Seite 2: Elite: Dangerous im Test - Das unepische Epos

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Lost in Space

Und wenn wir zufallsgenerierte Jobs für einen Auftraggeber meistern (X Piraten jagen, Y Silber bringen, Z Waffen nach XY fliegen)? Dann steigt sein Einfluss im aktuellen Sternsystem ein bisschen, und unsere Reputation bei ihm. Aber bringt uns das besondere Ausrüstung, Aufträge, mehr Möglichkeiten? Nö. Nur zwei Ausnahmen gibt's: Zwei der momentan 15 Spielerschiffe dürfen wir nur kaufen, wenn wir beim Imperium beziehungsweise bei der Föderation den Rang Baron beziehungsweise Fähnrich erreicht haben - dann gibt's entweder den schnellen, eleganten Clipper oder das schwer gepanzerte Dropship.

Das perfekte Ausbauen unserer Python kostet zwar weitere Millionen Credits, motiviert aber ungemein. Außerdem kriegen wir sie nur hier von außen zu sehen. Das perfekte Ausbauen unserer Python kostet zwar weitere Millionen Credits, motiviert aber ungemein. Außerdem kriegen wir sie nur hier von außen zu sehen.

Nie haben wir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein, das Geschehen im All wirklich zu beeinflussen. Klar, wir senken mal die Preise für eine Ware, wenn wir sie mehrfach dutzendweise zu einer Station karren. Aber sogar die Chat-Texte angreifender KI-Piraten stammen aus einem Textbaukasten Marke »Mach dein Testament, harr!« - und dieser Baukasten ist viel zu klein, denn die Sprüche wiederholen sich ständig.

Machen wir uns die Story halt selber!

Nun haben Sie einen Eindruck von den Bereichen Story, Missionen und Fraktionen, die wir im Vorabtest noch nicht final bewerten wollten. Weil wir bis zuletzt die Hoffnung hatten, dass sich hier nach dem offiziellen Start noch etwas tut. Aber jetzt haben wir genug geschimpft - kommen wir zu den dicken Pluspunkten im Spiel! Denn Elite: Dangerous bietet zum Beispiel ein erstklassiges Fluggefühl, wir kurbeln wild am Flightstick, geben Gas, werfen kurz den Turbo an, bremsen ab, manövrieren den Gegner aus.

Das geht auch alles gut mit der Maus, hat dann aber weniger Fliegerflair. Die Schiffe steuern sich dabei spürbar unterschiedlich: Der flinke leichte Jäger Eagle ist unglaublich wendig, die fette Python zwar träger, aber gut aufrüstbar, die mittleren und schweren Transporter wiederum fliegen sich wie Bleienten, schleppen aber Unmengen an Gütern durch die galaktische Pampa.

Bei den Explosionseffekten stinkt die Grafik etwas ab. Als Trost gibt’s fast 30.000 Credits Kopfgeld. Bei den Explosionseffekten stinkt die Grafik etwas ab. Als Trost gibt’s fast 30.000 Credits Kopfgeld.

Auch klasse: das Ausrüsten, Umbauen, Anpassen unserer Schiffe. Denn jedes wird nur mit einer Grundausstattung geliefert, und mit einer festen Anzahl und Klasse von Waffenschächten und inneren Modulen. Wie wir die mit dutzenden verschiedenen Lasern, Geschützen, Türmen, Sensoren, Schildgeneratoren, Reaktoren und so weiter bestücken, entscheiden wir selber. Wer viel handelt, braucht viel Frachtraum, vielleicht noch eine gute Hyperraum-Sprungweite, um auch weit entfernte lukrative Systeme zu erreichen.

Erkundungsschiffe freuen sich ebenfalls über viel Sprungweite, aber auch einen dicken Tank, denn in vielen Systemen gibt's nicht mal eine einzige Station, sprich Tankstelle. Wer Asteroiden ausbeuten will, braucht einen Abbau-Laser und eine Raffinerie, die herausgesprengte Erz- und Metallbrocken gleich an Bord weiterverarbeitet. Aber auch eine halbwegs gescheite Bewaffnung, denn Piraten finden metallreiche Asteroidengürtel und Planetenringe ebenfalls ganz toll - wegen der gut gefüllten Bergbauschiffe.

Zum Völligversinken

Auf der Suche nach Artefakten stoßen wir auf dieses Wrack. Doch es schwebt einfach rum, erzählt keine Geschichte. Auf der Suche nach Artefakten stoßen wir auf dieses Wrack. Doch es schwebt einfach rum, erzählt keine Geschichte.

Um Elite: Dangerous so richtig zu genießen, muss man sich reinknien - und ein Faible für Astronomie haben, auch nach dem x-ten Stern noch begeistert auf die toll animierte wabernde Glut starren, die Eruptionen und Stürme bewundern. Vor allem beim Erkunden fliegt man auch mal eine Viertelstunde (!) stur geradeaus, weil der letzte Planet im System so richtig weit vom Schuss ist.

Wer gern sammelt und Daten vervollständigt, wird hier glücklich. Wer besondere Ereignisse erwartet, eher nicht. Denn selbst in unserem eigenen Sonnensystem, Sol, schweben über den inneren Planeten sowie Jupiter und Saturn lediglich die stinknormalen Standard-Stationen, Nix mit Wiege-der-Menschheit-Atmosphäre oder »Willkommen daheim!«-Begrüßung - Sol ist ein Sternsystem wie alle anderen 399.999.999.999 auch.

Elite: Dangerous - Die spielbaren Raumschiffe zum Release ansehen

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