Dangerous etwas gelungen, was ich mir seit EVE Online immer gewünscht habe. Im Weltraum rumfliegen wo immer ich hin will, stundenlang im Belt stehen und minern ohne Angst haben zu müssen, dass die Arbeit von Tagen unwiderruflich vernichtet wird. Von System zu System springen ohne Angst haben zu müssen, von einem pickligen Jugendlichen, der Stunden lang nichts anderes zu tun hat, als auf dich zu warten, aufgelauert und abgeknallt zu werden. Und das Beste ist, es ist nicht irgendein Weltraum. Sondern unserer: Die Milchstraße. Unsere Galaxie.

 

In EVE Online war es so: 

 

85% aller Spieler teilten sich 20% des Sandkastens und waren da in relativer Sicherheit. Die anderen 15% balgten sich um 80% der Spielfläche.

 

In Elite Dangerous ist es so:

 

90% aller Spieler teilen sich weniger als 1% des Sandkastens. 10% betreten die restlichen 99%, werden aber nur ein Bruchteil der 400Mill Sternensysteme tatsächlich besuchen. Weil, ist zu viel.

 

(Die Angaben entsprechen der Beobachtung und den Gefühlen des Autors. Er hat nichts recherchiert (außer die 400Mill))

 

 

ELITE Dangerous

 

 

Was es ist:

 

- Eine Raumschiffsimulation in den Rollen als

  o Kampfpilot

   + Legal oder Illegal

o Frachterpilot im Auftragsgeschäft oder Selbstständig als Händler

o Forscher im Humboldtschen Geist

o Miner (Bergarbeitspilot?)

 

- Ein Multiplayer Online Game

- Ein Singleplayer Game (eigentlich auch nicht)

- Aufregend

- Langweilig

- Wunderschön

- Lebenslange Spielzeit (400Mill Sonnensysteme)

 

Was es nicht ist:

 

- Schnell zu lernen

- Unfrustrierend

- Rollenspielelemente enthaltend

- Mit Einhörnern drin (eigentlich weiß ich das nicht. Scheiße groß so eine Galaxie)

 

 

Elite Dangerous besitzt unglaublich viel Atmosphäre. 30 Sprünge (ca. 600 Lichtjahre) vom nächsten menschlichen Außenposten entfernt, meine ich die – 270°C, des mein Schiff umschließenden Weltalls zu spüren. Es ist dunkel. Ich bin alleine. Das kommt rüber, das erreicht mich als Spieler. Dann muss ich auftanken. Dank eines, in mein Schiff eingebauten Gimmicks, muss ich nahe genug an die Atmosphäre einer Sonne um Energie zu tanken. Hier bloß nicht routieniert handeln. Konzentriert bleiben. Nicht zu schnell. Seit drei Tagen (Echtzeit) bin ich hier draußen und habe Systeme erforscht, die kein Spieler vor mir jemals betreten hat. Wenn ich jetzt platze weil ich zu nahe an die Atmosphäre der Sonne gerate, dann sind Aufklärungsdaten im Wert von mehr als 100 Millionen Credits weg. Aber der Unterschied zu EVE Online ist eben, dass ich verantwortlich bin. Kein pickliger Schüler (Der Autor versteht, dass Pickel nicht zwingend auf den Charakter eines Jugendlichen schließen lassen, er mag überhaupt keine Jugendlichen), der mich weg schießt, nur meine Planung (auf der Sternenkarte) und mein Geschick am Steuerknüppel sind maßgeblich für meine sichere Heimkehr. Dass muss ich erklären:

 

Spielmodi

 

- Multiplayer (mit schießenden Jugendlichen drin)

 

In diesem Modus können sie sehr wohl zu jedem Zeitpunkt abgeknallt werden. Allerdings ist die Gefahr abgeknallt zu werden, abhängig davon, wo sie sich aufhalten. Außerhalb der sogenannten „Bubble“ (Zivilisation) ist die Chance auf andere Spieler zu treffen geringer als in Deutschland im Lotto zu gewinnen (400Millionen Sonnensysteme). Innerhalb der Bubble gibt es natürlich beliebte und belebte Systeme. Generell scheint mir die Community aber weniger schießwütig zu sein.

 

- Der Alleinespielmodus 

 

Alles was sie tun beeinflusst das Geschehen in der Galaxie in der gleichen Weise wie im Multiplayermodus. Nur ohne adoleszierende drin!

 

- Der Gruppenmodus

 

Du darfst mit mir spielen und du nicht (weil im Stimmbruch). Mit ausgewählten Spielern zusammen im Alleinespielmodus spielen.

 

Die Luftkämpfe (ohne Luft) sind der Hammer. Es erfordert schon ein wenig Übung, von einem Feind wegzusteuern, dann, die Stabilisatoren auszuschalten, alle Energie auf die Waffen, sich im Weiterflug umzudrehen, alles was geht auf den Verfolger zu feuern, Stabilisatoren wieder aktivieren und Vollgas geben mit Afterbrunner (kommt dann einer Vollbremsung gleich), den Feind an sich vorbeischießen zu lassen. Hach. Ich kanns nicht. Ich war der Feind. Das war die letzte Szene bevor ich verstarb und entschied wieder im Alleinespielmodus zu agieren. Wie gesagt. Ich bin mehr der Miner/Explorer Typ. Langsam. Gemütlich.

Elite Dangerous ist eben wie American Football. Anders als im exigrierenden Fussball kann im American Football fast jeder Mensch entsprechend seiner Physiognomie in das Team integriert werden. So ists auch mit ELITE. Sie sind alt, reaktionsarm und langsam? Kein Problem. Hier wartet ihr Frachter auf sie. Wenn man Raumschiffe mag, dann kann man Elite Dangerous lieben. Aber es erfordert eine mittlere Einarbeitungszeit und lange Spielsessions am Stück (2h sollten es sein) um Kleinigkeiten zu schaffen. Die Planung der Sprungroute ist z.B. ein Spielelement. Es gibt nicht ununterbrochen Action. Aber Action in hervorragender Qualität. Elite ist kein Wing Commander. Und sollten sie auf Star Citizen warten, bitte ich sie fair zu bleiben und nicht den Fehler zu begehen und zu vergleichen. Der eine hat versprochen, der andere hat geliefert. Und David Braben hat zudem seine Versprechen gehalten. 

 

Guten Flug.


Wertung
Pro und Kontra
  • - Es könnte irgendwo Einhörner geben. Die Galaxie ist groß.
  • - Ich habe bis jetzt keine Einhörner aufgeklärt. Bleibe dran.

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

eher schwer

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 100 Stunden



Kommentare(2)
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