Bereit zum Ausschwärmen? Nein!

Sehr geehrte Leser und Leserinnen,

in dieser kleinen Rezension teile ich Ihnen meine Meinung gegenüber dem Spiel Emergency 5 mit. Und es wird in dieser Rezension viel zu lachen geben, leider dezent ungewollt.

Die Story:

Sucht man vergebens. Das ist auch nicht schlimm, denn wir befinden uns ja in einer Simulation. Immerhin bekommen wir gesagt, dass wir eine Art General-Einsatzleiter für eine Stadt sind. Insgesamt stehen uns 3 Städte zur Auswahl. Explizit handelt es sich dabei um : Hamburg, Berlin  und München. Wir wechseln die Städte im Verlauf der Haupt-Handlung.

Es gibt zwar eine Haupthandlung, diese besteht aber eigentlich nur daraus, einzelne große Katastrophen zu beseitigen. Jedoch zeigt Emergency 5 hier sein richtiges Potenzial. Gerade bei den Hauptmissionen heißt es, mit allen Einheiten, die zur Verfügung stehen ausrücken. Das kann uns schon mal richtig ins Schwitzen bringen. Aber genau so sollte es auch sein.  Neben den Hauptmission gibt es kleinere und wesentlich langweiligere Nebenmissionen. Diese werden Zufalls-Generiert. Man könnte nun daraus schließen, dass es somit immer spannend bleibt und es immer was zu tun gibt. Richtig ? Falsch! Der Haken bei der ganzen Sache ist, dass die Nebenaufträge sich nach geraumer Zeit einfach zu oft wiederholen. So ist es mir auch schon einmal passiert, dass ich exakt die selbe Nebenaufgabe 2 mal erhalten habe. Noch viel besser ist jedoch, dass ihr die Nebenaufgaben abschließen müsst! Ohne diese nämlich keine neuen Fahrzeuge und ohne neue Fahrzeuge keine neuen Hauptmissionen. Super, nicht wahr ? 

Fahrzeug-Vielfalt:

Wenigstens hier kann ich Entwarnung geben. Es gibt sehr viele unterschiedliche Einsatzarten. An der Zahl : 24. Darunter befinden sich nicht nur Landfahrzeuge wie ein Sanitäterfahrzeug, Krankenwagen, Polizeiauto  sondern auch ein Helikopter. Die schlechte Nachricht jedoch, die Wegfindung ist irgendwo im Alpha Stadium hängen geblieben. Zu oft passiert es, dass der Sanitäter es einfach nicht schafft zu dem 10 Meter entfernten Verletzten zu gelangen. 

Ein anderes Beispiel: 

Das Polizeiauto verfährt sich in eine Seitengasse und stellt plötzlich fest: Ich komme hier nicht mehr raus! Obwohl es sich ja theoretisch auf der Stelle drehen könnte. Das kommt anscheinend per se nicht in die Tüte. Dabei ist die Wegfindung so tolerant, dass der Verkehr generell anscheinend partiell ignoriert wird. Da ist ein Auto im Weg ? Ach Quatsch, als rein damit! 

Zum Gameplay:

In jeder der 3 Städte gibt es eine Haupt-"Basis", welche einen festgelegten Punkt hat. Von dort aus haben wir das Privileg, die Einsatzfahrzeuge zu koordinieren, loszuschicken etc. Haben wir die Einheiten losgeschickt, kann man nur noch hoffen, dass sie auch dahin gehen, wo man sie befohlen hat.  Am Einsatzort angekommen, können wir jede Einheit selber Steuern und Aktionen ausführen. Bei dem Sanitäter wäre es in dem Falle, einen Verletzten abzutransportieren. Das ist auch unter Mikro-Management bekannt. Wer auf dieses verzichten möchte macht am besten: Gar nichts! Nach einer gewissen Zeit, reagieren die Einheiten nämlich automatisch auf die Situation und greifen selbstständig ein. Das erspart einem manchmal die fummelige Arbeit, wenn gerade viel los ist auf dem Bildschirm. Apropos viel los auf dem Bildschirm: Springen wir doch mal zum Thema Grafik:

Die Grafik:

Die ist für eine Simulation überraschend ordentlich, schade jedoch nur, dass man sie selbst auf einem High-End Rechner nicht genießen kann. Die massiven Performance Probleme inkl. Frame-Einbrüche, machen das Spiel zu einer Diashow. Besondern wenn sehr viel los ist, neigt das Spiel dazu in den 1 stelligen Bereich der Framerate zu gehen. Und wem das noch nicht genug ist, darf sich auch gleich noch über Abstürze freuen. Abseits von der Performance, haben wir es mit einem für sein Genre relativ hübschem Spiel zu tun. Die Model-Details wirken glaubwürdig, Partikel-Effekte ins besondere Feuer wirken sehr gut animiert und die Städte sind alle samt sehr schön gestaltet. Immerhin! Eine kleine Randnotiz : Selbst wenn Sie versuchen sollten das Spiel auf niedrigen Grafikeinstellungen zu spielen ( Es gibt ja sowieso nur 4, nicht anpassbare Voreinstellungen) , werden die Performance Schwankungen immer noch da sein. 

Eine Bemerkung wert, ist, dass es einen freien Spielmodus gibt: Hier bekommt man quasi die ganze Zeit Aufgaben an den Kopf geschmissen, die es zu bearbeiten gilt. Und da ahne einer, so ist auch das Prinzip des Herausforderungs-Modus. Hier bekommt man gleich noch mehr Aufgaben. Auch hier fangen sie sich nach geraumer Zeit an zu ähneln. Zudem gibt es noch einen Multiplayer Modus. Ziel ist es, mehr Punkte zu erzielen, als der Gegenüber. Oder gemeinsam die Stadt zu retten. Leider alles nichts, was einem lange halten würde. 

Das Interface an sich ist nicht schön aber zeigt uns alle wichtigen Informationen, die wir brauchen in einer schön übersichtlichen Auflistung. Teilweise werden die Texte sogar eingesprochen. Das hört sich mal mehr mal weniger gut an. Insgesamt jedoch das Einzige an dem ich im Großen und Ganzen nichts auszusetzen habe.

Fazit:

Nun, was mach ich nur mit dir, Emergency 5. Mit den jetzigen Problemen muss ich leider eine Kaufwarnung aussprechen. Dabei ist das Spiel im Kern an sich ganz gut und macht vieles seiner Vorgänger besser. Für Serienfans hätte ich es ohne die jetzigen Probleme Zweifelsfrei empfohlen. Für alle die neu einsteigen wollen, ebenfalls. Jedoch etwas später, bis sich der Preis etwas reduziert hat. Trotz Allem kann ich die vielen Macken nicht ignorieren und muss einen markanten Punktabzug dafür geben.