Seite 2: Emergency 5 im Test - Notfallpatient

GameStar Plus Logo
Weiter mit GameStar Plus

Wenn dir gute Spiele wichtig sind.

Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe für Rollenspiel-Helden, Hobbygeneräle und Singleplayer-Fans – von Experten, die wissen, was gespielt wird. Deine Vorteile:

Alle Artikel, Videos & Podcasts von GameStar
Frei von Banner- und Video-Werbung
Einfach online kündbar

Aus vielen Einheiten folgt große Verantwortung

Wenn wir genug neue Einheiten kaufen, startet automatisch einer von zehn Großeinsätzen, die eigentlichen Hauptmissionen. Egal ob ein Lawinenunglück in den Bergen nahe München oder ein Giftgasunfall in Berlin, die Kampagnenaufträge verlangen uns alles ab. Schön auch, dass uns das Spiel immer dazu drängt, neue Einheiten auch wirklich einzusetzen.

Im Schnee sind einige Menschen verschüttet, die wir nur mit unserem Helikopter erreichen. Im Schnee sind einige Menschen verschüttet, die wir nur mit unserem Helikopter erreichen.

In den Bergen lernen wir etwa den Bergungshelikopter zu schätzen, bei den schädlichen Dämpfen hilft uns ein Dekontaminierungsteam. Keine der 24 Einsatzkräfte bleibt ungenutzt. Vorbildlich. Allerdings ist man nach höchstens 15 Stunden mit der Kampagne durch. Zieht man die repetitiven Nebenaufträge ab, bietet Emergency 5 nicht einmal ansatzweise die angekündigten über 100 Stunden Inhalt. Aber neben dieser Tatsache und den technischen Patzern stören noch weitere Probleme den Rettungsalltag.

Wohin des Weges?

In einem Bereich bleibt das Strategiespiel seinen Vorgängern treu: der miserablen Wegfindung. Wagen verkanten sich gerne mal in Häusern oder anderen Objekten und stecken dann dort fest. Eine Lösung, außer neu zu laden, gibt's nicht. Zwar macht das Spiel Zugeständnisse und lässt Wagen jetzt auch einfach auf der Stelle um 180 Grad drehen und teilweise durch andere Autos durchfahren, aber dieses System greift zu selten. Viel zu oft erleben wir es, dass ein Einsatzwagen nicht erscheint, weil er im Verkehr stecken bleibt und partout keinen alternativen Weg findet. Oder ein Notarzt überquert eine Brücke nicht und läuft einen fünfminütigen Umweg. Patient tot.

Die Wegfindung ist unterirdisch. Häufig müssen wir Missionen neustarten. Die Wegfindung ist unterirdisch. Häufig müssen wir Missionen neustarten.

Schlimm wird es vor allem, wenn wir eine Mission wegen solcher Patzer nicht mehr abschließen und stattdessen neu starten müssen. Bei einem Hochwassereinsatz ziehen wir etwa mit einem Bergungsfahrzeug Autos aus dem Wasser. Leider glaubt unser Karren, er wäre Jesus und fährt auf dem Wasser. Dumm nur, dass er das Bergungsobjekt auch aufs kühle Nass stellt und unsere Rettungstruppen nicht mehr ans Auto herankommen. Diese Mission wiederholen wir wegen desselben Fehlers zwölfmal, während unser Wutlevel in ungeahnte Höhen steigt.

Hilfssystem bei der Bedienung

Bei solchen Szenen ist das neue Hilfesystem Gold wert. Anstatt jeden Gauner einzeln anzuklicken, rüsten wir die Polizisten einfach mit Handschellen aus. Bei solchen Szenen ist das neue Hilfesystem Gold wert. Anstatt jeden Gauner einzeln anzuklicken, rüsten wir die Polizisten einfach mit Handschellen aus.

Bei der Bedienung macht Emergency 5 aber einiges richtig. Die Reihe ist eigentlich bekannt für eine kleinteilige, frickelige Steuerung mit viel Mikromanagement. Das entschärfen die Entwickler clever mit einem unterstützenden System. Dieses nimmt uns kleinere Aufgaben ab. Wenn etwa der Notarzt vor einem Patienten steht, fängt er nach einer kurzen Wartezeit selbstständig an, den Verletzten zu behandeln.

Bei Einheiten mit mehreren Optionen greift das System aber erst, nachdem wir eine Ausrüstung wählen. Ein Feuerwehrmann vor einem brennenden Gebäude fängt zum Beispiel erst selbstständig mit dem Löschen an, wenn wir ihm einen Schlauch in die Hand drücken. Was ein bisschen unfreiwillig komisch ist.

Grade bei Großbränden oder vielen Verletzten ist das automatische Handeln allerdings ein Segen, weil wir uns so auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren können und mehr Überblick und Kontrolle besitzen. Manchmal funktioniert aber auch diese Neuerung nicht so richtig. In einen Rettungswagen hüpfen die Sanitäter zum Beispiel automatisch, in den wesentlich schnelleren Rettungshubschrauber aber nicht. Alteingesessene Fans und Puristen schalten die Hilfe übrigens jederzeit ab.

Nach der Kampagne ist vor dem freien Spiel

Nach der Kampagne warten noch das freie Spiel und der Multiplayer auf uns. Bei Ersterem wählen wir zwischen Endlos- und Herausforderungsmodus. Hier suchen wir uns eine Stadt aus und erledigen Nebenaufträge bis zum Umfallen. Der einzige Unterschied zwischen den Modi besteht darin, dass im Herausforderungsmodus wesentlich mehr Aufträge aufploppen und er unser ganzes Koordinationsgeschick abruft.

Feuerwehr Wir kontrollieren alle vier wichtigen Rettungseinheiten. Mit der Feuerwehr löschen wir Brände und schneiden Verletzte aus kaputten Autos.

Sanitäter Mit den Rettungseinheiten versorgen wir Verletzte und transportieren sie ins Krankenhaus.

Polizei Die Polizei sorgt für Recht und Ordnung. Hier nehmen wir einen gefährlichen Verbrecher fest, nachdem wir ihn mit Pfefferspray geschwächt haben.

Techniker Techniker reparieren in erster Linie defekte Apparate, sind aber auch für Bergungsfahrzeuge zuständig.

Allerdings besitzen wir zu Beginn bereits alle Einheiten und spielen nur für einen Highscore-Wert. Die Motivation lässt dementsprechend schnell nach. Ähnliches gilt für den Multiplayer, in dem wir erstmals auch gegeneinander antreten. Wobei das nur bedeutet, dass wir getrennt Punkte sammeln. Die auf Zeit begrenzten Partien mit oder gegen andere Spieler sind dennoch kurzweilig. Was alle Modi (auch die Kampagne) teilen, ist die nervige Hintergrundmusik. Die rockigen Klänge an sich sind zwar Geschmackssache, wiederholen sich aber viel zu schnell.

2 von 4

nächste Seite


zu den Kommentaren (36)

Kommentare(35)
Kommentar-Regeln von GameStar
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.