Kimme und Korn immer nach vorn...

Mit Empire zieht Creative Assembly die Grafikschraube der Total War Serie weiter an! Besonders auffällig wird dies dadurch, das nicht mehr jede Einheit...

von Krawaller am: 18.09.2013

Mit Empire zieht Creative Assembly die Grafikschraube der Total War Serie weiter an! Besonders auffällig wird dies dadurch, das nicht mehr jede Einheit eines Regiments der anderen gleicht. Zwar hat man dieses Feature schon beim Vorgänger angewandt, doch bei Empire kommt es deutlicher zur Geltung. Dadurch wirken die Regimenter und somit auch die ganzen Schlachten viel realistischer. Die Qualität der Umgebungsgrafiken ist vergleichbar mit der aus Medieval II, bietet aber in Empire mehr Abwechslung! Die Texturen von Gebäuden haben ebenfalls eine deutliche Aufwertung erfahren und fallen unter Beschuss wie nie zuvor in sich zusammen. Eine weitere Überarbeitung haben auch die Wettereffekte während eines Gefechts erhalten, welche somit nochmals besser aussehen. Allerdings bedarf es wie immer bei soviel Grafikpracht mit tausenden von Einheiten auf dem Feld, Wäldern und Wiesen samt Dörfern und Festungen, bei Schnee, Regen, Nebel oder Sonnenschein eine gute und vor allem leistungsstarke Hardware!

 

Steuerungstechnisch möchte ich mal behaupten das sich wenig bis garnichts geändert hat, was aber alles andere als schlimm ist, denn somit fühlen sich TW-Veteranen gleich heimisch. Die Bedienung der TW-Spiele hat aber auch bereits einen langen Entwicklungsprozeß hinter sich und wurde somit schon fast bis zur Perfektion hin ausgebaut. Die wohl größte Neuerung in diesem Teil sind die Seeschlachten, welche höchstwahrscheinlich hier und da nochmal überarbeitet werden müssten. Hier ist es etwas knifflig grade bei größeren Schiffsverbänden die Übersicht zu behalten, vorallem da die Schiffe idealerweise immer in Bewegung bleiben sollten. Aber auch das ist alles eine Sache der Übung. Ansonsten lässt eine individuelle Tastenbelegung keine Wünsche offen, um die volle Kontrolle über Einheiten und ganz wichtig auch über die Kamera zu erhalten! Die Wegfindung der Einheiten, grade an Engstellen, wird auch immer besser und gibt so kaum noch Grund zum meckern.

 

Wie man es nicht anders aus der Total War Serie kennt, ist die Soundkulisse wiedermal hervorragend gelungen. Grade die Imperialzeit ist mit seinen Kanonen und Musketen eine echte Herrausforderung für jeden Sounddesigner. Wer Filme wie der Patriot, Gettysburg oder Gods and Generals kennt, der kann sich einen Eindruck davon machen, welche Sounds alle in diese Zeitepoche gehören um den Spieler richtig ins Geschehen zu versetzen. Nah am Kampfgeschehen dran lassen einen vorbeizischende Kanonenkugeln unbewusst den Kopf einziehen und man könnte schwören bei jedem Einschlag der nicht trifft erleichtertes Jubeln der Truppen zu hören. Es ist jedes Mal wieder ein erhabenes Gefühl wenn sich die Regimenter unter getrommel Richtung Feind in Bewegung setzen und in Schussreichweite gegenüberstellen! Auch wenn dieser sogenannte Gentlemen Krieg strategisch gesehen eine Katastrophe für Mann und Material darstellt ist es in diesem Spiel jedoch beeindruckend mit anzuschauen wie eine Muskete nach der anderen die Feuerlinie entlang abgefeuert wird!

 

Beim Gameplay trumpft Empire: Total War so richtig auf, denn kaum ein anderes Spiel bietet solch einen Umfang. Ob man sich nun auf den rundenbasierten Kartenmodus oder auf die Echtzeit-Schlachten konzentriert, bleibt jedem Strategen selbst überlassen. Trotz der vielen Möglichkeiten wie Forschung, Einheitenrekrutierung, Wirtschaft, Diplomatie oder der gesamten Kriegsführung ist Empire stehts einfach zu bedienen und sehr einsteigerfreundlich dank eines sehr gelungenen Toturials! Das Einheiten Balancing ist ebenfalls von vorn herrein sehr ausgewogen. Wirklich Übermächtige Einheiten wie in so manchem Vorgänger gibt es diesmal nicht! Umso wichtiger ist es eine gesunde Mischung verschiedener Einheitentypen zusammenzustellen, mit denen es möglich ist selbst Feindarmeen in deutlicher Überzahl zu bezwingen! Die KI bleibt dabei meistens ein ernst zu nehmender Gegner und verhält sich offensiv oder deffensiv, je nach Situation, was davon abhängt ob man Angreifer oder Verteidiger ist! Zwar ist die KI weiterhin ausbaufähig doch erstaunlicherweise agiert sie in Empire deutlich besser als man das aus den Vorgängern her kennt, hier hat CA deutlich nachgebessert.

 

Erstmals in der Total War Serie habe ich den Multiplayer Part ausgiebig gespielt, da Freunde diesen Teil diesmal auch gekauft haben. Dort hatten wir viel Spaß in so manch abendfüllender Partie, wie z.B. zwei Angreifer belagern eine Festung oder zwei gegen zwei auf offenem Feld! Die wenigen unterschiedlichen Gefechtsmodies haben zwar ihren Reiz werden auf Dauer aber auch schnell langweilig. Es fehlt einfach an Abwechslung. Die Seegefechte reißen es auch nicht raus und haben mir selbst im Multiplayermodus keinen wirklichen Spaß bereitet! Zwar ist es cool die Bordkanonen auf Befehl abfeuern zu lassen wenn man in der richtigen Position ist aber das langt dann doch nicht um mich von diesen Gefechten zu überzeugen. Die Lobby finde ich etwas unübersichtlich, bietet dafür aber eine Hülle an Informationen über die laufenden Partien. Schnellgefechte hingegen sind nicht so mein Fall, weshalb ich doch immer über die Lobby gehe und mir dort meine Spielpartner lieber selbst suche! Was mir immer wieder aufstößst sind die rellativ wenigen Multiplayer Karten, grade wenn man mehr als 2 Mitspieler hat wird es schnell eng bei der Auswahl!

 

Empire: Total War ist meiner Ansicht nach der bisher beste Teil der Serie, dabei muss ich aber auch erwähnen, das mir dieses Szenario außerordentlich gut gefällt. Aus diesem Grund und weil es mir zuwenig wirkliche Neuerungen gibt bin ich auch noch unentschlossen wenn es schon um den nächsten Teil, Napoleon, geht. Mit dem Kauf von Empire macht man in jedem Fall nix falsch wenn einem das erobern Spaß bereitet! Die Kampagnenkarte ist riesig und schließt diesmal auch den amerikanischen Kontinent mit ein. Einzigst mit den Seeschlachten konnte ich mich bisher noch nicht so richtig anfreunden... damit will ich nicht sagen das diese schlecht wären, sie sind nur im Gegensatz zum übrigen Spiel schwierig zu händeln. Aber auch diese Gefechte sind sehr schön in Szene gesetzt worden und bieten ein anderes Spielgefühl als der Rest des Games. Dennoch lasse ich diese Gefechte meistens vom CPU austragen, da so die Gewinnchancen deutlich höher liegen. Der diplomatische Part schafft es leider auch in diesem Teil nicht mich wirklich zu überzeugen. Irgendwie ist da jeder mit jedem Verbündet! Bündnisse hinterhältig zum eigenen Vorteil ausnutzen geht leider auch wieder nicht und wenn mir ein kleines schwaches Land den Krieg erklärt, dann wundert mich das schon, denn damit haben sie ihr Schicksal besiegelt und werden ausgelöscht. Wo bleibt da der Trieb zum selbsterhalt? Mehr Möglichkeiten und realistischere Abwägungen wären bei diesem Spielaspekt wünschenswert, allerdings die Frage wie man sowas umsetzen kann.


Wertung
Pro und Kontra
  • Riesige Kampagnenkarte
  • Große Armeen befehligen
  • Enorm lange Spielzeit
  • Seeschlachten
  • Hohe Hardwareanforderungen
  • Unlogische Diplomatie
  • Wenig Mehrspielermodies/-karten

Zusätzliche Angaben

Schwierigkeitsgrad:

genau richtig

Bugs:

Nein

Spielzeit:

Mehr als 40, weniger als 100 Stunden



Kommentare(2)
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